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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Schwerter einzustecken, und sie anblaffte, ob sie nichts zu tun hätten und dass er ihnen eine Aufgabe geben könnte, falls sie darauf bestehen würden herumzuhängen. Dann hörte ich das Trampeln von Füßen, als die Reiter hastig davoneilten.
    Ich wartete einen Moment, bis meine Atemzüge sich wieder beruhigt hatten, und fragte den diensthabenden Koch nach heißem Wasser.
    »Natürlich, Leutnant«, erwiderte Basel und salutierte.
    »Verflucht, Basel, lass das!«, knurrte ich ihn an.
    »Zu Befehl, Sir.« Basel bückte sich und nahm eine Schüssel vom Boden. »Ich habe da drüben Erdbeeren gefunden«, – Basel deutete auf einen sonnigen Flecken neben einem Felsen, – »und sie für Ihren Porridge aufgehoben, Leutnant. Ich weiß ja, wie wählerisch Sie bei Ihrem Essen sind.«
    Es geht doch nichts über Spott vor dem Frühstück. Bevor ich antworten konnte, hüllte mich eine säuerliche Duftwolke ein. Ich warf einen Blick auf meine Füße. War ich irgendwo hineingetreten?
    »Es heißt Lord Hase, Basel«, sagte Ryson, der mehrere Reiter im Schlepptau hatte. Es war ein ziemlich großes Gefolge. Der Gestank ging von ihm aus. Seine feuchte Kleidung war stockig geworden.
    »Sie riechen ranzig, Ryson«, sagte ich.
    »Das kann man wohl sagen«, murmelte Rysons Zeltkamerad.
    »Warum haben Sie Ihre Kleidung nicht gestern Nacht ausgezogen und am Feuer getrocknet?«, erkundigte ich mich.
    »Selbstverständlich, Lord Hase.« Er klimperte mit den Wimpern. »Verzeiht uns, Lord Hase. Wir verstehen nicht so viel von Kleidung wir Ihr, Lord Hase.«
    »Das ist genug, Sie schaffickendes, unzuchttreibendes Wiesel …«
    Jeff packte meinen Arm und zerrte mich zur Seite. Niemand wollte Ryson anfassen, aber zwei Männer traten schützend vor ihn. Ihre Augen tränten, als der Wind umschlug. »Hast du den Verstand verloren?«, fragte Jeff mich leise. »Willst du, dass der Hauptmann oder Groskin dich hört?«
    Ryson und ich hörten auf, uns gegenseitig anzugiften, und alle sahen sich suchend um. Die Spannung ebbte ab, als wir sahen, dass Suiden und Groskin immer noch bei Laurel Faena standen.
    Ich befreite mich mit einem Ruck von Jeff und ging zum Feuer zurück. Das Wasser blubberte leise. Ich nahm das Waschbecken und goss etwas hinein.
    »Wenn ein Faena jemanden Hoher Imperator des Universums nennen will, dessen Herrschaft niemals endet, dann sagt man eben, ja, so sei es. Sic! und fertig«, erwiderte ich und wusch rasch mein Gesicht mit einem Lappen. »Sie sehen Dinge, die kein anderer sieht. Sie leben in einer anderen Wirklichkeit.«
    »Und das ist deine Wirklichkeit, Lord Hase?«, erkundigte sich Jeff.
    »Weiß ich nicht. Und nenn mich nicht so.«
    »Ibn Chause e Flavan. In welchem Verwandtschaftsgrad stehen die beiden Häuser zum König?«
    »Zweiunddreißig Linien von Chause und vierzig von Flavan«, mischte sich Ryson ein und grinste, als ich ihn anstarte. »Es ist wirklich verblüffend, wie weit die Stimme von Kommandeur Ebner trägt, selbst aus seinem Büro heraus.«
    Dieses lauschende, spionierende Wiesel …!
    »Das sind also wie viele?«, meinte Jeff und zählte sie im Kopf zusammen. »Du hast zweiundsiebzig gemeinsame Vorfahren mit dem König?«
    Ich kehrte Ryson und Jeff den Rücken zu und fing an, mich zu rasieren. »Lass gut sein. Meine Eltern haben alle Titel abgelegt, bevor ich geboren wurde. Ich kann nicht einfach angetanzt kommen und sie wieder aufnehmen.«
    »Du hast mich gestern Nacht zum Narren gehalten«, meinte Jeff.
    Ich hielt inne und erinnerte mich an meine bissige Bemerkung, als die Männer mich ausgeschlossen hatten, während sie das Lager aufbauten. Wie aufmerksam von ihm – und wie nett, mir das vor allen ins Gesicht zu schleudern. Ich beendete meine Rasur und wusch mir die Seife vom Gesicht. »Na ja, du warst so nervös …« Ich unterbrach mich, als ich bemerkte, dass Groskin zu uns herüberkam. Laurel und Suiden verschwanden gerade im Zelt des Hauptmanns.
    Ryson sah es auch und wurde blass. Er förderte ein winziges Stück Seife zutage und begann, sich auszuziehen. »Schnell, Basel, heißes Wasser. Groskin hat gedroht, dass er mich in den Strom da drüben wirft, wenn ich mich nicht wasche.«
    Wir warfen einen kurzen Blick auf den Strom, der, angeschwollen von der Schneeschmelze, hinter der Weide vorüberfloss. Bei dem Gedanken, Groskin könnte auf die Idee kommen, dass wir alle ein Bad brauchten, durchfuhr uns ein kollektiver Schauer. Basel goss heißes Wasser in ein anderes Waschgeschirr, während ich meines

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