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Gregor und die graue Prophezeiung

Gregor und die graue Prophezeiung

Titel: Gregor und die graue Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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metallischen Stich. Sie waren zu einem komplizierten Zopf geflochten, der auf Höhe der Taille in einen Gürtel gesteckt war. Um den Kopf trug das Mädchen ein dünnes Goldband. Es hätte irgendein Haarband sein können, aber Gregor hatte das ungute Gefühl, dass es eine Krone war.
    Er wollte nicht, dass dieses Mädchen das Sagen hatte.An ihrer aufrechten Haltung, dem angedeuteten Lächeln um den linken Mundwinkel und an der Art, wie sie auf ihn herabschaute, obwohl er gut fünfzehn Zentimeter größer war als sie, sah er, wie eingebildet sie war. Das sagte seine Mutter immer über gewisse Mädchen. »Die ist vielleicht eingebildet.« Sie schüttelte den Kopf, wenn sie das sagte, doch Gregor wusste, dass diese Mädchen ihr imponierten.
    Aber es gab einen Unterschied zwischen einem eingebildeten Mädchen und einer totalen Angeberin.
    Gregor hätte gewettet, dass sie den kunstvollen Absprung einzig und allein für ihn vollführt hatte. Ein einfacher Salto hätte es auch getan. Sie wollte ihn einschüchtern, aber er würde sich nicht einschüchtern lassen. Gregor schaute dem Mädchen in die Augen und sah, dass sie von einem irritierenden hellen Violett waren. Er zuckte nicht mit der Wimper.
    Gregor wusste nicht, wie lange sie noch dagestanden und einander mit Blicken gemessen hätten, wenn Boots nicht aufgetaucht wäre. Sie rannte das Mädchen fast über den Haufen. Das Mädchen schwankte einen Schritt zurück und sah Boots fassungslos an.
    Boots grinste gewinnend und hob eine Patschhand. »Ball?«, sagte sie hoffnungsvoll.
    Das Mädchen kniete sich auf ein Bein und hielt Boots den Ball hin, hatte die Hand jedoch fest geschlossen. »Hol ihn dir, dann ist er dein.« Ihre Stimme war wie ihre Augen: kalt, klar und fremd.
    Boots wollte den Ball nehmen, aber das Mädchen ließ ihn nicht los. Verwirrt zog Boots an den Fingern des Mädchens. »Ball?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Du musst entweder stärker oder schlauer sein als ich.«
    Boots schaute zu dem Mädchen auf, bemerkte etwas und stach ihr dann mit einem Finger ins Auge. »Lilla!«, sagte sie. Das Mädchen zuckte zurück und ließ den Ball fallen. Boots krabbelte hinterher und hob ihn auf.
    Gregor konnte es sich nicht verkneifen zu sagen: »Ich glaube, sie ist schlauer.« Das war ein bisschen gemein, aber es gefiel ihm nicht, wie sie mit Boots umging.
    Die Augen des Mädchens wurden schmal. »Du aber nicht. Sonst sprächest du nicht so zu einer Königin.«
    Er hatte also Recht gehabt. Jetzt würde sie ihm wahrscheinlich den Kopf abhacken oder so. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass er sich nicht ins Bockshorn jagen lassen sollte. Er zuckte die Achseln. »Nein, wenn ich gewusst hätte, dass du eine Königin bist, hätte ich bestimmt was Cooleres gesagt.«
    »Cooleres?«, fragte sie und zog die Augenbrauen hoch.
    »Etwas Besseres«, sagte Gregor, weil ihm kein cooleres Wort einfiel.
    Das Mädchen beschloss, es als Entschuldigung zu nehmen. »Ich werde dir vergeben, weil du unwissend bist. Wie nennt man dich, Überländer?«
    »Ich heiße Gregor. Und das ist Boots«, sagte er undzeigte auf seine Schwester. »Na ja, eigentlich heißt sie Margaret, aber wir nennen sie Boots, weil sie uns im Winter immer die Stiefel klaut und damit rumläuft, und wegen diesem Musiker, den mein Vater gut findet.« Gregor fand selbst, dass das ziemlich verworren klang. »Wie heißt du?«
    »Ich bin Königin Luxa«, sagte das Mädchen.
    »Luxa?«, sagte Gregor. Was für ein komischer Name.
    »Was bedeutet das, was die Kleine gesagt hat? Lilla?«, fragte sie.
    »Lila. Das ist ihre Lieblingsfarbe. Deine Augen, sie hat vorher noch nie lila Augen gesehen«, erklärte Gregor.
    Boots, die das Wort gehört hatte, kam herüber und hob die Hände hoch, die immer noch mit lila Filzstift beschmiert waren. »Lilla!«
    »Und ich habe noch nie braune Augen gesehen. Jedenfalls nicht bei einem Menschen«, sagte Luxa und starrte Boots in die Augen. »Oder das hier.« Sie fasste Boots am Handgelenk und fuhr mit den Fingern über ihre seidige hellbraune Haut. »Sie braucht gewiss viel Licht.«
    Boots kicherte. Sie war überall kitzelig. Luxa fuhr ihr mit den Fingern absichtlich unters Kinn und brachte sie zum Lachen. Einen kurzen Augenblick wirkte Luxa nicht ganz so eingebildet, und Gregor dachte, vielleicht ist sie doch nicht so übel. Dann richtete sie sich auf und nahm wieder ihre arrogante Haltung an.
    »Nun denn, Gregor der Überländer, ihr beide müsst jetzt baden.«
    Gregor wusste, dass er von

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