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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Serlos beleidigte Proteste. »Ob zum Guten oder Schlechten, wird man sehen. Aber ich denke nicht, dass sie hier unbewacht stehen bleiben sollten, weder unter dem Säulendach der Kirche noch offen auf dem Marktplatz.«
    Die Mitglieder der Königstreuen und die Stadtwachen warfen dem König unglückliche Blicke zu.
    Jusson lächelte schwach. »Wir werden sie mit in meine Residenz nehmen, wo man sie besser im Auge behalten kann.«
    Jetzt sahen vor allem Jussons Gäste sehr unglücklich drein.
    Jussons Lächeln verstärkte sich einen Moment, dann verschwand es. »Inzwischen bleibt uns nichts anderes übrig, als auf den Morgen zu warten. Gehen wir nach Hause.«
    »Ich habe kein Zuhause, Majestät«, sagte Dyfrig. Obwohl das Pfarrhaus unberührt geblieben war, hatte es ebenfalls eine kurze und hitzige Diskussion darüber gegeben, ob der Doyen es weiter bewohnen könnte. Dyfrig hatte verloren.
    »Aber ich«, antwortete Jusson. Er schob mich zur Seite, nahm selbst Dyfrigs Arm und steuerte den Doyen von den Urnen weg. »Und dort wartet ein Gemach mit einem Bett auf Sie. Sie werden heute Nacht nicht allein bleiben, Euer Eminenz.«
    Ich folgte dem König und betrachtete dabei die Luftkugel über Dyfrigs Schulter. Ein eifersüchtiger Stich durchfuhr mich, aber ich erinnerte mich daran, wie ungehindert Jusson und Laurel durch meine Gedanken spazieren konnten, also unterdrückte ich dieses Gefühl wieder. Stattdessen dachte ich darüber nach, wie wir den Doyen zum Haus des Königs schaffen sollten. Selbst wenn Dyfrig reiten konnte, was ich bezweifelte, oder wir selbst zu Fuß gingen und die Pferde an den Zügeln führten, würden wir uns fortbewegen, als hätten wir Bleisohlen. Chadde jedoch bewies, dass sie vorausdenken konnte, denn im selben Moment tauchten Soldaten der Stadtwache mit zwei Kutschen auf. Der Doyen und die Verwundeten wurden behutsam in eine Kutsche gesetzt, während die Urnen mit der Asche und die Utensilien aus der Sakristei in die andere geladen wurden. Wir anderen stiegen auf die Pferde und bildeten eine Eskorte um die beiden Kutschen.
    »Reiten wir nach Hause«, befahl König Jusson.
    Ich stellte mich in die Steigbügel, um sicherzugehen, dass alle auf mich achteten, und hob die Hand. Bevor ich jedoch einen Befehl geben konnte, hörte ich Schritte von mehreren Leuten aus einer Gasse, die auf den Platz mündete. Ich seufzte und ließ mich auf den Sattel fallen.
    »Die Pocken sollen sie holen!«, stieß Jusson müde hervor. »Was ist denn jetzt?«
    »Ich habe keine Ahnung, Sire«, antwortete ich und griff zu meinem Schwert. Die Leute um mich herum folgten meinem Beispiel, während die Städter sich der neuen Bedrohung zögernder stellten, obwohl auch sie ihre Waffen hoben. Im nächsten Moment jedoch entspannten sie sich erleichtert, als Thadro und etliche Königstreue, einschließlich Arlis, auf den Platz stolperten.
    »Thadro!« Jusson schwang sich aus dem Sattel und ging seinem Lordkommandeur entgegen. »Was ist Ihnen zugestoßen?«
    »Euer Majestät.« Thadro blieb sichtlich erschöpft vor dem König stehen. »Wir haben uns verirrt.«
    »Das kommt mir irgendwie bekannt vor«, murmelte Jeff.
    Allerdings. Sehr bekannt. Es klang nach einer anderen Patrouille, die sich bei einem Routineausritt in den Bergen verirrt hatte. Während dieses Herumirren der Patrouille letzten Frühling jedoch von meiner erwachenden Gabe verursacht worden war, hatte das, was jetzt dem Lordkommandeur passiert war, nichts mit mir zu tun. Hoffte ich zumindest.

29
     
    »Es war, als wären wir in einem Labyrinth gefangen gewesen, Sire«, sagte Thadro, nachdem er die Tasse Tee genommen hatte, die Cais ihm reichte. »Obwohl wir nur über den Platz zum Totenhaus gegangen waren, konnten wir den Rückweg zur Kirche nicht finden. Also haben wir versucht, zur Residenz durchzukommen, und haben uns noch mehr verirrt.«
    Wir saßen wieder in Jussons Arbeitszimmer. Der König am Schreibtisch, der Lordkommandeur in einem der beiden Gästestühle davor. Ich hatte Anstalten gemacht, mich hinter dem König aufzubauen, aber Jusson hatte mir mit einer Handbewegung bedeutet, mich auf den zweiten Stuhl zu setzen, und Jeff hatte hinter meinem Rücken Aufstellung bezogen. Der Rest saß da, wo Platz war, und Cais beaufsichtigte den Transport von weiteren Stühlen aus den angrenzenden Räumen. Im Arbeitszimmer drängten sich Adlige, Gardisten, Ratsälteste und die vornehmsten Bürger der Stadt. Diener drängten sich zwischen ihnen hindurch und servierten Tee

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