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Gregor und die graue Prophezeiung

Gregor und die graue Prophezeiung

Titel: Gregor und die graue Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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ruhig verhalten hatten, brachen jetzt in beifälliges Gelächter aus. Das gab Gregor Auftrieb. Wenigstens war er nicht der Einzige, der sich blamiert hatte. »Die haben wir ausgetrickst«, sagte er zu Boots.
    Luxas Blick war eisig, aber Gregor sah, dass Vikus ein Lächeln unterdrücken musste. »Hattest du nicht was von einem Bad gesagt?«, fragte er Luxa.
    »Du wirst uns jetzt unverzüglich zum Palast folgen«, sagte sie wütend. Sie gab ihrer goldenen Fledermaus ein Zeichen, und sofort schoss sie hinter ihr herab. Bevor die Fledermaus sie berührte, machte Luxa einen Satz in die Luft. Sie sprang mit gegrätschten Beinen hoch und fasste sich mit den Händen an die Zehen. Gregor meinte, so etwas schon einmal bei Cheerleadern gesehen zu haben. Die Fledermaus flog halb unter ihr hindurch, und Luxa landete mühelos auf ihrem Rücken. In einem Bogen zog die Fledermaus wieder nach oben, wobei sie Gregor um ein Haar gestreift hätte. In der Luft brachte sie sich wieder in Position und sauste aus dem Stadion.
    »Das ist reine Zeitverschwendung!«, rief Gregor, als Luxa schon außer Hörweite war. Er war wütend auf sich selbst. Dieses Mädchen hatte schon was drauf, das musste man ihr lassen.
    Vikus hatte seine Worte gehört. Sein Lächeln wurde noch breiter. Gregor schaute den alten Mann finster an. »Was ist?«
    »Folgst du uns zum Palast, Überländer?«, fragte Vikus höflich.
    »Als was, euer Gefangener?«, sagte Gregor geradeheraus.
    »Als unser Gast, wie ich hoffe«, sagte Vikus. »Obwohl Königin Luxa ohne Zweifel befohlen hat, den Kerker für dich bereitzuhalten.« Gregor sah den Schalk in seinen violetten Augen und merkte, dass er den Mann gegen seinen Willen mochte. Vielleicht, weil er das sichere Gefühl hatte, dass Vikus ihn auch mochte. Er widerstand der Versuchung zu lächeln.
    »Gehen Sie vor«, sagte Gregor gleichmütig.
    Vikus nickte und winkte ihn zum anderen Ende der Arena. Gregor ging mit Boots im Schlepptau hinter ihm her.
    Die Tribüne leerte sich allmählich. Hoch oben verschwanden die Leute einer nach dem anderen durch die Ausgänge zwischen den Plätzen. Einige Fledermäuse schwebten immer noch durchs Stadion und vollführten ihre aerodynamischen Manöver. Das Spiel, das offenbar im Gange gewesen war, bevor Gregor kam, war mit seinem Auftauchen beendet. Die übrigen Fledermäuse und Piloten lungerten herum und behielten ihn im Auge.
    Kurz vorm Haupteingang des Stadions verlangsamte Vikus seinen Schritt und wartete auf Gregor. »Du musst dir vorkommen, als wärest du in einem Traum gefangen, Überländer.«
    »In einem Albtraum«, sagte Gregor ruhig.
    Vikus lachte in sich hinein. »Unsere Fledermäuse und Krabbler – nein, wie nennt ihr sie doch gleich? Kakerlocken?«
    »Kakerlaken«, verbesserte Gregor ihn.
    »Ach ja, Kakerlaken«, sagte Vikus. »Im Überland gibt es nur wenige, während sie hier weit verbreitet sind.«
    »Woher wissen Sie das? Waren Sie schon mal im Überland?«, fragte Gregor. Wenn Vikus dahin konnte, müssten Boots und er es auch schaffen.
    »O nein, solche Besuche sind so selten wie Bäume. Aber die Überländer kommen dann und wann zu uns. Ich habe sechs oder sieben kennen gelernt. Einen namens Fred Clark, einen namens Mickey und erst kürzlich eineFrau mit dem Namen Coco. Wie ist dein Name, Überländer?«, fragte Vikus.
    »Gregor. Sind sie noch hier? Die anderen Überländer, sind die noch hier?«, fragte Gregor, dem es bei diesem Gedanken gleich besser ging.
    »Leider nein. Dies ist kein freundlicher Ort für Überländer«, sagte Vikus, und ein Schatten fiel auf sein Gesicht.
    Gregor blieb stehen und zog Boots schnell an sich. »Sie meinen, Sie haben sie umgebracht?«
    Jetzt hatte er den Mann beleidigt.
    »Wir? Wir Menschen sollen die Überländer umgebracht haben? Ich weiß, wie es in eurer Welt zugeht, von dem Bösen, das sich dort zuträgt. Aber wir töten nicht zum Spaß!«, sagte Vikus streng. »Wir haben euch heute bei uns aufgenommen. Hätten wir dich abgewiesen, sei gewiss, dann würdest du jetzt nicht mehr atmen!«
    »Ich habe nicht Sie gemeint … ich meine, ich weiß ja nicht, wie es hier läuft«, stammelte Gregor. Obwohl er sich hätte denken können, dass es nicht besonders diplomatisch war, Vikus als Mörder hinzustellen. »Die Kakerlaken hätten uns also umgebracht?«
    »Die Krabbler euch töten?«, sagte Vikus. »Nein, damit würden sie keine Zeit gewinnen.«
    Schon wieder dieser Ausdruck. Wofür sollten die Kakerlaken Zeit gewinnen?
    »Aber sonst weiß

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