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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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der Tat«, antwortete Wyln. »Aber ich brauche Euch hier, Zweibaums Sohn.«
    »Hier?«, fragte ich. »Wo ist ›hier‹?« Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper. Es war kalt in dem Gemach. »Alle suchen nach Euch, ehrenwerter Cyhn .«
    »Tun sie das?« Wyln klang amüsiert. Eine Flamme züngelte hoch und bildete eine Kugel, die vor mir schwebte. »Das wird Euch führen. Eilt, Zweibaums Sohn.« Die Flammen erstarben. »Und zieht Euch etwas an.«
    »Wartet …« Aber das Feuer erlosch. Nur die graue Asche blieb auf dem Gitter zurück.
    »Noch mehr Seltsamkeiten«, sagte Jeff hinter mir. Er klang schlaftrunken.
    »Das war Wyln«, sagte ich. »Er will, dass ich zu ihm komme.« Jeff setzte sich auf, kratzte sich den Kopf und gähnte. »Und, machst du es?«
    »Ich muss.« Ich sah mich nach meinem Morgenmantel um. Er hing im Schrank mit meiner anderen Kleidung, und ich warf ihn über. »Ein Ältester hat mich gerufen.« Es gab etliche Geschichten über jene, die sich geweigert hatten, ihrem Cyhn zu gehorchen, und über die schrecklichen Dinge, die ihnen widerfahren waren, angefangen von Verbannung bis zu Enthauptung. Großartige Themen für Barden, aber ich hatte nicht den Wunsch, als Hase Kopflos besungen zu werden.
    »Puh.« Jeff stand auf, stellte sich auf die Zehenspitzen, reckte sich und gähnte. »Sagst du es Thadro?«
    Verdammt. Ich sah Jeff an, während meine Müdigkeit verflog. Der Lordkommandeur hatte mir gestern unmissverständlich klar gemacht, dass ich mich ohne seine Erlaubnis nicht einmal kratzen durfte. Also würde er mich wohl kaum ohne seinen Befehl gehen lassen, selbst wenn ich ihn fragte.
    »Wyln ist noch irgendwo da draußen, also ist Thadro vermutlich noch nicht zurück.« Jedenfalls hoffte ich es sehr.
    »Vermutlich nicht«, erwiderte Jeff. Er ging zu seiner Truhe und wühlte darin herum. »Willst du es denn Seiner Majestät sagen?«
    Jusson war zu Hause, und er würde noch weniger als Thadro begeistert darüber sein, wenn ich einfach verschwand und zu Wyln ging; außerdem gingen Könige noch freizügiger mit der Henkersaxt um. »Vielleicht bin ich ja wieder da, bevor Jusson uns vermisst«, meinte ich.
    »Glaubst du?« Jeff hatte frische Kleidung gefunden, richtete sich auf und warf einen prüfenden Blick Richtung Fenster, wo graues Licht durch die Vorhänge fiel. »Dann solltest du besser sofort gehen, bevor die anderen aufstehen.«
    Schafbeißende, herumhurende Wiesel. Ich fuhr mit der Hand über mein Gesicht und fühlte erneut die Feder auf meiner Haut. Ich starrte sie einen Moment an und musterte dann die Feuerkugel, die geduldig neben der erdfarbenen Kugel schwebte. Ich stopfte die Feder in die Tasche meines Morgenmantels. »Ich sage es Thadro, wenn er da ist. Wenn nicht, erkläre ich es Jusson.«
    Jeff nickte. »Und wenn sie Nein sagen?«
    »Dann muss ich sie eben irgendwie überzeugen.« Ich ignorierte das beklemmende Gefühl in meiner Magengrube, ging zum Waschständer und goss Wasser aus dem Krug in das Becken. Erst jetzt fiel mir auf, was Jeff vorhatte. »Du musst nicht mitkommen.«
    »Oh doch.« Jeff trug die Kleidung zu seinem Bett, ließ sie darauf fallen und zog sich rasch an. Er sah wieder zum Fenster. Hinter den Vorhängen war es heller geworden. »Wenn du noch länger wartest, dann kommt Finn und hilft dir bei deiner Unterhose.«
    Während ich Jeff alles Mögliche vorschlug, was er mit besagter Unterhose anfangen konnte, zog ich mich an. Kurz darauf schnallten wir uns die Schwertgehänge um und befestigten die Dolche an unseren Gürteln. Obwohl Cais mir am Abend zuvor meine Habbs weggenommen hatte, besaß ich noch meine normalen Militärstiefel. Was ganz gut war, denn ich wusste schließlich nicht, durch was ich waten musste, falls ich Wyln traf.
    Nein, nicht falls. Wenn.
    Ich befestigte die Feder in meinem Zopf, nahm Umhang und Handschuhe aus dem Schrank und legte sie an, bevor ich meinen Stab packte. »Fertig?«
    Jeff nickte. Ich holte tief Luft und öffnete die Tür. Zu meiner Überraschung hatte Thadro zwei Königstreue abkommandiert, um meinen Schlaf zu bewachen. Beide nahmen Haltung an, als ich aus dem Gemach trat. Ich erwiderte ihren Gruß, bevor ich durch den Flur zu den Gemächern des Königs ging. Dort wiederholte sich die Prozedur. Die beiden Wachen grüßten und öffneten die Türen, ohne erst zu fragen, ob ich vorgelassen würde. Als wäre ich erwartet worden. Argwöhnisch blieb ich auf der Schwelle stehen.
    »Komm herein, Cousin«, sagte Jusson.
    Dieser Satz

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