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Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Titel: Greifenmagier 1 - Herr der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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stieß ein kurzes, raues Lachen hervor und wirkte nervöser und angespannter, als Kes ihn je erlebt hatte. »Überängstlich! Nein, Iaor! Der Rest des casmantischen Heeres ist einfach woanders. Mit dem Arobarn. Da gehe ich jede Wette ein. Und wo sonst sollte er stecken, als sich gerade am Rand dieser entsetzlichen Wüste entlangzuschleichen, um zuzuschlagen, wo immer er es für richtig hält und wo er mit keinerlei Widerstand rechnen muss?«
    Der König starrte ihn an. Auch ihm wurde sofort klar, dass Bertauds Worte der Wahrheit entsprachen - jetzt, da er Zeit und Gelegenheit fand, darüber nachzudenken. »Ich hätte es bemerken sollen.«
    »Du warst beschäftigt.«
    »Ja, wie es der Arobarn geplant hat. Erde und Eisen! Dieser Mann ist einfach zu dreist! Und jetzt müssen wir alle den Preis für unseren Mangel an Vorstellungskraft zahlen. Wie viele Männer, denkst du, führt er an? Dreitausend? Mehr?«
    Er drehte sich um und rief nach seinen Offizieren - von denen schon einer herbeieilte und schnell sagte, ohne darauf zu warten, dass der König ihn ansprach: »Eure Majestät, dieser Spion, der uns aufgesucht hat - er erzählt, wir hätten hier zweimal so vielen Männern gegenüberstehen müssen.«
    »Das haben wir inzwischen auch herausgefunden«, erwiderte der König, packte den Offizier am Arm und schüttelte ihn leicht. »Geh und besorge die genaueste Information, die du nur kriegen kannst, über die Anzahl Soldaten, denen wir hier hätten gegenüberstehen sollen! Versuch herauszufinden, ob der Mann eine Vorstellung davon hat, was der Arobarn vielleicht mit den Übrigen plant!«
    Bertaud seinerseits rief nach Kairaithin, während Kes noch immer abgelenkt war, weil man Jos erwähnt hatte.
    Der Greifenmagier traf sogar noch vor den Offizieren ein und stürzte, halb Feuer und halb Greif, vom roten Himmel herab. Er bäumte sich auf, als er den Boden erreichte, und die nach hinten gereckten Schwingen waren Feuerwände. Menschen wichen zurück und schrien beunruhigt. Pferde bäumten sich auf und wären am liebsten in Panik durchgegangen; Pferdesprecher liefen herbei, griffen nach Stricken und Zaumzeug, beruhigten die Tiere und hielten sie fest. Kes fand es schade, dass niemand das Gleiche für die Menschen tun konnte, aber zumindest drehte niemand so sehr durch, dass er Pfeile auf den Greifen geschossen hätte.
    Was? Der Greif spie das Wort Bertaud entgegen, und Zorn loderte in ihm, während er äußerlich in Flammen stand. Nun? Stellt dich dieser Ausgang der Dinge nicht zufrieden, Mensch?
    Kes starrte ihn nur an, erschrocken vom schieren Ungestüm in seinem Gebaren, in seiner Stimme. Es war so viel heftiger als selbst zu dem Zeitpunkt, als Kairaithin wütend auf Kes gewesen war, die sich ihm widersetzt hatte, um den König aufzusuchen.
    »Wo steckt der Arobarn?«, schrie ihm Bertaud seinerseits ins Gesicht. Der Fürst war zu Kes' Verblüffung von Kairaithins Ungestüm weder überrascht noch eingeschüchtert.
    Kairaithin blickte ihm scharf in die Augen. Seine eigenen waren erfüllt von Wut und seltsamerweise von etwas noch Stärkerem - vielleicht Verzweiflung. Ein vernünftigerer Gedanke schlich sich nun in ihre Überlegungen ein, während Kes hinsah, und sie war sich dessen, was sie zunächst entdeckt hatte, nicht mehr sicher.
    Kairaithin sammelte sich in einer Gestalt, die gefiederte statt brennende Flügel hatte, und ließ sich fest auf dem Sandboden nieder. Ist er nicht hier?
    »Nein!«
    »Beguchren ebenfalls nicht«, ergänzte Kes.
    Ich werde nach dem Kaltmagier suchen, sagte Kairaithin und schwang sich wieder in die Lüfte.
    »Aber was ist mit dem Arobarn?«, schrie ihm Bertaud nach.
    Kes zuckte bei dieser laut geschrienen Frage zusammen, schüttelte den Kopf und legte dem Fürsten die Hand auf den Arm. »Lasst ihn ziehen! Lasst ihn ziehen! Er hält Ausschau nach Beguchren.«
    »Vergiss den Kaltmagier!«, blaffte der König und beugte sich vor. Er hielt die Zügel eines Pferdes und machte sich offensichtlich bereit, in den Sattel zu steigen. »Bertaud hat recht - der Arobarn ist es, über den wir uns jetzt den Kopf zerbrechen müssen!«
    Kes schüttelte erneut den Kopf. Gleichzeitig rief sie in die Wüstenstille hinaus, die so wenig von den Rufen der Menschen gestört wurde: Eskainiane! Eskainiane!
    Und der golden-kupferfarbene Greif, der auf den Winden der brennenden Höhen ritt und der ruhte, wie Greifen zu ruhen pflegten, antwortete ihr. Er stürzte sich aus dem Wind heraus auf den roten Sand, wechselte von der

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