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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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selbst erkannte, sondern auch über seine Freunde, seine Familie und Verwandten. Die meisten waren schreiend davongerannt.
    Hastig ließ ich die Hand sinken, während Chadde sich aufrichtete und einen Schritt zurücktrat. Ihre Miene war wieder so gelassen wie zuvor. Ich blickte an dem Lordkommandeur vorbei auf Lord Ranulf. Der sah von meiner Hand zu Chadde und machte schon den Mund auf. Im selben Moment jedoch öffnete sich die Tür, und Cais kam herein. Der Haushofmeister sah sich einmal schnell um und trat dann zur Seite.
    »Seine Majestät, König Jusson IV.«, blaffte er höflich.

5
     
    Ich hatte schon dramatischere Auftritte gesehen. Jusson trug dieselbe elegante Kleidung wie zuvor und denselben goldenen Reif um die Stirn. Ihm folgten zwei Königstreue, die jedoch zur Seite traten und im Salon rechts und links neben der Tür Posten bezogen. Als wir uns verneigten, schlenderte der König zum schwer beladenen Buffet. Er ließ seinen Blick anerkennend über die Speisen und Getränke wandern und winkte Doyen Dyfrig zu sich.
    »Wenn Ihr bitte das Tischgebet sprechen würdet, Euer Eminenz«, sagte er.
    Dyfrig sprach einen glücklicherweise kurzen Segen, und als er fertig war, nickte Jusson seinen Gästen zu. »Essen wir.«
    Jusson überließ dem Haushofmeister die Zeremonie der Platzverteilung und ging zu seinem Stuhl. Der Blick der goldgeränderten Augen des Königs streifte Beol lan und Chadde, die beide zur Seite traten und sich unter die restlichen Gäste mischten, die sich um die Speisen drängten. Ich wartete ungeduldig darauf, mir mein Essen holen zu dürfen und mir ein Stück Torte abschneiden zu können, aber weder Thadro noch Jusson sagten ein Wort. Der König machte es sich auf seinem Stuhl bequem, und einen Moment später tauchte Cais aus dem Gewühl auf, ein Tablett mit einem gefüllten Teller und einem Pokal für Seine Majestät in der Hand. Als der Haushofmeister das Tablett auf einem Tisch neben Jusson abstellte, murmelte der ihm etwas zu. Cais stürzte sich wieder ins Gewühl und kehrte einen Augenblick später mit Bürgermeister Gawell und Meister Ednoth zurück. Jusson lud den Bürgermeister ein, sich neben ihn zu setzen, während er den Vorsitzenden der Kaufmannsgilde von Freston zu dem anderen Stuhl dirigierte. Der dünne Kaufmann nahm ohne viel Umschweife Platz und stürzte sich auf sein Essen. Bürgermeister Gawell dagegen zögerte, weil hinter dem Stuhl, auf den Jusson deutete, ich stand.
    »Gibt es ein Problem, Bürgermeister?« Jusson trank einen Schluck von dem gewürzten, leicht dampfenden Wein.
    Offenbar war es eine Sache, mich vor den Ratsältesten und Adligen des Landes als Dämonenbrut zu beschimpfen, und eine ganz andere, dieselbe Behauptung vor dem König zu wiederholen. »Nein, Euer Majestät.« Der Bürgermeister warf mir einen bangen Blick zu, setzte sich hin und balancierte den Teller auf seinen Knien. Der Rest seines Schoßes wurde von seinem Bauch eingenommen. Jusson winkte, und ein Diener schob für den Bürgermeister einen Tisch heran.
    Der König lächelte, trank noch einen Schluck Wein und stellte seinen Pokal dann ab. »Wie geht es in der Stadt zu, Bürgermeister Gawell? Hat sich alles beruhigt?«
    Gawell war damit beschäftigt, seine Portion zu betrachten, und hob den Kopf gerade so hoch, dass ich sehen konnte, wie er den König langsam blinzelnd ansah. »Ja, Euer Majestät. Einstweilen.« Er lächelte über beide Backen, aber seine Augen blieben davon unberührt. »Die Androhung, die Gerechtigkeit des Königs walten zu lassen, war sehr wirkungsvoll. Aber dennoch wurden Bürger verwundet und Eigentum beschädigt.«
    Ednoth nickte zustimmend, schien sich aber mehr für sein Essen zu interessieren. Doch sein Stuhl war so positioniert, dass ich sehen konnte, wie er beim Kauen listig die Augen zusammenkniff.
    Jusson nahm seinen Teller in die Hand. »Ja, das haben Sie mir gesagt. Und ich erwiderte, dass allen eine Entschädigung gezahlt wird, die Verletzungen oder Einbußen erlitten haben.«
    »Das ist gut, Euer Majestät«, erwiderte Gawell. »Aber wir machen uns mehr Sorgen wegen … zukünftiger Vorfälle.«
    »Ich habe mit meinem Cousin gesprochen«, sagte Jusson. »Er hat mir versichert, dass sich die Geschehnisse von heute Morgen nicht wiederholen werden. Das stimmt doch, Hase?«
    Das war mein Stichwort. Ich verbeugte mich kurz und bemühte mich, reumütig auszusehen. »Ja, Sire.«
    Bürgermeister Gawell knurrte. »Und warum sollten wir Ihnen glauben?«
    »Hase hat die

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