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Grenzenlos

Grenzenlos

Titel: Grenzenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Wagner
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machte.
    »Deine Mutter berichtete mir, dass du heute kommen würdest.« Er nickte mir kurz zu und ging dann weiter. Ich muss den beiden ja ziemlich gefehlt haben. Dass sie so gefühlskalt reagieren würden, hätte ich mir nicht gedacht, schließlich hatten wir uns doch eineinhalb Monate nicht gesehen. Ein Klos bildete sich in meinem Hals. Ich fühlte mich hier so fehl am Platz. Nur nicht weinen Jessica, nicht weinen.
    Ich musste mich bewegen, einfach etwas weg von diesem Getümmel. Mom war noch immer tief im Gespräch mit Luke, also ging ich einfach in Richtung Strand. Dort setzte ich mich auf einen der Liegestühle um einfach für ein paar Minuten von diesem Theater weg zu kommen. Jetzt war ich gerade mal ein paar Minuten hier und es war mir bereits alles zu viel. Ich legte meinen Kopf in meine Hände und atmete tief ein und aus, ein, aus, ein, aus...um mich etwas zu beruhigen.
    Etwas ruhiger ging ich zurück und wurde unzählige Male von, für mich, Fremden aufgehalten. Luke kam mir auch wieder entgegen.
    »Wo warst du? Ich habe dich gesucht«, fragte er besorgt.
    »Gott...Luke, wir sind nur gemeinsam her gefahren, wir sind nicht wirklich gemeinsam hier«, sagte ich ziemlich genervt.
    Luke sagte mit seinem Dauerlächeln im Gesicht: »Schon gut, kein Grund gleich angepisst zu sein. Caroline schickt mich. Dinner wird bald serviert.«
    »Bin ich nicht schon am Weg?!«, sagte ich gereizt.
    Das Essen war wie immer sehr gut, die Tischgespräche waren für mich wohl eher einschläfernd. Ich musste mein Gähnen hinter meiner Hand verstecken.
    Schließlich wurde ich doch geweckt, als ich etwas Nasses über meine Beine laufen spürte. Rotwein. Mist.
    »Es tut mir leid Jess...ich habe nicht aufgepasst.« Luke hat mir ein ganzes Glas über meine Oberschenkel gegossen. Und ich versuchte, eher mühelos, den Wein mit der Stoffserviette weg zu tupfen.
    »Schon in Ordnung, das kann jedem einmal passieren. Ich gehe nur schnell zu meinem alten Zimmer, ich hab noch ein paar Klamotten im Kasten hängen«, sagte ich höflich.
    Ich entschuldigte mich von unserem Tisch und ging zu meinem ehemaligem Schlafzimmer. Zum Glück hatte ich ein paar Sachen hängen lassen. Das Rotwein getränkte Kleid zog ich mir aus und das frische rote Kleid zog ich mir über. Ich stand vor dem großem Spiegel und versuchte den Reißverschluss am Rücken zu zu machen, als ich Lukes Spiegelbild sah. Erschrocken drehte ich mich um und schaffte es den Rest des Zips zu schließen.
    »Luke! Was tust du hier?« Meine Stimme zitterte. Luke hatte einen eigenartigen Blick im Gesicht und dieser gefiel mir absolut nicht.
    Er sagte nichts, sondern ging ein paar Schritte in meine Richtung. Ich ein paar zurück, bis ich an der Wand anstand. Luke kam noch näher. Seinen Kopf hatte er leicht zur Seite gelehnt. Kein Wort.
    »Luke?« Sein Name kam in einem Flüsterton aus mir heraus. Er stand nun genau vor mir und ich konnte seinen warmen Atem in meinem Gesicht spüren. Meine Handflächen waren fest an die Wand hinter mir gepresst. Luke nahm eine meiner Locken zwischen seine Finger und atmete tief ein. Mit der anderen Hand strich er mir sanft über die Wangen. Ich schauderte bei der Berührung. Er machte mir Angst. Ich presste meine Augen zu und wünschte mir, dass das hier alles nur ein Traum war. Ich wollte weg, einfach nur weg von hier.
    »Jess...du willst das doch auch. Ich wusste es als du dich bei mir gemeldet hast«, flüsterte er mit heißerer Stimme. Ich riss meine Augen auf. Ich konnte mich nicht bewegen, war wie versteinert. Nein das wollte ich auf keinen Fall. Ich musste unbedingt weg von hier und meinen Füßen befehlen, dass sie sich bewegen sollten.
    Luke beugte sich etwas vor. Er wollte mich küssen. Mein Herz pochte wie wild. Ich drehte meinen Kopf weg. Adrenalin schoss durch meinen Körper, hob mein Knie mit viel Kraft und traf genau in seine Leiste. Luke krümmte sich und ich konnte schnell weg von ihm.
    »Das wirst du bereuen Jessica!«, drohte er mir, als ich wegrannte.
    Kurz vor dem Ausgang rannte ich genau in Mom hinein. Sie hielt mich auf den Armen fest.
    »Was denkst du wo du hingehst.« Das klang nicht wie eine Frage, sondern viel mehr wie eine Drohung.
    »Weg...weg von dir, weg von diesen falschen Leuten. Es war ein großer Fehler, dass ich hier her gekommen bin. Ihr habt gerade mal zwei Sätze mit mir gesprochen. Ich muss euch wirklich ein Klotz am Bein sein, dass ihr mich so gar nicht vermisst. Wahrscheinlich wäre es euch am Liebsten wenn es mich

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