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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Majestät.«
    Jusson starrte erst mich an, dann den Bolzen in seiner Hand. Er legte ihn auf den Tisch und wischte sich die Hände an der Hose ab. »Wovon verfolgt?«, erkundigte er sich.
    Ich trat von Wyln weg. »Ich weiß es nicht.« Ich rieb mir die Stirn, als ein pochender Kopfschmerz einsetzte. »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Vielleicht sollten wir warten, Euer Majestät, bis wir alle Aspekte dieses neuen Angriffs gegen Hase herausgefunden haben, bevor wir zur Garnison reiten«, schlug Ranulf vor.
    »Ha, ha«, murmelte ich, aber ich wurde von einem zustimmenden Murmeln übertönt, das nicht nur von den anderen Adligen und Ratsältesten kam, sondern auch von den Königstreuen, den Bewaffneten der Adligen, den Wachsoldaten und selbst den Bediensteten, die sich in meinem Gemach drängten. Die drinnen keinen Platz gefunden hatten, standen im Flur. Cais hatte sich jedoch hereinzwängen können und stand jetzt neben Finn am Kamin. Finn redete leise mit ihm und zeigte seinem Onkel das Kettenhemd und das Wams. Dann drehten sie sich um und betrachteten den Bolzen, der auf dem Tisch lag.
    »Nein«, sagte Jusson. »Ich will nicht später feststellen müssen, dass sie noch am Leben wären, wenn ich nicht gezaudert hätte.«
    Laurel fuhr sich mit der Tatze über das Gesicht, und seine Perlen klickten. »Das stimmt allerdings«, gab er zu.
    »Wie dem auch sei, ich habe nur eine Abteilung Königstreuer dabei«, fuhr Jusson fort. »Wir brauchen mehr Männer.«
    »Wir haben unsere Bewaffneten, Sire«, sagte ein Adliger.
    »Nur die, die in der Stadt logieren«, sagte Jusson. »Der Rest steckt ebenfalls in der Garnison fest, schon vergessen?«
    »Die Stadtwache, Euer Majestät«, erklärte Chadde. Sie hatte Dyfrig am Fenster beobachtet, doch jetzt drehte sie sich um und mischte sich in das Gespräch.
    »Das stimmt«, meinte Jusson. »Aber glaubt jemand, dass das genügt, um uns hier herauszuhauen, angesichts dessen, womit wir es bereits zu tun hatten?«
    Niemand sagte ein Wort.
    Jusson lächelte wieder eisig, doch sein Lächeln erlosch, als er mich ansah. »Wir müssen gehen, aber ich weiß nicht, was ich mit dir anfangen soll, Cousin. Ich wage nicht, dich hierzulassen, weil du ein so offensichtliches Ziel bist. Aber nach allem, was mit dir und um dich herum geschehen ist, halte ich es für das Beste, wenn du hierbleibst, geschützt vor Hexerei und herumirrenden Pfeilen.«
    »Wir haben Cais, ehrenwerter König«, sagte Laurel.
    »Sicher«, stimmte Jusson ihm zerstreut zu und sah den Faena dann stirnrunzelnd an, als er merkte, was ihm entschlüpft war. »Aber das ist keine Antwort.«
    Es überlief mich kalt, als ich daran dachte, nur mit Laurel und den Dienern hierbleiben zu müssen, ganz gleich, wie fähig sie auch sein mochten. »Ich möchte mitgehen, Euer Majestät«, sagte ich.
    »Sie können ja kaum stehen«, protestierte Ranulf.
    Ich wollte etwas erwidern, aber Jusson brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Bis auf Mylord Elf möglicherweise ist niemand von uns in Bestform, und auch was ihn angeht, hege ich meine Zweifel. Aber wenn Hase hierbliebe, würde mich das nervöser machen, als wenn er mit uns ginge …«
    Mein erleichtertes Seufzen wurde von dem klagenden Knurren meines Magens übertönt.
    »… sobald er gegessen hat«, sagte Jusson, ebenfalls seufzend.
    »Jawohl, Sire«, erwiderte ich, »danke Sire.«
    »Es gibt einen alten Spruch, Hase, der besagt, man sollte sich erst bedanken, wenn man gemerkt hat, in was für eine Lage man gekommen ist«, erwiderte Jusson. »Trotzdem, was ich gern wüsste, ist …« Er drehte den Kopf zur Seite. »Wer zum Teufel sind Sie?«
    Einen Moment herrschte angespanntes Schweigen, als alle dem Blick des Königs zum Fenster folgten, an dem Dyfrig stand. Der Doyen hatte uns den Rücken zugewandt, doch nun drehte er den Kopf und sah uns über die Schulter hinweg an. Ein Keuchen lief durch den Raum.
    Jusson keuchte nicht, aber er sah zweimal hin. »Euer Eminenz?«
    »Er hat seine volle Macht erlangt«, setzte Laurel zu einer Erklärung an.
    »Ich will auch ein Magier sein«, flüsterte Friedensrichter Ordgar vernehmlich.
    »Gewiss, ein Wunder«, erwiderte Dyfrig. »Aber bevor wir Lobpreisungen und Opfergaben darbringen …« Er drehte sich wieder zum Fenster herum. »Ist vielleicht jemandem aufgefallen, wie still es ist?«

31
     
    Den Worten des Doyen folgte eine kurze Pause, dann stürmten alle ans Fenster, Jusson voran. Aber bevor der König den Vorhang zurückziehen

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