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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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konnte, fiel Thadro ihm in den Arm.
    »Sire, bitte. Denkt an die Heckenschützen.«
    Jusson warf einen kurzen Seitenblick auf den Bolzen und stellte sich an die Wand, um seitwärts am Vorhang vorbei aus dem Fenster zu spähen. »Soweit ich sehe, ist alles normal«, meinte der König. »Still, gewiss, aber normal.«
    »Die Geräusche fehlen, Euer Majestät«, sagte Dyfrig, der immer noch vor dem Fenster stand. Der Gedanke, dass vielleicht Leute mit Armbrüsten auf der Lauer liegen könnten, schreckte ihn offenbar nicht. »Wir sollten Verkehr hören, Menschen, den Lärm einer Stadt, die am Morgen erwacht.«
    »Vielleicht sind alle zu Hause geblieben«, mutmaßte ein Adliger. »Wie Seine Majestät sagte, die letzten Tage waren recht ereignisreich.«
    »Wir würden trotzdem etwas hören«, widersprach Dyfrig. »Vögel, einen bellenden Hund, jemanden auf der Straße, der eine dringende Besorgung zu erledigen hat.«
    »Bauern, die zum Markt fahren«, mischte sich Chadde ein. Sie hatte den Kopf lauschend auf die Seite gelegt. »Karren und Straßenverkäufer. Selbst das Rauschen des Windes ist nicht zu hören.«
    »Sie haben recht«, sagte der Ratsherr Geram. »Es hört sich an, als hätte es gerade heftig geschneit.«
    Genauso war es. Es gab nicht nur keinerlei Geräusche, sondern die Stille selbst war irgendwie gedämpft, als würde jeder Laut verschluckt. Arlis und Jeff sahen mich finster an, als wir drei uns zum Fenster wandten. Arlis erhob sich von seinem Bett.
    Jusson ließ den Vorhang wieder zurückfallen. »Wer bewacht die Fronttür?«, fragte er.
    Thadro sah mich an. Obwohl die Dienstpläne zu meinem Aufgabenbereich gehörten, war ich noch nicht dazu gekommen, die entsprechenden Listen durchzusehen. Bevor Thadro mir jedoch seinen Schlammpfützenblick zuwerfen konnte, meldete sich einer der Königstreuen, die im Raum waren.
    »Berand und Joscelin, Sir.«
    »Wissen sie genug, um alles Ungewöhnliche sofort zu melden?«, wollte Jusson wissen, während er zur Tür ging. Dyfrig begleitete ihn. »Würden sie das Ungewöhnliche erkennen?«
    Kaum hatten Jusson und Dyfrig Platz gemacht, drängten sich andere ans Fenster. Ranulf und Beollan warfen nur einen kurzen Blick auf die Straße, bevor sie dem König folgten. Beol lan wirkte ungewöhnlich besorgt. Andere nahmen ihren Platz ein, drückten sich an die Fensterscheiben und vergaßen einen Moment mögliche Attentäter. Das Spiel ging weiter, bis Jeff und Arlis an der Reihe waren.
    »Jawohl, Sire«, sagte Thadro, der neben Jusson und Dyfrig ging. Sie beschleunigten ihre Schritte. »Sie haben genug Verstand, um Schatten von Körpern unterscheiden zu …«
    Das helle Klirren von zerschmettertem Glas ertönte, und alle fuhren herum und starrten Arlis an, der auf den blutigen Fleck auf seinem Hemd stierte. Dann hob er den Blick zu dem bebenden Bolzen, der ihn gestreift hatte und in der Wand steckte.
    Ich drängte mich durch die Leute. »Verdammt, Arlis! Beweg dich gefälligst!«
    Jeff reagierte. Er packte Arlis’ Arm, zerrte ihn vom Fenster weg und zog gleichzeitig den Vorhang zu. Die anderen liefen schreiend zu ihm. Jusson und Thadro dagegen stürmten aus dem Zimmer. Einen Moment später begriffen wir anderen ebenfalls und folgten ihnen. Wir donnerten Hals über Kopf die Treppe hinunter, rutschten über die schwarz-weißen Fliesen der Eingangshalle und holten König und Lordkommandeur an der Eingangstür ein. Thadro gebot Ruhe, zog den Riegel zurück, schloss die Tür auf und öffnete sie mit dem Dolch, während er zur Seite trat. Dann spähte er durch den Spalt.
    »Verdammt!«, flüsterte er. »Sie sind weg.« Er öffnete die Tür ein Stück weiter und versuchte etwas zu erkennen, ohne den Kopf herauszustecken. »Ebenso die Pferde, Kutschen und Wachen, und wir haben nicht das Geringste gehört …«
    »Heda, Ihr im Haus!«
    Einige von uns, mich eingeschlossen, zuckten bei dem unverhofften Ruf zusammen, aber Thadro verstummte einfach nur und runzelte die Stirn. »Die Stimme kenne ich.«
    Mir kam sie ebenfalls bekannt vor, und ich versuchte sie einzuordnen. Die Ratsältesten um mich herum öffneten vor Schreck den Mund, und der schmerzhafte Ausdruck auf Ranulfs Gesicht verschwand, als er und Beol lan sich erstaunt ansahen.
    »Natürlich kennen Sie die Stimme, Mylord«, sagte Chadde, deren graue Augen wie geschmolzenes Blei aussahen. »Sie gehört Helto, dem Besitzer des Aschehaufens, der einmal das Kupferschwein gewesen ist.«
    »Heda, Ihr im Haus!«, rief Helto

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