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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Magie!«
    »Das ist Schwachsinn!«, konterte ich. »Der Hauptmann wird zu Tode getrampelt!«
    Jeff dagegen widersetzte sich nicht. Er zögerte, und als er sich daran erinnerte, was das letzte Mal passiert war, nachdem er mich verlassen hatte, entschloss er sich, bei mir zu bleiben. Ängstlich sah er sich nach dem Hauptmann um. Ich sah Arlis am anderen Ende der Halle bei seinen alten Kameraden, die sich verzweifelt bemühten, Suiden zu befreien. Er blickte zu uns zurück und sah Jeff neben mir stehen. Offenbar dämmerte ihm das Gleiche wie Jeff, denn auch er zögerte und setzte sich dann in unsere Richtung in Bewegung. Jeff verzog das Gesicht.
    »Dieser dreckige Mistkerl!«, murmelte er. Offenbar hatte er seine klugen Worte von vorhin vergessen.
    »Er ist es nicht wert«, wiederholte ich seine Worte.
    Ich weiß nicht, ob Arlis uns gehört hatte, aber er sah auf jeden Fall Jeffs Miene. Und verzog höhnisch den Mund. Dann warf er mir einen verschlagenen Blick zu, aber in dem Moment wurde meine Aufmerksamkeit von Wyln abgelenkt, der mit einem wilden Lachen einen neuen Feuerstrahl auf Munir abschoss. Diesmal jedoch duckte sich der Hexer, statt das Feuer abzulenken, und die Flammen schlugen gegen die Wand der Galerie. Sie hinterließen eine Rosette aus Ruß auf den Steinen.
    »Wer ist jetzt der Feigling?« Wyln sang die Worte förmlich, während er dichter an die Galerie schwebte. Flammen loderten um seine Hände.
    »Es gibt Feigheit und das Wissen um die eigenen Grenzen, Sro Wyln«, erwiderte Munir, der sich hinter dem Geländer aufrichtete. Mit ihm erhoben sich Prinzessin Rajya und Berenice. Sowohl Ihre Hoheit als auch die Tochter Meardens wirkten ziemlich zerrupft. Ihre Haare waren zerzaust, ihre Kleider saßen schief und waren zerrissen; die Prinzessin hatte Kratzspuren von Fingernägeln am Hals, während Berenices bereits verletzte Wange zusehends anschwoll. Aber mein Blick galt dem, was sie umkreiste … die gleichen schillernden Flammen, die Munir bei der anvea am gestrigen Tag gewirkt hatte.
    »Ganz offensichtlich habe ich Eure Fähigkeiten unterschätzt, Feuerwandler«, erklärte Munir und schob Berenice sowie Prinzessin Rajya vor sich, sodass wir ihre entsetzten Gesichter sehen konnten. »Aber ich glaube kaum, dass ich Eure Skrupel unterschätze, die Gesetze der Gastfreundschaft zu missbrauchen und sowohl die Tochter Eures Gastgebers als auch die des Vasallen eures Lehnsherrn in Gefahr zu bringen …«
    »Nein!« Idwal ließ sein Schwert sinken und blickte zu seiner Tochter hoch, die jetzt zur Geisel geworden war. Sein Gesicht verzerrte sich vor Sorge. Statt seinen Vorteil zu nutzen, fuhr Jusson herum und sah ebenfalls zur Galerie hinauf. Thadro trat zu ihm und deckte ihm den Rücken. Die Kampfhandlungen ringsherum ließen allmählich nach, als immer mehr Widersacher zu den Geiseln hinaufsahen.
    Nur das Gewühl um Suiden legte sich nicht. Groskin, die Soldaten aus Freston und die Turalier versuchten immer noch, zu Suiden durchzukommen, während die stämmigen Bewaffneten der Burg ebenso entschlossen waren, sie daran zu hindern. Einen Moment sah es aus, als könnte sich der Hauptmann befreien, doch dann warfen sich weitere Bewaffnete auf ihn. »Rajya!«, brüllte Suiden, während er sich verzweifelt gegen die Leute wehrte, die ihn festhielten.
    Obwohl Seine Majestät es mir verboten hatte, griff ich nach dem Wasseraspekt, um das Feuer zu bekämpfen. Doch Munir schien mich im Auge behalten zu haben, denn er grinste mich strahlend an. »Und da haben wir ja noch Sie, Tiro.«
    Er schnippte mit den Fingern, und im selben Moment umringte mich ein Flammenkreis, jedoch nur mich und nicht meine Wachen, Jeff und Arlis. Die Aspekte dagegen blieben bei mir. Langsam hob ich eine Hand und berührte eine Flamme; der brennende Schmerz durchzuckte meinen ganzen Körper.
    »Betrachten Sie es als ein Unterpfand, eine Gewähr für gutes Benehmen«, erklärte Munir. »Sro Hase und Sra Berenice werden uns außerdem zum Schiff begleiten, um diese Gewähr auf alle Beteiligten auszudehnen …«
    »Und er ist Euer Gast«, sagte Idwal zu Jusson. Doch seine Stimme klang matt.
    Der König ignorierte ihn. »Sie wagen es, Unseren Cousin und Thronerben zu entführen?«, fuhr er den Hexer an. Hinter ihm rissen die Burgbediensteten die brennenden Wandbehänge herunter, während andere Wasser aus Eimern darübergossen. Dampf stieg auf und verdichtete den Rauch in der Großen Halle noch mehr. Die Augen des Königs leuchteten golden durch den

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