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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Jusson und Thadro rannten neben ihm her. Mit einem lauten Schrei sprangen die Soldaten aus Tural auf und folgten ihnen, obwohl ich nicht wusste, ob sie Munir beschützen oder Suiden helfen wollten. Nach kurzem Zögern setzte sich Idwal ebenfalls in Bewegung, wurde jedoch von den Königstreuen zurückgestoßen, die nicht vorhatten, ihn in den Rücken ihres Königs zu lassen.
    »Tochter!«, schrie Idwal.
    »Papa!«, rief Berenice gleichzeitig. Dann kreischte sie auf, als Munir sie packte und sie vor sich zog, als Schild gegen Suiden, Jusson und Thadro. Idwal stürzte sich brüllend auf die Königstreuen, die ihn jedoch mitsamt seinem Hauptmann, seinen Bewaffneten und einigen Bediensteten, die ihm folgten, aufhielten. Leutnant Groskin, die Soldaten aus Freston und die Bewaffneten der Adligen gesellten sich zu den Königstreuen, und erneut hallte das Klirren von Schwertern durch die Halle, als die Kämpfe wieder aufflammten. Auf der Galerie führten Jusson und Thadro geradezu einen Tanz auf bei dem Versuch, um Berenice herum Munir zu erreichen, während die turalischen Soldaten von Suiden aufgehalten wurden. Munir wich zurück, bis er an der Wand stand, direkt unter der rußigen Flammenrosette. Jetzt hatte er alle vor sich und beschrieb mit dem Drachenknochen elegante Bögen in der Luft, als er versuchte den Drachen zu kontrollieren. Gleichzeitig verstärkte er seinen Griff um die schluchzende Berenice, deren Gesicht vor Schmerz verzerrt war.
    Unten in der Halle stürzte sich eine Woge von Kämpfern auf die Königstreuen, Jeff und Arlis, die immer noch vor meinem Ring aus Flammen standen. Sie versuchten die Angreifer zurückzustoßen, wurden aber von der Masse überrollt. Irgendwie jedoch gelang es mir, in meinem freien Kreis stehen zu bleiben. Das heißt, er war frei von Leuten. Denn obwohl die Flammen gelöscht worden waren, hatten sich der Rauch und der Dampf verdichtet. Er schien jetzt direkt von dem Steinboden aufzusteigen und umhüllte alle, die in der Halle standen, sodass ich nur noch Silhouetten erkennen konnte. Selbst die Leute in meiner Nähe waren nur Schatten, die sich in dem wirbelnden Nebel bewegten. Die Kampfgeräusche wurden ständig gedämpfter, als kämen sie von weit her. Die Galerie dagegen war zum größten Teil noch deutlich zu erkennen, aber Rauchfäden stiegen rasch die Treppe und die Wände hinauf und schlangen sich wie dunkle Tentakel um Jussons, Thadros und Munirs Füße. Suiden dagegen sah aus, als stände er auf dem Gipfel eines von Nebel umhüllten Berges. Als ich fühlte, dass die letzten Flammen schwächer wurden und schließlich erloschen, setzte ich mich in Richtung Treppe in Bewegung. Jussons Befehle interessierten mich ebenso wenig wie alles andere; ich wollte nur den turalischen Hexer in die Finger bekommen. Ich war jedoch noch nicht weit gekommen, als etwas meinen Knöchel traf und mich stolpern ließ. Ich landete auf Händen und Knien und sprang rasch wieder auf. Dann drehte ich mich um und wollte den Königstreuen, den Jusson auf mich angesetzt hatte, oder einen von Idwals Bewaffneten wütend anfahren. Es war jedoch keiner von beiden, der mir ein Bein gestellt hatte.
    Stattdessen stand der blasse Hexer vor mir.

24
     
    Obwohl die Sonne aufgegangen war und ihr Licht den freien Platz um mich herum überflutete, waren das Gesicht und die Gestalt des Hexers verschwommen. Aber ich hatte kein Problem, jede noch so kleine Einzelheit des schwarzen Dolches und meiner Feder zu erkennen, die er in seinen Händen hielt. Ich schwang sofort meinen Eschenholzstab. Der Hexer lachte leise und warf das Messer in die Luft. Es blieb etwa auf Augenhöhe stehen, die Spitze auf mich gerichtet. Der Hexer öffnete die andere Hand, und die Feder schwebte hinauf, sodass er von beiden flankiert wurde. Dann öffnete er weit die Arme, um mir zu zeigen, dass er keine andere Waffe trug. Ich war mir der Aspekte wohl bewusst, die mich umschwebten, wie auch dessen, was letztes Mal geschehen war, als wir gegeneinander gekämpft hatten, und tat das Einzige, was mir einfiel. Ich umklammerte meinen Stab, zückte mein Schwert, griff ihn an …
    … und wurde von der Wucht einer Steinlawine getroffen. Ich flog rücklings nach hinten und landete schwer auf dem Boden. Der Aufprall raubte mir den Atem. Es gelang mir zwar, mein Schwert festzuhalten, aber der Stab flog mir aus den Händen und rutschte klappernd über die Steine, außerhalb meiner Reichweite. Ich versuchte aufzustehen, wurde jedoch von einem Gewicht

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