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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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überhaupt etwas tun zu können, und auch zu betrunken, um sich daran zu erinnern, wer es war«, antwortete ich. »Groskin hat gesagt, sie wurden alle laufen gelassen.«
    »Alle?« Javes’ Miene verfinsterte sich. »Nur Groskin war an diesem Übergriff beteiligt. Es gab niemand anderen.« Er drehte sich zu Groskin herum. »Was haben Sie Hase erzählt, Leutnant?«
    »Die Wahrheit, Sir«, gab Groskin zurück.
    »Groskin ist nicht wegen der Vergewaltigung nach Freston versetzt worden, Javes«, mischte sich Suiden ein, der mich nach wie vor beobachtete. »Er wurde, inoffiziell natürlich, dorthin versetzt, weil er es gewagt hatte, die Söhne von Kommandeur Eanst und Lord Gault – unter anderen – als Mitschuldige zu benennen. Der offizielle Grund lautete Trunkenheit im Dienst und Unfähigkeit, seine Männer unter Kontrolle zu halten.«
    »Aber der Faena hat Groskin berührt, Sir«, warf ich ein, was mir die Aufmerksamkeit beider Hauptleute einbrachte. »Er wusste, wer was getan hat. Hätte er weitere Beweise benötigt, hätte er die anderen ebenfalls berühren können. Dann hätten sie sehr bereitwillig geplaudert.« Ich sah Laurel an. »Er hat es nicht getan, und sie wurden laufen gelassen.«
    »Das wusste ich nicht, Hase«, brummte Laurel. »Wirklich, ich wusste es nicht.«
    Ich fühlte, wie die Rune in meiner Hand sich erwärmte.
    »Ich habe dem Botschafter nur erzählt, was mir passiert ist.« Groskins Stimme klang sehr leise.
    »Was zum Teufel geht hier vor, Laurel?«, erkundigte ich mich. »Eine Vergewaltigung und ein Mord …«, Groskin rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. »Es war Mord«, schnarrte ich in seine Richtung, »auch wenn sie es selbst getan hat. Und die, welche sie vergewaltigten und sie damit ermordeten, sind ungeschoren davongekommen.« Ich richtete meinen Blick wieder auf Laurel. »Dann diese pockenverseuchte Schmuggelei. Ich habe Euch einmal gefragt, wieso niemand einen Haufen Schmuggler finden konnte.« Ich beugte mich vor. »Es ergibt keinen Sinn, Laurel. Ebenso wenig, dass Ihr Monate mit der Suche nach mir verschwendet, während unser Volk abgeschlachtet wird. Warum hat der Hohe Rat Euch nicht nach Veldecke geschickt, damit Ihr dem Einhalt gebietet?«
    »Ich habe Euch den Grund bereits genannt …«
    »Damit Ihr nicht umgebracht würdet?«, unterbrach ich den Botschafter. »Dann hättet Ihr mit Verstärkung, mit Freunden dort anrücken können. Veldecke ist die eine Stadt in Iversterre, die ›Magische‹ kennt, Ehrenwerter Faena. Immerhin hat ein Feuersalamander dem dortigen Kommandeur einen Besuch abgestattet!« Ich fühlte, wie sich meine Lippen spöttisch verzogen. »Könnt Ihr Euch einen Feuersalamander in der Königlichen Stadt vorstellen? Nach dem, was Groskin sagte, hat der Kommandeur bei seinem Auftauchen nicht mit der Wimper gezuckt.«
    »Man hat mir verboten, nach Veldecke zu gehen«, Laurel Faena sah sichtlich besorgt aus, »weil ich dort in Gefahr gewesen wäre.«
    »Trotz des verdammten Vertrages? Wenn der Garnisonskommandeur Euch auch nur ein Haar gekrümmt hätte, hätte das zweifellos zu einem Krieg geführt.«
    »Man sagte mir auch, dass König Jusson von gewissen Adligen bedrängt würde, den Friedensvertrag für ungültig zu erklären«, fuhr der Berglöwe fort.
    »Das stimmt nicht«, mischte sich Javes ein. »Jusson hatte niemals die Absicht, den Friedensvertrag zu annullieren oder einen Krieg mit den Grenzlanden anzuzetteln. Er weiß, dass wir den letzten nur knapp überlebt haben.«
    Laurel legte die Ohren an. »Ja, das ist mir klar geworden.«
    »Ist Euch auch klar, dass Dragoness Moraina eine der Unterzeichnerinnen des Vertrages war?«, erkundigte ich mich.
    »Was?«
    »Ihr habt mich verstanden. Der König hat das während seiner … seiner Diskussion mit Onkel Maceal erwähnt.« Ich sah Hauptmann Javes an. »Ihr wart dabei, Sir.«
    »Aber Ihr habt doch gesagt, Botschafter, dass Drachen weder lesen noch schreiben«, meinte Suiden, während Javes die Stirn runzelte.
    »Das tun sie auch nicht, Ehrenwerter Hauptmann.« Laurel starrte mich weiterhin an. »Vielleicht habt Ihr Euch verhört, Hase. Ihr habt an diesem Abend viel getrunken, richtig?«
    »Das war erst später«, gab ich zurück. »Dieser Vorfall passierte noch vor Basels Bestattung.«
    »Der König hat gesagt, dass Dragoness Moraina den Vertrag unterzeichnet hat«, bestätigte Javes. »Er hat außerdem erwähnt, dass sie Briefe an seinen Urgroßvater geschickt hat.«
    »Nicht die Ehrenwerte

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