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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Suiden. »Derselbe, von dem Ihr vorhin gesprochen habt, Sro Wyln? Warum rieche ich das Meer? Hat dieser Hexer einen Sturm heraufbeschworen? Seid Ihr alle deshalb so nass?« Der Blick des Hauptmanns glitt über Dyfrig hinweg, nur um sofort wieder zu ihm zurückzuzucken. »Euer Eminenz?« Ein sehr seltener Ausdruck blitzte über sein Gesicht, der des Erstaunens. Dann sah er Ranulf, und zu dem Staunen gesellte sich Fassungslosigkeit. »Was zum Teufel haben Sie denn gemacht?«
    Wylns amüsiertes Lächeln flackerte kurz auf. »Wir hatten alle Hände voll zu tun, seit wir uns das letzte Mal unterhalten haben, Hoheit«, sagte er, ohne Laurel aus den Augen zu lassen.
    »Und diejenigen, die uns beschäftigt haben, sind flüchtig«, mischte sich Chadde ein. »Suiden, haben Sie auf Ihrem Weg hierher zufällig …« Ein Schrei gellte auf, und die Friedenshüterin schloss die Augen, während sie sich die Stirn rieb. »Schon gut, ich glaube, sie wurden gefunden.«
    Ein weiterer spitzer Schrei ertönte, ebenso gellend wie der erste. Alle Blicke richteten sich auf die kleine Seitenstraße, die zum Totenhaus führte, und man hörte einen kollektiven Seufzer auf dem Platz.
    »Ich wäre wirklich froh, wenn dieser Tag bald vorüber wäre«, meinte Jusson, während er Laurel entgegenblickte, der auf ihn zukam. »Meister Katze?« Der König zog die Brauen zusammen.
    Laurel legte die Ohren an, ohne jedoch seinen Schritt zu verlangsamen.
    »Worum geht es hier, Hauptmann?«, fragte Thadro Suiden. Ebner, der neben Thadro stand, sah Ranulf und blinzelte. Die Schnurrbartspitzen des Garnisonskommandeurs bebten vor Verblüffung. Hauptmann Javes dagegen hob nur sein Lorgnon ans Auge und richtete den Blick dann auf Jeff, Arlis und mich. Seine gelben Wolfsaugen hinter den Linsen glühten.
    »Ich weiß es nicht, Sir«, erwiderte Suiden. »Sro Faena sagte, ein Schwarzer Magier triebe nach wie vor sein Unwesen.«
    »Derjenige, der das Ganze mit dem Angriff auf Hase begonnen hat?«, mischte sich Jeff hilfreich ein.
    »Ach?« Jusson drehte sich zu Laurel herum, der kurz vor der Gasse stehen geblieben war. Hinter ihm sahen wir die Feuersäule über dem Totenhaus. Ich zitterte in meinen nassen Kleidern und griff nach dem Feueraspekt, aber ich bekam wieder nur dieses widerliche blaue Flackern. Wyln bemerkte mein Bemühen und versuchte es ebenfalls, mit dem gleichen Ergebnis. Trotz der Verbannung des Dämons waren wir noch blockiert, jedenfalls was diesen Aspekt betraf. Ich verzichtete darauf, es mit Erde und Luft zu versuchen; Wasser würde ich erst recht nicht beschwören, aus Angst, diesmal eine Sturmflut auszulösen.
    Die Schreie kamen näher, als Jusson neben Laurel trat. »Der Hexer, der Hase während des Schauspiels angegriffen hat?«, fragte er den Faena.
    »Seine Handlanger, ehrenwerter König«, antwortete Laurel und fuhr seine Krallen aus.
    »Handlanger«, wiederholte Jusson. »Und sie kommen durch diese hohle Gasse?«
    »Während wir uns unterhalten.«
    »Gut«, meinte Jusson. »Ich möchte sie treffen, dringend.«
    Auf Thadros und Ebners Anweisungen traten Königliche Garde und Reiterei vor und bildeten eine Barriere, die vier Reihen tief war. Ich blieb hinter ihnen, mehr als glücklich, den anderen die erste Reihe überlassen zu dürfen; Jeff und Arlis blieben bei mir, einige andere Soldaten der Bergpatrouille ebenfalls. Nachdem Suiden mich das letzte Mal aus den Augen verloren hatte, war die Hölle losgebrochen, und ich nahm an, dass er keine Lust auf eine Wiederholung hatte. Beol lan und Ranulf schienen ebenfalls genug Aufregung erlebt zu haben und blieben in unserer Nähe. Der Raum um den nackten Lord und seinen Onkel vergrößerte sich unmerklich. Wyln blieb auch bei mir, obwohl ich ahnte, dass er das weniger tat, weil er Ruhe haben wollte, als deshalb, weil er Laurel nach wie vor misstraute. Dyfrig und Chadde dagegen traten nach vorn, und die Friedenshüterin schickte ihre Wachsoldaten ebenfalls los, zum Eingang der Gasse.
    Die Schreie wurden lauter, und einen Moment später stürmten Gawell und Ednoth aus der Gasse.
    Jusson seufzte. »Warum überrascht mich das nicht?«
    Ebners Schnurrbartspitzen hoben sich noch ein Stück. »Das sind Schwarze Magier?«, fragte er ungläubig.
    »Marionetten, ehrenwerter Kommandeur«, erwiderte Laurel. »Obwohl Gawell die Gabe in gewissem Maß besitzt.«
    Der Bürgermeister und der Vorsitzende der Kaufmannsgilde wirkten wesentlich mitgenommener als zu dem Zeitpunkt, zu dem sie aus dem Rathaus geflüchtet

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