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Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Titel: Greifenmagier 1 - Herr der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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Seite des Herrn von Feuer und Luft an die Seite von Kes, sodass sich des Königs Ross aufbäumte und losriss. Ein Pferdesprecher musste rasch herbeieilen, um es zu beruhigen.
    Kereskiita!, sagte Eskainiane froh, ohne Mensch, Pferd und König zu beachten. Gut geflogen auf einem grimmigen Wind! Du rufst mich? Ich erkläre, dass ich dich anhöre!
    Kes lachte, hob die Hand und fasste an die Seite des Schnabels, eine Geste, die Eskainiane erwiderte, indem er den Kopf drehte und mit der messerscharfen Schnabelkante sacht über Kes' Handfläche strich. Er war nach wie vor wegen des Fluges und der Schlacht in Jubelstimmung, leidenschaftlich froh über den Sieg und die Schnelligkeit des Windes. Und er hatte, wie er sagte, ihrem Ruf Folge geleistet, obwohl er ein Bruder - und mehr als ein Bruder - für den Herrn von Feuer und Luft war.
    Kes hatte gewusst, dass er kommen würde. Nach der heutigen Schlacht, in der sie mit allen vertraut geworden war, liebte sie diesen Greifen mehr als jeden anderen, abgesehen von Opailikiita. Machtvoll und großartig und großherzig war er, und so hatte sie darauf vertraut, dass Eskainiane Escaile Sehaikiu aufgrund dieser offenherzigen Großzügigkeit ihrem Ruf folgte und ihr zuhörte. Eskainiane, sagte sie. Und laut fuhr sie nach Art der Menschen fort: »Eskainiane, wo steckt der König von Casmantium? Bist du willens, dich in den Wind zu schwingen und nach einem Heer zu suchen, das nicht in die Wüste marschiert ist? Bist du willens, dein Volk zu entsenden, damit es im Norden und im Osten und im Süden jenseits der Wüste sucht, wohin Menschen sich womöglich gewendet haben, ohne dass wir davon wissen?«
    Für dich, Kereskiita, fliegen wir über die machtvolle Sonne hinaus und suchen, antwortete Eskainiane und berührte ihr Gesicht mit dem Schnabel, eine Liebkosung unter Greifen. Alle werden suchen: Ich werde Kiibaile Esterire Airaikeliu bitten, alle außer Kairaithin loszuschicken, der eigenen Geschäften nachgeht, und ich sage dir, von heute an wird Kiibaile deinen Namen in dem Wind hören, der durch seine Schwingen streicht. Der Greif warf sich wieder in die Luft.
    »Kiibaile ... was?«, fragte der König verwirrt.
    »Kiibaile Esterire Airaikeliu«, erklärte Kes. »Der Herr von Luft und Feuer. Ihr solltet ihn allerdings nicht mit dem ersten Namen anreden. Das dürfen nur seine Iskarianere ... Seine engen ...« Sie wollte schon »Freunde«, sagen, aber das traf es nicht ganz, und sie brach stirnrunzelnd ab.
    »Nun, wie immer sein Name lautet, wenn er sein Volk auf die Suche schickt, wird das reichen«, sagte der König und griff erneut nach den Zügeln seines Pferdes, nachdem der Greif verschwunden war. »Danke, Kes! Wir warten nicht länger. Ich möchte diese Wüste verlassen. Wenn der Arobarn nicht aus den Bergen zugesehen und anschließend den Rückweg übers Gebirge angetreten hat, finden wir ihn im Osten. Wo ist dein Pferd, Bertaud? Hat es noch Kraft? Wie schnell, denkst du, können wir diese grausame Wüste hinter uns bringen? Und zwar in einem Tempo, dass wir danach noch einigermaßen in der Verfassung sind, um zu kämpfen? Falls wir den Arobarn überhaupt finden, um gegen ihn kämpfen zu können! Wie konnte ich nur so blind sein?« Er hielt kurz inne. »Ich frage mich, ob Eles wohl auf ihn gestoßen ist? Erde und Eisen! Ich habe Eles noch nicht mal halb so viele Männer mitgegeben, wie er gegen eine solche Gefahr bräuchte!«
    Fürst Bertaud trat einen Schritt vor. Er wirkte überrascht und ein wenig erleichtert. »Eles?«
    Der König sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Nun, was sonst bleibt mir übrig, wenn ich schon in eine Falle reiten muss, als Vorkehrungen zu treffen? Es erschien mir unklug, das Schicksal ganz Farabiands allein von meinem Heer abhängig zu machen. Eles sollte ein weiteres Heer für mich aufstellen - so viele Männer stark, wie er nur finden konnte - und dann auch nach Süden marschieren, sich aber auf jeden Fall von der Wüste fernhalten. Ich wollte, dass er vor den Greifen und vor dem ersten Vorstoß des Arobarn in Sicherheit bleibt, aber jetzt weiß ich nicht, wo er steckt oder worauf er unterwegs gestoßen ist.«
    Zum ersten Mal schwand die Spannung aus dem Gesicht und Gebaren des Fürsten. Er lachte und gab dem König einen Klaps auf die Schulter. »Mein Pferd wird durchhalten müssen«, sagte er und gab dem Mann, der es weggeführt hatte, einen Wink.

Kapitel 14
    Die Wüste war, dachte Bertaud, von einer so reinen und vornehmen Schönheit wie nur irgendein

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