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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Waffen. Sie warfen meinen Angreifern hasserfüllte Beleidigungen zu.
    »Verdammt, Hase, beweg dich!« Jeff packte meinen Wappenrock und riss mich zur Seite. Ich prallte gegen Arlis und schloss meine Faust um die Halskette. Im nächsten Moment zuckte ein Blitz durch meinen Körper.
    »Pass auf, wo du irgendwelche Sachen hinwirfst«, sagte Arlis zu Jeff und stieß mich gegen ihn.
    »Sachen?« Jeff wirbelte herum, und während er mich festhielt, baute er sich vor Arlis auf. »Für dich war er nie eine Person, stimmt’s?«
    »Meine Güte, jetzt geht das schon wieder los.« Arlis packte meinen Arm und versuchte, mich zur Seite zu ziehen. Aber Jeff ließ nicht los. »Warum sollte ich ihm den Hintern abwischen? «, knurrte Arlis. »Das machst du doch schon, Frauchen. «
    »Na ja, ich hatte die Wahl zwischen ihm und deiner Mutter«, konterte Jeff.
    Ich schlug meine Hand gegen Arlis’ Brust, als er versuchte, sich auf Jeff zu stürzen. Meine Wut flammte auf. »Warum macht ihr beide nicht mal eine kurze Pause?«
    Arlis trat um meine Hand herum und zückte sein Schwert. »Ich habe deine Mutter gleich hier, Jungchen.«
    »Wundert mich nur, dass du ihn am richtigen Ende hältst«, erwiderte Jeff und zückte sein eigenes Schwert. »Hat deine Mama dir das auch beigebracht?«
    Arlis’ Zähne blitzten weiß in seinem Bart, als er sich knurrend auf Jeff stürzte. Der stürmte ebenfalls auf ihn los. Ich trat rasch beiseite und hob meinen Stab, ohne genau zu wissen, ob ich ihnen einen Aspekt entgegenschleudern oder sie damit auf den Kopf schlagen wollte. Doch bevor einer von uns einem anderen etwas antun konnte, schob mich der Greif mit einer Schwinge weg, während er gleichzeitig mit seiner zweiten krallenbewehrten Vordertatze Jeff und Arlis packte und sie zu Boden riss. Dann hatte ich plötzlich seinen Adlerkopf mit dem Schnabel vor meiner Nase, als sich der Greif vor mir aufbaute und erneut mit einem Nicken auf die Halskette deutete, die ich immer noch in der Faust hielt. Meine Wut verrauchte ebenso schnell, wie sie aufgeflammt war, und ich öffnete die Hand. Als ich die Kette ansah, begriff ich, dass es sich nicht um Elfenbein, sondern um Knochen handelte.
    Drachenknochen.
    »Gott im Himmel beschütze mich«, stieß ich keuchend hervor, ließ die Kette fallen und wischte mir hastig die Hand an meinem Wappenrock ab. Bevor das Schmuckstück jedoch auf dem Boden auftraf, fegte die Erdkugel herab und fing es auf. Einen Moment funkelte die Kette auf der Oberfläche der Kugel, dann versank sie darin und verschwand. Im selben Augenblick löste sich der rauchige Nebel in der großen Halle auf. Aber die Kämpfe endeten trotzdem nicht, sondern wurden mit unverminderter Wut fortgesetzt. Ich blickte auf Jeff und Arlis hinunter, die versuchten, sich aus dem Griff des Greifs zu befreien und sich aufeinanderzustürzen. Sie achteten nicht darauf, wo sie waren oder wer sie beobachtete, sondern hatten nur ihre gegenseitige Feindseligkeit im Sinn, getrieben vom Fluch des Drachen.
    Nur war es nicht so, jedenfalls nicht ganz.
    Lass es brennen.
    Beinahe schluchzend blickte ich zur Erdkugel zurück, aber die Halskette war immer noch darin verborgen. Trotzdem ging ich mehrere Schritte auf sie zu, bis ich direkt unter dem weißen Hirsch stand. Jemand lachte leise, und als ich den Blick senkte, begegnete ich dem des unbekannten Hexers, der mich anstarrte. Sein Gesicht war übel zugerichtet, ein Auge schwoll merklich zu, seine Nase war zertrümmert und blutete, und seine Unterlippe war aufgeplatzt. Ich bückte mich, packte sein Hemd und zerrte ihn hoch … wobei ich feststellte, dass er eigentlich eine Sie war.
    »Wer bist du?«
    Die Hexe blieb stumm, und ich blickte in ihr gesundes Auge, ein Auge, das, im Gegensatz zu den ansonsten blassen Farben der Hexe, von einem klaren Braun war. Unwillkürlich kamen mir Kettenglieder aus Silber und Knochen in den Sinn, die halb in einem dichten Fell verborgen waren.
    »Kveta?«
    Der Greif kreischte und nickte zustimmend mit dem Kopf. Die Hexe ignorierte ihn jedoch und ließ mich nicht aus den Augen, als sie grinste. Ihre aufgeplatzte Lippe blutete sofort wieder.
    »Warum?«
    Kvetas Lächeln wurde stärker, während ihr das Blut das Kinn herunterlief. Ihr gesundes Auge funkelte vor Boshaftigkeit. »Darum.«
    Ich ließ sie los. Die verwandelte Wölfin fiel rücklings auf den Boden. Augenblicklich setzte der Greif seine Krallen auf ihren Körper, aber sie lachte mich weiter aus. »Armes kleines Karnickel, ist deine Welt

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