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Grenzgaenger

Grenzgaenger

Titel: Grenzgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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wirklich so, dass wir nicht wissen, wie wir die Bürger beruhigen sollen.»
    «So schlimm wird’s schon nicht sein. Die Bürger beruhigen!», Breitenegger verdrehte die Augen.
    «Na, dann können wir ja mal für ein paar Stunden die Plätze tauschen, Herr Breitenegger. Nun denn», Flintrop drehte sich unschlüssig zur Tür, «ich hab et wenigstens gesagt.»
    «Und was hat er jetzt gesagt?», fragte Toppe.
    Heinrichs erzählte es ihm.
    «Verstehen Sie wirklich kein Platt?», fragte Astrid erstaunt.
    «Nicht eine Silbe», antwortete Toppe. Er ging zum Fenster hinüber und starrte in die Dunkelheit.
    Drei Tote in sechs Tagen. Alles ausgefallene Methoden. Der Mörder war zweifellos intelligent, und doch gab er sich keine Mühe, seine Spuren zu verwischen. War es wirklich ein Verrückter, wie Astrid befürchtete? Und wo, zum Teufel, lag das verbindende Motiv? Die Opfer waren so verschieden, wie man es sich nur denken konnte: José Bruikelaer, die nette, tüchtige Krankenschwester mit den oberflächlichen Beziehungen, Jochen Reuter, der arrogante Möchtegern-Profi, mit einer Familie belastet, Otto Hetzel, der Liebenswerte mit dem Helfersyndrom. Ob er mal mit einem Psychologen sprechen sollte? Schaden konnte es nichts. Und so, wie es aussah, mussten sie nach jedem Strohhalm greifen.
    «Norbert, wie hieß noch der Psychologe in Bedburg, mit dem wir voriges Jahr zu tun hatten?»
    «Wer? Ach so, Reimann. Klaus Reimann. Warum?»
    «Ich denke gerade, vielleicht kann der ja aus den Einzelheiten, die wir kennen, ein Bild vom Täter entwerfen. Wir müssen einfach irgendwie weiterkommen.»
    Van Appeldorn sah ihn mitleidig an. «Wie soll uns denn ein Psychologe weiterbringen? Ein Psychologe!», schnaubte er.
    «Wieso? Ich fand den damals eigentlich ganz vernünftig. Und außerdem, du hörst doch selbst, was in der Öffentlichkeit los ist, und das kann nur schlimmer werden.»
    «Die Idee ist gar nicht schlecht», sagte Heinrichs. «Vielleicht kann so ein Psychologe uns ja sagen, ob wir mit noch einem Mord rechnen müssen.»
    «Quatsch!», schnappte van Appeldorn. «Außerdem, was hätten wir davon, wenn wir’s wüssten? Wir würden uns doch nur selbst verrückt machen.»
    «Gib mir mal das Telefonbuch rüber, Günther», Toppe ließ sich nicht beirren.
    «Du willst den jetzt anrufen! Es ist nach Mitternacht!» Van Appeldorn hielt ihn für übergeschnappt.
    «Und? Können wir darauf Rücksicht nehmen?»
    Reimann fand Toppes Anliegen überhaupt nicht ungewöhnlich. Er wusste gleich, worum es ging. In der ganzen Stadt gab es in den letzten Tagen kein anderes Thema als die mysteriösen Morde, und nicht nur Reimann hatte sich schon seine Gedanken gemacht, in welchem Zusammenhang sie stehen konnten.
    Sie verabredeten sich für den nächsten Abend beim Italiener. Toppe wollte dem Ganzen einen privaten Anstrich geben. Als offizielle Vorladung und Aussage würde er das dem Chef wohl kaum verkaufen können.
    Sie verteilten die Aufgaben für den nächsten Tag:
    Heinrichs würde nach Emmerich fahren und mit Bruikelaers Kollegen über die Englandreise reden, ihnen das Foto zeigen und herausfinden, ob jemand von den Leuten auf dem Foto José Bruikelaer besucht hatte oder gar am letzten Samstag gesehen worden war.
    Breitenegger würde mit den Kollegen in Düsseldorf in Kontakt bleiben, die Jochen Reuters Freundin befragten.
    Toppe und Astrid wollten sich auf die Suche nach Carl M. Küsters begeben und zunächst mit dem Parteivorsitzenden der Grünen sprechen.
    Van Appeldorn würde sich weiter auf Jochen Reuter konzentrieren, zum HPH und zur Fachschule für Sozialpädagogik fahren.
    Und Ackermann schließlich erhielt den Auftrag, zu Otto Hetzels Nachbarn zu gehen und herauszufinden, ob sie heute Morgen Beobachtungen gemacht hatten, die weiterhelfen würden.

    Toppe konnte nicht einschlafen. Wann immer er sich bewegte, zog es dumpf in seinem Fuß. Schließlich wurden die Schmerzen so unerträglich, dass er sich von Gabi zwei Tabletten geben ließ. Gegen fünf Uhr fiel er in einen leichten Dämmerschlaf, aber die ganze Zeit spukte etwas in seinem Kopf herum, das er nicht packen konnte. Es war etwas, das Norbert gesagt hatte. Irgendetwas, das ihm gestern Abend schon quergekommen war. Was war es nur?
    Mit einem Ruck setzte er sich auf.
    Plötzlich hörte er Barbara van Gimborns Stimme so deutlich, als säße die Frau direkt neben ihm: «Aber José hatte schon ab und an mal Besuch. Einer von denen roch ziemlich streng. Der ist ihr wohl ganz schön auf

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