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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Trottel! Hättet Ihr das bereits gestern gemacht, müsstet Ihr heute nicht mit dem Tod liebäugeln.«
    Ich wollte ihm antworten, aber als der Schmerz nachließ, dämmerte ich bereits einer Ohnmacht entgegen. Meine Lider sanken herunter.
    »Warum haltet Ihr seine Hand, Sro Laurel?«
    »Wie lange hat Leutnant Slevoic Lord Hase bereits zugesetzt, Ehrenwerter Hauptmann?«, antwortete Laurel mit einer Gegenfrage.
    Ich öffnete die Augen ein wenig. Das interessierte mich denn doch.
    »Seit Slevoic nach Freston versetzt wurde, vor etwa drei Jahren.«
    Ich fühlte, wie Laurel Gesten über meiner Hand machte und sie dann langsam öffnete.
    »Was bei der pockenverseuchten Hölle ist das denn?«
    Jetzt öffnete ich die Augen ganz. Suiden fluchte nie. Na gut, ein bisschen vielleicht, aber nie so deftig. Ich versuchte, etwas zu erkennen, aber meine Sehkraft war immer noch beeinträchtigt.
    »Die Akkumulation von drei Jahren Quälerei.« Laurel machte noch ein paar Gesten. »Hätte Lord Hase damit zugeschlagen, hätten wir Leutnant Slevoic von Wänden, Boden und überall sonst noch abkratzen können, wohin sich seine Körperzellen verteilt hätten.«
    Was auch immer in meiner Hand war, löste sich auf, und ich wackelte mit den Fingern. »Bewegt Euch nicht, Lord Hase.« Ich erstarrte.
    »Weggelaufener, unausgebildeter Zauberlehrling.« Ich hörte die Sorge in Hauptmann Suidens Stimme. »Ist er eine Gefahr? Ist er in Gefahr?«
    »Die Antwort auf beide Fragen lautet nein, Ehrenwerter Hauptmann.« Noch eine Geste, und das merkwürdige Gefühl ließ weiter nach. »Das Mentha wird helfen, Hases Ausgeglichenheit zu festigen, bis er seine übliche Selbstbeherrschung wiedererlangt.« Laurel fuhr mit seiner Tatze über meine Hand, und auch das Kribbeln ließ nach. »Es ist recht viel auf einmal über ihn hereingebrochen. Die Verhöhnungen und Drohungen des Leutnants waren der letzte Tropfen, der dazu führte, dass der Damm brach.« Er fuhr mit einer Kralle über die Haut meiner Handfläche und hinterließ eine brennende Spur. »Wenn wir ihn eine Weile in Ruhe lassen, wird er sich erholen. Er ist zu drachenköpfig, um etwas anderes zuzulassen.« Ich hörte, wie Laurel etwas in Wasser tauchte und auswrang und seufzte, als er einen feuchten Lappen auf meine Stirn legte. Meine Augen schlossen sich wieder, und während alles verblasste, hörte ich jemanden schnarchen. Wer das wohl war?

26
     
    Ein Dachs beugte sich über mich. Ich sah den weißen Fleck auf seiner Stirn, als er mit der Tatze meine Schulter schüttelte. Ich dachte an die Familie, die in den Wald nahe unseres Hofs gezogen war, und wie die Ehrenwerte Esche Faena schließlich einen Waffenstillstand zwischen ihnen ausgehandelt hatte, zwischen dem Wolfsrudel und den Raubkatzen. Ich lächelte schläfrig. »Ich entbiete Euch einen guten Tag, Ehrenwerter Dachs.«
    Er zog die Brauen zusammen und nahm dann ein paar Blätter vom Nachttisch. »Hier, Hase. Suiden sagte, du solltest sie direkt nach dem Aufwachen nehmen.«
    Ich griff nach den Blättern, bereit, einem direkten Befehl Folge zu leisten, obwohl er von einem pelzigen Tier kam, und freute mich, dass meine Hand nicht zitterte – auch wenn ich mir keinen Grund hätte denken können, warum sie es hätte tun sollen. Ich schob die Blätter in den Mund und kaute, genoss ihren scharfen Geschmack. Der Dachs beobachtete mich, und ich fragte mich, warum Jeff so besorgt wirkte. Ich versuchte mich aufzurichten. Jeff half mir und nahm meinen Arm. »Das wird langsam eintönig«, erklärte ich, als ich schwankend aufstand. Es überraschte mich erneut, dass ich einigermaßen sicher auf den Füßen stand, allerdings setzte jetzt die Erinnerung ein, warum das überraschend war. Ich tat einen zögernden Schritt und achtete darauf, mein Gleichgewicht zu behalten.
    »Du weißt also, wer ich bin?« Jeff wirkte immer noch besorgt.
    »Sei nicht albern, Jeff.«
    Er sah mich an, erleichtert zunächst, doch dann verfinsterte sich seine Miene. »Was hätte ich denn denken sollen? Eben hast du mich noch Ehrenwerter Dachs genannt.«
    »Oh.« Meine Gedanken rasten. »Ich habe vom Hof meiner Eltern geträumt und von den Dachsen, die in der Nähe lebten.« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich habe dich wohl mit ihnen verwechselt.« Ich rieb mir die Hand, die ein bisschen brannte.
    »Vergiss es«, meinte Jeff. »Ein Diener vom Hof ist eingetroffen, um Botschafter Laurel abzuholen.« Er zerrte mich zur Tür. »Der Hauptmann sagte, dass du in einer Viertelstunde fertig

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