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Gregor und die graue Prophezeiung

Gregor und die graue Prophezeiung

Titel: Gregor und die graue Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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der Rennerei durch die Tunnels verschwitzt war, aber er fand die Bemerkung trotzdem reichlich taktlos. »Vielleicht ist es das Beste, wenn wir einfach gehen.«
    »Gehen? Wohin?«, fragte Luxa überrascht.
    »Nach Hause«, sagte er.
    »So, wie ihr riecht?«, sagte Luxa. »Bis zur Wasserstraße wäret ihr schon dreimal tot, selbst wenn ihr den Weg kenntet.« Sie sah ihm an, dass er kein Wort verstand. »Ihr riecht nach Überland. So seid ihr hier nicht sicher. Und wir auch nicht.«
    »Ach so«, sagte Gregor und kam sich ein bisschen blöd vor. »Dann waschen wir uns wohl lieber, bevor wir nach Hause gehen.«
    »So einfach ist es nicht. Doch das soll Vikus dir erklären«, sagte Luxa. »Ihr hattet heute seltenes Glück, dass man euch so schnell fand.«
    »Woher weißt du, dass man uns schnell gefunden hat?«, fragte Gregor.
    »Unsere Wachen bemerkten euch kurz nach eurer Landung. Da die Krabbler euch fanden, überließen wir es ihnen, euch vorzustellen«, sagte sie.
    »Aha«, sagte Gregor. Wo waren die Wachen gewesen? Irgendwo in den düsteren Tunnels? In dem Nebel, durch den er gefallen war? Bis zum Stadion war ihm außer den Kakerlaken niemand aufgefallen.
    »Sie sind mit Absicht hierher gekommen«, sagte sie miteiner Handbewegung zu den Kakerlaken. »Wie du siehst, haben sie Fackeln dabei. Würden sie uns nicht besuchen, wäre das nicht der Fall.«
    »Wieso?«, fragte Gregor.
    »Krabbler brauchen kein Licht. Doch sie zeigen sich uns, damit wir um ihre friedliche Absicht wissen. Hat es dich nicht verwundert, wie einfach du hierher gelangtest?« Ohne seine Antwort abzuwarten, wandte sie sich zu der Gruppe der Kakerlaken, die ein Stück entfernt geduldig gewartet hatten. »Krabbler, was wollt ihr für die Überländer?«
    Der Anführer kam vorgetrippelt. »Gebt Ihr fünf Körbe, gebt Ihr?«, zischelte er.
    »Wir geben euch drei Getreidekörbe«, sagte Luxa.
    »Ratten geben viel Fisch«, sagte der Kakerlak und putzte beiläufig seine Fühler.
    »Dann bringt sie zu den Ratten. Damit gewinnt ihr keine Zeit«, sagte Luxa.
    Gregor wusste nicht genau, worüber sie sprachen, aber er hatte das unangenehme Gefühl, dass er verkauft werden sollte.
    Der Kakerlak dachte über Luxas letztes Angebot nach. »Gebt Ihr vier Körbe, gebt Ihr?«, sagte er.
    »Wir geben euch vier Körbe und einen als Dank«, sagte eine Stimme hinter Gregor. Er drehte sich um und sah einen blassen Mann mit Bart auf sie zukommen. Sein kurz geschorenes Haar war wirklich silbern, nicht nur silberblond.
    Luxa warf dem alten Mann einen zornigen Blick zu, widersprach jedoch nicht.
    Gewissenhaft zählte der Kakerlak vier und eins mit den Beinen zusammen. »Gebt Ihr fünf Körbe, gebt Ihr?«, fragte er, als wäre das noch nicht besprochen worden.
    »Wir geben euch fünf Körbe«, sagte Luxa ungnädig und verbeugte sich knapp. Der Kakerlak verbeugte sich ebenfalls und machte sich mit seinen Kameraden davon.
    »Wenn es nach Vikus geht, haben wir bald keine Körbe mehr übrig«, sagte sie spitz zu dem alten Mann, der sich Gregor und Boots zugewandt hatte.
    »Ein Korb mehr ist ein kleiner Preis, wenn wir ihn erwarten«, sagte er. Mit seinen violetten Augen starrte er Gregor an. »Sag mir, Überländer, kommst du aus …« Er suchte nach Worten. »New York City?«

4. Kapitel
    E s war, als hätte ihm jemand Wasser über den Kopf gegossen und ihn damit zurück in die Wirklichkeit geholt. Seit dem Fall durch das Loch in der Wand war alles so schnell gegangen, dass er kaum hinterhergekommen war. Jetzt, wo er einen Moment verschnaufen konnte, versetzten ihm die Worte »New York City« einen Schock.
    Ja! Er war ein Junge aus New York City, der Wäsche waschen und mit seiner kleinen Schwester wieder oben sein musste, bevor seine Mutter – seine Mutter !
    »Ich muss sofort nach Hause!«, platzte Gregor heraus.
    Seine Mutter arbeitete bei einem Zahnarzt an der Anmeldung. Normalerweise hatte sie um fünf Uhr Feierabend und war um halb sechs zu Hause. Sie würde sich zu Tode erschrecken, wenn Boots und er nicht da wären. Vor allem nach der Sache mit seinem Vater. Er überlegte, wieviel Zeit wohl vergangen war, seit er im Wäschekeller gewesen war. Wir sind ungefähr, na, sagen wir fünf Minuten gefallen, dann waren wir etwa zwanzig Minuten mit den Kakerlaken unterwegs und hier sind wir jetzt vielleicht zehn Minuten, dachte er. Fünfunddreißig Minuten.
    »Also, die Wäsche müsste jetzt trocken sein!«, sagte er laut. »Wenn wir in den nächsten zwanzig Minuten wieder

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