Gregor und die graue Prophezeiung
nach Hause. Fliege hoch, Gregor der Überländer.«
»Fliege hoch, Ares«, sagte Gregor. Er schloss die Hand fest um Ares’ Kralle. Dann ließ er los. Die Fledermaus verschwand in die Dunkelheit.
Gregor musste seinem Vater eine lange Treppe hinaufhelfen. Oben in der Decke war eine Steinplatte. Als Gregor sie zur Seite schob, schlug ihm eine Woge frischer Luft ins Gesicht. Er zog sich hinaus, und seine Finger fanden Gras. »Wahnsinn«, sagte er und half seinem Vater schnell heraus. »Guck mal!«
»Mond«, sagte Boots fröhlich und zeigte zum Himmel.
»Ja, der Mond, Kleine. Guck mal, Dad, da ist der Mond!« Sein Vater war von dem Aufstieg zu erschöpft, um zu antworten. Eine ganze Weile saßen sie einfach im Gras und bewunderten den schönen Nachthimmel. Gregor schaute sich um und erkannte an der Skyline, dass sie im Central Park waren. Gleich hinter einer Baumreihe hörte er den Verkehr rauschen. Er schob die Steinplatte wieder auf die Öffnung und half seinem Vater auf.
»Komm, wir nehmen ein Taxi. Wollen wir jetzt zu Mama, Boots?«, fragte er.
»Jaaa!«, sagte Boots ohne Zögern. »Zu Mama.«
Es musste sehr spät sein. Ein paar Restaurants waren noch geöffnet, aber die Straßen waren fast menschenleer. Das war ganz gut so, denn in ihren Unterlandkleidern sahen sie ziemlich komisch aus.
Gregor hielt ein Taxi an und sie quetschten sich auf die Rückbank. Entweder achtete der Fahrer nicht darauf, wie sie aussahen, oder es war ihm egal. Er hatte wahrscheinlich schon vieles gesehen.
Gregor drückte sich die Nase am Fenster platt und sog die Häuser, die Autos und die Lichter ein. All die wunderbaren Lichter! Die Zeit, bis sie zu Hause waren, verging wie im Flug. Gregor zahlte und gab dem Taxifahrer ein dickes Trinkgeld.
An der Haustür holte Gregors Vater den Schlüsselanhänger heraus, den Gregor ihm gebastelt hatte. Mitzitternden Fingern breitete er die Schlüssel aus und fand den richtigen. Der Aufzug war ausnahmsweise einmal nicht kaputt und sie fuhren hinauf zu ihrer Etage.
Leise machten sie die Wohnungstür auf, weil sie niemanden wecken wollten. Gregor sah die schlafende Lizzie auf dem Sofa. Aus dem Schlafzimmer hörte er seine Großmutter im Schlaf murmeln, also ging es ihr gut.
In der Küche brannte Licht. Reglos wie eine Statue saß seine Mutter am Küchentisch. Sie hatte die Hände gefaltet und starrte auf einen kleinen Fleck auf der Tischdecke. Unzählige Abende hatte Gregor sie so dasitzen sehen, nachdem sein Vater verschwunden war. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er wollte ihr keine Angst einjagen, sie erschrecken oder ihr noch mehr Schmerz bereiten.
Deshalb trat er ins Küchenlicht und sagte das, was sie am liebsten von allem hören wollte.
»Hallo, Mom. Wir sind wieder zu Hause.«
Danksagung
An erster Stelle möchte ich dem hervorragenden Kinderbuchautor James Proimos danken. Ohne seine Unterstützung und Großzügigkeit hätte ich nie mit dem Schreiben angefangen. Ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass er mich unserer gemeinsamen Agentin Rosemary Stimola vorgestellt hat. Von Lektoren habe ich gehört, sie sei die Beste in ihrer Branche, und ich habe daran keinen Zweifel. Bevor ich sie kennen lernte, hat mich mein Anwalt Jerold Coutute viele Jahre lang geschickt durch die dornigen Wege des Unterhaltungsgeschäfts geleitet, und dafür werde ich ihm immer dankbar sein.
Besonders erwähnen möchte ich Jane und Michael Collins, meine Eltern und zufälligerweise auch das beste Rechercheteam weltweit. Sie haben mir bei der Planung des Lebens in und außerhalb von Büchern geholfen.
Unter mehreren befreundeten Autoren möchte ich zwei besonders erwähnen. In einem frühen Stadium dieses Buchs hatte ich ein Gespräch mit Christopher Santos, das mir den richtigen Weg wies. Richard Register, ich vertraue dir so absolut und in so vielen Sachbereichen, dass ich dir ein großes Dankeschön für alles zukommen lasse.
Es war für mich ein großes Glück, Kate Egan als Lektorin zu bekommen. Sie hat unglaublich viel Talent, Verständnis und Geduld, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dieses Buch mit jemand anders hätte machen können. Vielen Dank auch an Liz Szabla für die fachkundige Betreuung und an alle Mitarbeiter von Scholastic Press.
Ich habe dieses Buch größtenteils bei anderen Leuten zu Hause geschrieben. Dixie und Charles Pryor, Alice Rinker und Deb und Greg Evans, ich weiß nicht, ob ich das Buch je hätte vollenden können, wenn ihr mir nicht eure Türen geöffnet und mir
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