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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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über die Seite meines Halses. Ich wollte unter ihm hervorkriechen, wurde jedoch gepackt und auf den Rücken geworfen, sodass ich in seine verschwommenen Gesichtszüge starren konnte. Die Luft wurde erneut dick und schwer, als das Gewicht mich wieder zu zerquetschen drohte. Es rauschte in meinen Ohren, während mir schwarz vor Augen wurde, aber ich hatte den Eindruck, dass der Hexer lächelte.
    »Warum?«, stieß ich keuchend hervor.
    Er antwortete nicht. Er saß rittlings auf meinem Oberkörper und hob das Messer. Ich folgte ihm mit dem Blick bis zum Scheitelpunkt. Wäre es ein Drama gewesen, hätte es in der Sonne gefunkelt. Aber die geschwärzte Waffe wirkte ebenfalls dramatisch. Jedenfalls würde es ein Drama geben, wenn man meine Leiche fand und feststellte, dass ich im Kampf mit einer Klinge getötet worden war, die man zuletzt in Jussons Gemächern gesehen hatte. Nur war ich nicht scharf auf die Hauptrolle in diesem Stück. Ich wollte nicht einmal einen Kurzauftritt. Trotz des Gewichts, das auf mir lastete, gelang es mir, den Arm hochzureißen und den Dolchstoß des Hexers abzulenken. Er schien einen Moment verärgert, aber bevor er erneut mit dem Messer ausholen konnte, ertönte ein Geräusch, das eine Mischung aus dem Schrei eines Adlers und dem Brüllen eines Löwen darstellte. Etwas Großes, Goldenes flog aus dem Rauch um uns herum heran, traf den Hexer an der Seite und schleuderte ihn durch die Luft.
    Ich rappelte mich auf und blieb keuchend stehen. Meine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an, und als ich meine Hand auf den Hals legte, fühlte ich klebriges Blut. Ich ließ die Hand sinken, warf einen finsteren Blick darauf und sah dann auf das knurrende, kreischende und brüllenden Gewirr, das der Hexer und die Kreatur, die ihn von mir gerissen hatte, bildeten. Ich wich den anderen Kämpfenden aus, rannte zu meinem Angreifer und zu meinem Retter und stürzte mich erneut in den Kampf. Wieder wurde ich zurückgestoßen, diesmal von einer gefiederten Schwinge. Ich schrie meine Frustration heraus und sah mich nach meinem Stab um. Er lag an der Wand unter dem Gobelin mit dem Hirsch. Ich stürzte dorthin und packte ihn, ohne darauf zu achten, dass mich der Hirsch fast hochnäsig musterte. Ich hob den Stab hoch in die Luft und wollte ihn auf den Boden schmettern, ohne Rücksicht auf das, was ich beschwor.
    Lass es brennen.
    Reiß ein jeden Stein.
    Meer woge und verschlinge sie.
    Ihr Staub verwehe in den vier Winden.
    Ja.
    Moment. Nein …
    Der Hexer und mein Retter prallten gegen mich und rissen mich zu Boden. Aber ich registrierte kaum, dass ich auf den Hintern fiel. Ich umklammerte meinen Stab und starrte auf die Aspekte, die um mich herumwirbelten. Sie erwiderten meinen Blick. Mein Herz hämmerte wie wild, als ich langsam aufstand. Eiskalter Schweiß lief mir über Gesicht und Rücken. Ich öffnete den Mund, doch bevor ich etwas sagen konnte, falls es überhaupt etwas zu sagen gab, gellte ein triumphierendes Kreischen durch die Halle, und ich drehte meinen Kopf. Mein Retter stellte eine krallenbewehrte Tatze in den Nacken des unbekannten Hexers. Ich starrte die Kreatur schockiert an und vergaß, den Mund zu schließen.
    Es war ein Greif.
    Er war wundervoll. Seine blassgoldenen Federn mit den etwas dunkleren Spitzen hoben sich von dem fahlgelben Fell seiner Hinterläufe ab. Er war riesig und hatte keine Probleme, den Hexer mit einer Tatze mitzuschleifen, während er auf drei Beinen und mit gespreizten Schwingen, um die Balance zu halten, zu mir hüpfte. In seinem Schnabel trug er etwas Glitzerndes, und als er mich erreicht hatte, senkte er den Kopf. Ich streckte unwillkürlich die Hand aus und fühlte, wie etwas mitten auf meine Handfläche fiel. Zuerst ignorierte ich es und blickte stattdessen in die glühenden, grauen Augen des Greifs, aber plötzlich hatte ich das Gefühl, als stünde ich mitten in einem Gewittersturm. Meine Haut prickelte, und meine Haarspitzen stellten sich auf. Ich blickte hinab und sah, dass ich eine Halskette in der Hand hielt. Es war eine aufwendig gefertigte Kette aus mit Runen graviertem Silber, kleinen runden Spiegeln, Kristallbrocken und, wie es aussah, gravierten Knochen. Sie schlängelte sich über meine plötzlich aufglühende Wahrheitsrune und die Symbole der Aspekte, die ebenfalls glühten.
    »Was zum Teufel …?«
    Ich brach ab, als eine Welle von Kämpfenden in den freien Platz um mich herum eindrang. Meine Wachen tauchten auf und umringten mich hastig mit gezückten

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