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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Wyln.
    »Jabans Einöde«, meinte Jusson. »Und jetzt Jussons Einöde.« Er machte Anstalten, Rosea anzublicken, dabei streifte sein Blick mich. Seine Gelassenheit verpuffte. » Cousin?«
    Dyfrig rann der Schweiß über das Gesicht, als er die Hände über die nach wie vor nicht entzündete Kerze hielt.
    »Und Zweibaums Sohn wurde zum Avatar eines Aspektes, der sich als Element manifestiert hat.«
    Das Tosen des Meeres erfüllte mich jetzt vollständig. Ich legte das Bündel Stäbe auf die Stufen zum Vorbau und wartete.
    Rosea stöhnte schwach, als alle Farbe aus ihrem Gesicht und Körper wich, nur nicht aus ihren Pupillen. Sie glühten immer noch in einem funkelnden Grün.
    »Wenn Giganten kämpfen, wird das Gras zertreten!« Chadde drängte sich zur Treppe. Einen Moment ruhte ihr entsetzter Blick auf Thadro, dann glitt er über den Platz. »Vielleicht können wir uns in die Kirche flüchten.« Alle sahen zur Kirche und ihrem zerstörten Portal, und viele sanken auf die Knie.
    Rosea stöhnte erneut, lauter diesmal, bis sie schließlich schrie und den Kopf in den Nacken warf. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, alle Extremitäten ihres Körpers bis aufs Äußerste gedehnt. Dann sank sie langsam auf die Füße zurück, senkte den Kopf und richtete den Blick ihrer glitzernden, hasserfüllten Augen auf mich. »Frei«, sagte sie mit ihrer melodischen Stimme.
    Helto nutzte die Ablenkung, drängte sich durch die Mauer aus Wachsoldaten und verschwand im Rathaus. Wer nicht betete, und davon gab es etliche, tat es ihm nach und rannte los. Sie stießen gegen Dyfrig, der immer noch verzweifelt betete. Jusson, Wyln, Chadde, Beollan und ich bildeten einen lockeren Kreis um Rosea, während Arlis hinter mir stand. Jusson hob sein Schwert und machte einen Schritt auf die Schauspielerin zu. Doch Wyln streckte hastig den Arm aus.
    »Bei «, sagte Wyln, während er mich ansah. »Jos dosni.«
    Halt, nicht dichter. So sprach ein Elternteil mit seinem Kind. Beollan dagegen verstand entweder kein Elfisch, oder es kümmerte ihn nicht, denn er näherte sich der Schauspielerin. »Rosea«, sagte er. »Ranulf ist tot. Es gibt nur noch dich. Komm, lass mich dich nach Hause bringen.«
    Der Dämon zeigte Roseas gleichmäßige weiße Zähne, als er grinste. »Rosea lebt hier nicht mehr, Kriegsherr. Sie wurde hinausgeworfen, weil sie versäumt hat, ihre Schulden zu bezahlen.«
    »Noch eine Lüge«, widersprachen wir. Unsere Stimme dröhnte über den Platz.
    Das Grinsen des Dämons verstärkte sich. »Ich wurde eingeladen, kleines Häschen. Du willst mich wieder vertreiben, hm? Oh bitte, versuch es.«
    JA, donnerte das Meer und explodierte durch mich hindurch in einer ungeheuren Woge, die sich einen Moment hoch in die Luft erhob, bevor sie sich auf den Dämon stürzte. Doch trotz der Gewalt dieser Welle blieb er auf den Beinen, nach wie vor grinsend, und streckte eine Hand aus. Eine Kugel bildete sich an ihrer Spitze, von weißen Eiszacken durchsetzt. Aber statt auf seiner Handfläche zu ruhen, hüllte die Kugel die Hand ein. Erschreckt versuchte der Dämon, sie abzuschütteln, aber sie dehnte sich rasend schnell aus, bis sie den ganzen Dämon verschluckt hatte. Dann drehte sie sich, langsam zunächst, dann immer schneller. Arme und Beine des Dämons wurden durch die Zentrifugalkraft gestreckt, und sein rotes Haar wehte wie ein Fächer um seinen Kopf. Plötzlich tauchten Gesichter auf, wirbelten an mir vorbei, bevor sie verschwanden: Rodolfo, Keeve, Tyle, die ermordeten Königstreuen, die Pferdeknechte. Der Dämon würgte seine Beute hoch. Die Kugel drehte sich immer schneller und zwang die Arme des Dämons über seinen Kopf. Seine Kehle wölbte sich vor, er riss den Mund unmöglich weit auf. Eine Hand und ein Arm schoben sich heraus, gefolgt von etwas Kopfartigem, dann ein Leib, der jedoch mehr eine Trübung im wirbelnden Wasser war als etwas Gestaltetes.
    Der Dämon entfloh.
    Ich wartete, bis er fast aus Roseas Körper entkommen war, dann schwang ich die Stäbe, den des Faena, der Kirche und meinen, und ein Schweif blubbernden Wassers folgte ihnen, als sie durch die wirbelnde Kugel schnitten. Sie trafen mit einer Wucht auf, bei der mir die Zähne klapperten, und der Dämon flog davon. Die Kugel teilte sich sofort. Eine Hälfte blieb bei Rosea, während die andere den Dämon umhüllte und immer kleiner wurde, bis sie nur noch eine dünne, rotierende Scheibe war, dann ein Punkt. Grüne, hasserfüllte Augen blitzten auf, als dieser Punkt ebenfalls

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