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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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dort stehen, während die Kapitäne zu ihren Booten zurückkehrten. Erneut war ich der Letzte und stand allein bei ihm, während ich auf den Bootsmannsstuhl wartete.
    »Dir ist klar, Hase, dass ich dich aus einer Vielzahl von Gründen gerne auf mein Schiff versetzen lassen würde«, bemerkte Havram. »Einschließlich des sehr egoistischen Grundes, dass du der Sohn meines Bruders bist. Aber der Befehl des Königs ist unmissverständlich: Du bleibst bei der Raubkatze und diesem turalischen Seedrachen …« Er grinste, als er bemerkte, wie ich zusammenzuckte. »Oh, aye, dieser Mann ist noch etwas anderes, keine Frage. Er könnte meine Kapitäne zum Frühstück verspeisen, einschließlich ihrer Schiffe.« Er hielt inne. »Hast du ihn jemals wütend erlebt?«
    »Mehrmals, Sir, und ich war froh, dass sich seine Wut nicht auf mich gerichtet hat.«
    »Das glaube ich gern, Junge.«
    »Aber er ist ein guter Hauptmann, Sir«, setzte ich rasch hinzu. »Ich stehe unter seinem Befehl, seit ich …«
    »Seit du in die Freston-Bergpatrouille eingetreten bist, zum Teufel noch mal!«
    »Mich stört das nicht, Sir.« Der Bootsmannsstuhl wurde hochgezogen, und ich wollte mich hineinsetzen, aber der Vizeadmiral hielt mich zurück.
    »Ich habe jederzeit eine Koje für dich, wenn du hierher willst, Hase. Ungeachtet der Anweisungen des Königs.«
    »Danke, Sir, aber ich fühle mich wohl.« Ich behielt für mich, dass Suiden und Laurel mich an meinem Haar von dem Schiff zerren würden, wenn ich zu meinem Onkel ginge.
    Dessen blaue Augen betrachteten mich prüfend. »Also gut«, sagte er. »Aber vergiss es nicht. Ich werde nicht zulassen, dass noch ein Verwandter aus irgendeiner Willkür gezwungen wird, etwas zu tun, was er nicht will.« Er lächelte und schlug mir auf die Schulter. »Und jetzt runter mit dir, bevor der Drache anfängt, Feuer und Rauch zu spucken, weil er Angst hat, einen Teil seines Schatzes zu verlieren.«

50
     
    Zum größten Ärger von Kanzlerin Berle wurden wir von der Perlenfischer jedoch nicht direkt zu den Grenzlanden eskortiert, sondern zunächst zu einer anderen Flotte.
    »Wir versuchen, einen Krieg zu verhindern, Hauptmann Suiden«, sagte sie, als sie neben ihm auf der Brücke stand. »Wir haben keine Zeit, den Postillon für Angeber zu spielen, die sich in Drohgebärden gefallen!«
    »Es sind mehr als nur Drohgebärden, Sra Berle«, erwiderte Suiden. Er las einen Moment die Flaggensignale auf dem Schiff des Vizeadmirals. »Es wurden bereits Waren und Sklaven an unserer Marine vorbeigeschmuggelt …«
    »Aber der Schmugglerring ist doch zerschlagen worden«, protestierte Berle.
    »… und wir haben keine Ahnung, was noch hindurchgeschlüpft ist«, beendete Suiden seinen Satz.
    »Was meinen Sie damit, Hoheit?«, erkundigte sich Lord Esclaur.
    »Lord Gherat und seine Geiseln sind immer noch verschwunden«, gab Suiden zurück.
    »Das wissen Sie nicht«, wandte Berle ein. »Sie wissen nicht einmal, ob sie auf See sind. Wie Sie selbst sagten, ist das nur eine Vermutung.«
    »Jemand ist aus dem Hafen geflüchtet«, mischte sich Javes ein. »Wer, denken Sie, war das wohl, Kanzlerin?«
    »Ich bin nicht hier, um zu denken …« Kanzlerin Berle unterbrach sich, als sie Javes’ dümmliches Grinsen bemerkte. »Sie wissen, was ich meine.« Sie stürzte sich wieder auf Suiden. »Prinz Suiden, Sie müssen Vizeadmiral Havram die Bedeutung dieser Mission klarmachen und ihm sagen, dass wir es uns nicht leisten können, Abstecher zu machen, nur weil ihm danach ist. Außerdem hat Admiral Noal bereits Schiffe ausgesandt, die nach allen suchen, die verschwunden sind.« Sie deutete auf die Windgleiter, die sich uns rasch näherten. »Es würde mich nicht überraschen, wenn eines hier vorbeigekommen und bereits weitergesegelt wäre.«
    »Und wenn nicht?« Suiden reichte dem Ersten Offizier Falkin sein Fernrohr. »Menschen und Güter sind nicht das Einzige, was geschmuggelt werden kann, Sra Berle. Ebenso können Informationen durchsickern, zum Beispiel die, dass eine wichtige Delegation in die Grenzlande entsandt wurde, einschließlich einer Kanzlerin, eines Botschafters der Grenzlande, eines Verwandten des Königs, dem Nächsten in der Thronfolge …«
    »Ganz zu schweigen von seiner Königlichen Hoheit, dem Neffen des Amir von Tural«, murmelte Javes, der sein Lorgnon am Band herumschwenkte. »Sagen Sie, Suiden, wo stehen Sie in der Thronfolge der Turalier?«
    Suiden warf Javes einen finsteren Blick zu. »Wir sind fette Beute«, fuhr

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