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Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Titel: Gregor und der Spiegel der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Ratten vom Fell gekratzt hatten. Flohpulver.
    Schnell ging Neveeve durch die Loge und sprühte sie alle ein. »Verteilt es auf der Haut und im Haar. Jeder Zentimeter muss bedeckt sein«, sagte sie.
    Als Gregor an der Reihe war, machte er die Augen zu und hielt Boots eine Hand vor die Augen. Er spürte, wie das Pulver seine Haut bedeckte. Es roch scharf und bitter. Neveeve ging weiter zu Gregors Mutter. Boots nieste und schaute Gregor verdutzt an. »Du hast da Curry«, sagte sie.
    »Du auch«, sagte Gregor und verteilte das Pulver in ihrem Haar. »Und mit welchem Buchstaben fängt Curry an?«
    »Mit C!«, sagte Boots. »C wie Curry!«
    »Und was fängt noch mit C an?«, fragte Gregor, um sie abzulenken, während er das Pulver auf ihrer Haut verrieb.
    »C wie Cent! C wie Chamäleon!« Sie hatte noch nie ein Chamäleon gesehen, außer in ihrem Abc-Buch. Auch Gregor hatte noch nie eins gesehen. Wahrscheinlich wäre das Chamäleon längst nicht so bekannt, wenn es nicht eins der wenigen Tiere wäre, die mit C anfingen.
    Wenige Minuten später waren alle sechs Menschen und alle sechs Fledermäuse mit dem Flohmittel behandelt worden.
    »Ich glaube, wir können jetzt wieder zusammenkommen«, sagte Neveeve.
    Alle trafen sich in der Mitte der Loge. Unten auf dem Platz lag in einer Wasserpfütze die verkohlte Leiche der Fledermaus. Das Feuer war erloschen.
    »Federmaus krank. Federmaus muss Saft haben«, sagte Boots. Wenn sie erkältet war, bekam sie immer ein Glas Saft.
    »Er schläft jetzt. Wenn er aufwacht, geben wir ihm Saft«, sagte Gregor. Er brachte es nie über sich, Boots zu erklären, dass jemand gestorben war.
    »Apfelsaft.« Boots hockte sich hin und begann Schnörkel in das feine Pulver zu malen, das den Boden bedeckte.
    »Gib Befehl, das ganze Feld zu desinfizieren«, rief Solovet einem Wärter zu, der mit seiner Fledermaus in der Nähe der Loge flog. »Warte!« Der Wärter blieb, während Solovet sich zu Neveeve wandte. »Reicht das aus?«
    »Sie müssen auch die Tunnel einsprühen, die von der Arena wegführen«, sagte Neveeve. »Wenn die Tore geschlossen sind, werden die Flöhe nicht nach Regalia kommen, und sie können auch nicht bis zur Loge springen. Doch vielleicht sind schon welche in die Tunnel geflüchtet und ins übrige Unterland gelangt. Alle, die dort Wache stehen, müssen zurückgerufen und auf Flohbisse untersucht werden.«
    »Tu, was sie gesagt hat«, sagte Solovet zu dem Wärter.
    »Was ist mit den Nagern und Krabblern?«, fragte Vikus.
    »Kein Floh kann die Giftschicht auf dem Fell der Ratten durchdringen, und die Krabbler werden nicht von Flöhen gebissen. Sie sind alle ziemlich sicher«, sagte Neveeve.
    »Und die hier Versammelten?«, fragte Vikus.
    »Sollte ein Floh zu uns gelangt sein, was ich bezweifle, ist er jetzt tot. In Regalia müssen wir uns alle zum Arzt begeben und unsere Haut gründlich auf Flohbisse untersuchen lassen«, sagte Neveeve.
    »Wir werden nicht …«, brachte Gregors Mutter mühsam hervor. »Wir werden niemals nach Regalia zurückkehren!«
    »Bitte, Grace, ich weiß, dass dies alles ganz unerwartet kam und sehr unangenehm für euch ist …«, setzte Vikus an.
    »Wir wollen sofort nach Hause! Wir sind zu Ihrer Besprechung gekommen! Das sollte alles sein, was wir zu tun hatten! Also sagen Sie jetzt dieser Fledermaus, sie soll uns nach Hause bringen!«, rief Gregors Mutter außer sich und zeigte auf Nike.
    »Wer hat euch das gesagt? Dass ihr nur zu der Besprechung kommen solltet?«, fragte Vikus betroffen.
    »Ripred«, sagte Gregor. »Er hat gesagt, wir bräuchten bloß für ein paar Stunden zu kommen. Dass ihr uns gar nicht braucht, um das Heilmittel zu finden. Und dann hat er uns eine Horde Ratten auf den Hals gehetzt, die uns aus unserer Wohnung vertrieben haben.«
    An dem Blick, den Vikus mit Solovet wechselte, sah Gregor, dass die beiden davon zum ersten Mal hörten.
    »Ich fürchte, da ließ seine Offenheit zu wünschen übrig«, sagte Vikus.
    »Was soll das heißen?«, fragte Gregors Mutter.
    »Das soll heißen, dass Ripred gelogen hat«, sagte Solovet.
    »Vielleicht glaubte er tatsächlich, ihre Anwesenheit sei für die Suche nicht …«, sagte Vikus schwach.
    »Er hat gelogen!«, wiederholte Solovet. »Nimm ihn nicht in Schutz. Er weiß sehr wohl, dass es ohne die Überländer keine Suche nach dem Heilmittel geben wird. Offenbar sah er keinen anderen Weg, sie zu uns zu bringen. Ich hätte dasselbe getan, Vikus.«
    Darauf hätte Gregor gewettet. Solovet würde

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