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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Dunst.
    »Ich wage alles Mögliche«, gab Munir zurück, immer noch breit lächelnd. »Um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden, werden wir jetzt zu unserem Schiff gehen. Ich erwarte zuversichtlich, Sro Idwal, dass Sie unsere Diener und unser Gepäck unbehelligt passieren lassen. Sobald sie das Schiff erreicht haben, lasse ich Sra Berenice frei.«
    »Und Unser Cousin?«, fragte Jusson.
    »Sro Hase wird uns nach Tural begleiten«, erwiderte Munir. »Als Gewähr für Euer Wohlverhalten … sowie für Prinz Suidens Kooperation.« Er warf den turalischen Soldaten einen auffordernden Blick zu. »Holt Seine Hoheit.«
    »Glauben Sie wirklich, dass Wir Ihnen das erlauben werden? « Jussons Stimme klang sanft, und seine Miene wirkte aufrichtig interessiert. Er vergaß Idwal und trat auf die Galerie zu, während er zu dem Hexer hinaufstarrte. Idwal und seine Leibwachen folgten ihm. »Sie wollen Unseren Vasallen und Unseren Thronerben als Gefangenen in ein anderes Königreich entführen, wo sie nur dann freigelassen werden, wenn es Ihnen gefällt – falls überhaupt?«
    »Nicht als Gefangene, Euer Majestät«, widersprach Munir. »Der eine kehrt nach Hause zurück, und der andere wird unser Gast sein. Wer weiß? Auch wenn es Ihrer Hoheit nicht gelungen ist, Sro Hases Begehren zu wecken, wie vorhin ja deutlich wurde, gibt es andere Frauen am Sonnenhof, die das vielleicht vermögen. Das werden wir sehen, wenn wir dort angekommen sind.«
    »Und sollte Uns nach der Heirat Unseres Cousins etwas zustoßen, kann der Amir selbstverständlich seine Hilfe anbieten, weil Lord Hase so offenkundig unerfahren ist, was die Regentschaft eines Königreiches betrifft«, sinnierte Jusson.
    »Die Zukunft birgt immer alle möglichen Unwägbarkeiten, Euer Majestät«, erwiderte Munir. »Wer kann schon sagen, was geschehen wird und was nicht?« Er deutete auf Berenice und Prinzessin Rajya. »Sra Berenice, Euer Hoheit, wenn Ihr bitte die Treppe hinabgehen würdet. Prinz Suiden und Sro Hase werden auf dem Weg hinaus zu uns stoßen.«
    Sowohl Berenice als auch die Prinzessin hatten den Wortwechsel zwischen Munir und Jusson mit ausdruckslosen Mienen verfolgt. Auf Munirs Befehl hin drehten sie sich jetzt beide um und gingen die Treppe hinab. Sie bewegten sich langsam und vorsichtig, weil sie vermeiden wollten, dass die Flammen sie berührten. Munir folgte den beiden Frauen Schritt um Schritt, während er sie zwischen sich und Wyln hielt, der ihn stumm verfolgte. Berenice war etwas schneller gegangen als Ihre Hoheit und stieg als Erste die Treppe hinab. Die Männer vor ihr machten ihr eilig Platz.
    »Tochter«, sagte Idwal bestürzt.
    »Wie ich sagte, Sie bekommen Sie zurück.« Munir winkte ungeduldig Prinzessin Rajya, die stehen geblieben war. »Bewegt Euch!«
    Die Prinzessin machte einen Schritt, stolperte, stürzte und verschwand hinter dem Geländer. Aber sie blieb nicht lange liegen, sondern sprang mit ihrem Dolch in der Hand auf und stieß damit nach Munir. Was den Hexer ebenfalls nicht beeindrucken konnte. Gelassen wich er ihrem Angriff aus und machte eine kurze Handbewegung. Rajya ließ das Messer fallen und wand sich vor Qual, während sie den Mund in einem stummen Schrei aufriss. Die Flammen um sie herum loderten so hell auf, dass die Umstehenden ihre Augen bedeckten.
    »Dummes Kind«, schalt Munir sie. »Ihr seid wirklich genau wie Eure Mutter …«
    Der Hexer brach ab, als ein donnerndes Brüllen ertönte, das immer dunkler wurde, bis das tiefe Rumpeln die Steine der Burg vibrieren ließ. Im nächsten Augenblick flogen Männer durch die Luft, als ein schwarzer Drache mit goldgeäderten Schwingen sich in der Halle erhob. Der Blick seiner flammensprühenden, smaragdgrünen Augen war auf Munir gerichtet; Rauch quoll aus seinen Nüstern und verstärkte noch den Nebel aus Rauch und Dampf in der Halle.
    Die turalischen Soldaten schrien auf und fielen auf die Knie, während Prinzessin Rajya ihr tränenüberströmtes Gesicht hob und ihren Vater anstarrte. Munir riss ebenfalls den Kopf herum und blickte auf den verwandelten Hauptmann. Er schob Berenice und die Prinzessin beiseite.
    »Es ist also wahr!«, stieß er fasziniert hervor.
    Suiden antwortete nicht. Er entfaltete seine Schwingen, deren Spitzen die hohe Decke der Halle streiften und stürmte die Treppe hinauf, wobei er die Leute, die ihm im Weg standen, einfach zur Seite stieß. Doch bevor er auch nur den ersten Treppenabsatz erreicht hatte, zog Munir einen langen, dünnen elfenbeinfarbenen

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