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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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wahrscheinlich, Cousin«, meinte Jusson. Berenice gab einen Augenblick ihre Bemühungen auf, in die Halle zu gelangen. »Papa?«
    »Ich habe Hilga einen ehrlichen Antrag gemacht!«, brüllte Idwal, doch Munirs Gelächter fuhr ihm in die Parade. Der Hexer schlug vor Vergnügen auf das Geländer.
    »Oh, ein wahrhaft klassischer Fall von Topf und Deckel. Andererseits überrascht mich das nicht.« Munir deutete auf den Wandteppich mit dem Hirsch, der uns beobachtete, und auf das Familienwappen über dem Kamin. »Dieses ganze casim wurde heidnischen Fruchtbarkeitssymbolen ausgeliefert. Es ist geradezu verblüffend, dass wir nicht alle vollkommen der Völlerei und Wollust verfallen sind.«
    »Der weiße Hirsch ist zwar recht fruchtbar, aber Ihr würdet ihn kaum in einer Herzensangelegenheit beschwören wollen … oder in einer Angelegenheit, die andere Körperteile betrifft. « Wyln amüsierte sich sichtlich.
    »Meine Güte, nie im Leben«, sagte ich. »Außerdem ist diese ganze Angelegenheit von vornherein eine Farce gewesen.«
    »Die Farce sind Sie!«, hub Idwal an.
    »Ich bin der, der ich immer gewesen bin, nicht mehr und nicht weniger«, erwiderte ich und deutete auf die so verblüffend veränderte Berenice. »Wohingegen Sie von dem Moment meiner Ankunft an ein Spiel getrieben haben …«
    »Ganz sicher jedenfalls hat sie vorletzte Nacht Spiele getrieben«, mischte sich Prinzessin Rajya ein. »Und zwar vor allem ein Spiel der Verführung.«
    »Was?« Idwal starrte die Prinzessin an und richtete dann seinen finsteren Blick auf mich.
    »Verführung?«, erkundigte sich Jusson gleichzeitig. Er hob eine Braue. »Du sagtest, du hättest nichts Unschickliches getan, Cousin.«
    »Aber nein, Lord Hase hat nicht versucht sie zu verführen«, warf Prinzessin Rajya wohlwollend ein.
    »Wie der Vater, so die Tochter.« Munirs Augen funkelten.
    »Also …« Berenice starrte ihren Vater an.
    »Es ist ja gar nichts passiert«, wollte ich ihr zu Hilfe kommen.
    »Aber nur, weil Sie unterbrochen wurden«, vereitelte Prinzessin Rajya meinen Versuch.
    »So wie auch zwischen Euch und mir nichts geschehen ist, Euer Hoheit«, schlug ich zurück. »Obwohl Ihr Euch alle Mühe gegeben habt …«
    Jeff klappte der Kiefer herunter, wie auch den meisten anderen Soldaten der Bergpatrouille aus Freston, während alles Blut aus Rysons Gesicht wich. »Sind Sie wahnsinnig, Hase?«, zischte er mich an.
    Aber Hauptmann Suiden hatte nur Augen für die Prinzessin. »Tochter?«
    »Also …«, stammelte Ihre Hoheit.
    »Jeder wollte etwas haben, ohne etwas dafür geben zu müssen, und alle haben versucht, mich zu benutzen, um es zu bekommen«, erklärte ich. »Gut, von mir aus können Sie alle Dreck fressen. Ich heirate niemanden.«
    Prinzessin Rajya riss sich zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Feigling und Narr! Sie sind nichts weiter als ein Jüngling in Männerkleidung …!«
    »Ich habe Euch befohlen, den Mund zu halten!«, fuhr Munir dazwischen. Er machte eine Handbewegung, und Prinzessin Rajya griff an ihre Kehle. Sie riss die Augen auf und bewegte die Lippen, aber kein Ton kam heraus. »Genau wie ihre Mutter«, fuhr Munir fort. »Redet die ganze Zeit und hat nichts zu sagen …«
    Mit einem lauten Brüllen riss Suiden sein Schwert aus der Scheide und stürmte zur Treppe. Er schob Adlige, Soldaten, Königstreue und alle anderen zur Seite, die ihm im Weg standen. Unbeeindruckt hob Munir die Hände, und Suiden flog gegen einige von Idwals Leuten, die versucht hatten, ihre Kameraden aus den Händen Groskins und der Soldaten der Bergpatrouille zu befreien, während wir von diesem Wortwechsel abgelenkt waren. Sie zogen Kurzschwerter und Keulen hervor, als sie Suiden zurückstießen. Aber sie kamen nicht weit, weil Groskin und der größte Teil der Bergpatrouille sich mit gezückten Schwertern und Langmessern auf sie stürzte.
    »Beschützt den König!«, rief Thadro. Augenblicklich bildeten die Königstreuen und viele Adlige mit ihren Bewaffneten einen festen Kreis um Jusson.
    »Zu mir!«, schrie Idwal und wurde sofort von einem Haufen seiner Soldaten und Bediensteten umringt.
    Die turalischen Soldaten nutzten die Lücke am Fuß der Treppe und versuchten zu Suiden zu gelangen. Aber mein ehemaliger Hauptmann war aufgesprungen, drehte sich von ihnen weg und stürmte erneut die Treppe hoch. Dort hielten ihn die stämmigen Bewaffneten auf, die Idwal zu seiner Tochter geschickt hatte, damit sie Berenice in ihre Gemächer eskortieren. Gleichzeitig

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