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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Beine waren zwar noch ein bisschen wacklig, aber ansonsten schien alles wieder zu funktionieren.
    »Gut.« Er schnappte sich Jeffs Stuhl, setzte sich und bedeutete mir mit einem Winken, wieder auf der Couch Platz zu nehmen. »Dann kannst du Uns ja vielleicht erzählen, was passiert ist.«
    »Slevoic entwickelt seine Macht, Euer Majestät.«
    Ein Vogel zirpte und verstummte.
    »Definiere Macht«, meinte Jusson.
    »Er ist ein geborener Magier, wie ich, Sire, und er macht gerade das Gleiche durch, was ich erlebt habe.« Ich sah Suiden und Javes an. »Nur drei Menschen haben sich in der Botschaft nicht verwandelt, Sirs. Die Leibärztin, ich und Slevoic.« Behutsam fuhr ich an den König gewendet fort: »Natürlich würde ich die Ehrenwerte Leibärztin nicht als Magierin bezeichnen, aber sie besitzt wahrscheinlich eine Gabe.« Ich deutete auf die Schmetterlinge und meinen Zopf. »Ihr wisst, was ich bin. Was macht das aus Slevoic?«
    »Hexer«, meinte Jeff und starrte mich an. »Du hast ihn einen Hexer genannt.«
    »Er trägt eine Drachenhaut und einen Totenstab, Jeff. In Anbetracht seiner, sagen wir, Neigung, ist das keine bekömmliche Kombination.« Ich fühlte ihren Widerwillen, ihr Zögern zu glauben, dass ein Angehöriger eines Großen Hauses etwas so Ekelhaftes, Tödliches sein könnte. »Wie würdet Ihr ihn nennen, wenn er einen Panzer aus Menschenhaut trüge und sein Banner an menschliche Knochen heftete?«
    »Das ist etwas anderes …«, wollte Thadro widersprechen.
    »Nein, das ist nichts anderes. Es waren Lebewesen.« Ich sah den König an. »Selbst bevor das hier passierte«, ich deutete auf mein Haar, »wollte ich nicht in der Nähe des Stabes oder des Panzers sein, obwohl sie durch Schutzzauber gesichert waren. Ebenso wenig wie irgendjemand anders. Selbst Reiter Ryson hat sie gemieden. Slevoic dagegen trägt den Panzer und hat das Emblem seines Hauses an dem Stab befestigt, und beides bereitet ihm wahrscheinlich größtes Vergnügen.«
    »Schmerz hat ihm schon immer Spaß gemacht«, meinte Javes. »Aber muss er nicht diese Mentha-Blätter kauen, die diese Faena-Katze Ihnen gegeben hat?«
    »Er könnte ohne sie überleben, Sir.« Ich zuckte mit den Schultern. »Außerdem sind Mentha-Blätter leicht zu bekommen. Ich habe sie schon wild wachsen sehen. Er dürfte kein Problem haben, welche zu finden.«
    »Aber er weiß nicht …«, versuchte Javes es erneut.
    »Groskin, Sir«, unterbrach ich ihn. »Ich bin sicher, dass Slevoic alles darüber weiß.«
    »Also gut«, räumte Javes ein. »Dennoch muss er erst noch herausfinden, was mit ihm passiert.«
    »Das weiß er ebenfalls, Sir.« Ich seufzte. »Ich habe ihm ins Gesicht gesagt, dass er ein Hexer ist.«
    Jusson überlegte einen Moment, dann sah er mich an. »Ein Hexer, der in meinem Königreich frei herumläuft.« Er sah meine Miene und verzog den Mund. »Ich habe bereits Suchtrupps in die Stadt geschickt und meine Männer an den Toren postiert. Aber Slevoic ist nicht nur hier aufgewachsen, er war auch hier stationiert. Ich bin sicher, dass er genug Leute kennt, die sich bestechen lassen.«
    Oder die sich einem wohlüberlegten Terror beugen, dachte ich.
    Die Lippen des Königs verzogen sich noch mehr. »Diese Männer sind selbst zu dem Bösen geworden, Hase, dessen sie dich bezichtigt haben. Ich bin sicher, dass Seine Heiligkeit der Patriarch darüber einige Predigten halten könnte. Aber bevor ich gehe«, jetzt lächelte der König aufrichtig, »möchte ich sehen, wo diese berüchtigte Feier stattgefunden hat. Teram ist schon immer ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen.«
    Esclaur und ich übernahmen die Aufgabe, den König herumzuführen, aber im Tageslicht sah das Haus derer von Flavan ganz normal aus. Von Schädeln, Giftpilzen oder vergiftetem Wein war nichts zu sehen. Ich übernahm es, den König in den Hof des Attentats zu führen, weil Esclaurs Erinnerung daran sehr schwach war. Ich zeigte Jusson, wo der Edelmann zusammengebrochen war. Als ich den Kampf zwischen mir und den fünf Meuchelmördern schilderte, hockte Suiden sich hin und betrachtete den Boden. »Hier.« Er deutete auf Schuh- und Stiefelabdrücke in dem weichen Lehm und dem niedergetrampelten Gras.
    »Keine Sorge, Hauptmann Prinz«, meinte Jusson. »Ich habe Hase seine Geschichte schon beim ersten Mal abgenommen.« Der König drehte sich um und ging ins Haus zurück. Sein Gefolge lief hinter ihm her. »Außerdem wurde heute Morgen ein Leichnam im Fluss gefunden, was bedauerlicherweise nicht

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