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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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zerstört worden?«
    Reiß ein jeden Stein.
    In der vorigen Nacht hatte ich den Luftaspekt benutzt, um die Prügelei der Städter zu beenden, aber das wagte ich nicht, weil ich wusste, wie mächtig Kveta war. Obwohl der Greif offenbar bereit war, jede Anwendung der Gabe, zu der die Wölfin bereit wäre, zu unterbinden, hätte sie mir möglicherweise die Kontrolle über meine Aspekte entreißen können. Als ich an die kleinen Spiegel und Kristalle an der Halskette dachte, wagte ich auch nicht, Wasser zu benutzen.
    Blieben noch Erde und Feuer. Mit einem kurzen Seitenblick auf Munirs und Wylns Feuerwerk auf der Galerie griff ich nach der Erdkugel. Meine Haut kribbelte bei dem Gedanken, das zu berühren, was sich darin befand. Doch bevor ich sie berühren konnte, flog die Kugel ein Stück von mir weg und dehnte sich aus, während unregelmäßige Beulen auf ihrer Oberfläche erschienen, als würde etwas in ihr darum kämpfen herauszukommen. Entsetzt über die Möglichkeit, dass die verfluchte Halskette entkommen könnte, griff ich erneut nach der Kugel, aber sie entzog sich wieder meinem Griff und dehnte sich noch weiter aus. Einen Augenblick später löste sich die Kugel auf, und an ihrer Stelle stand Laurel. Er hielt die Kette in einer Tatze und die Wahrheitsrune auf seinem mittleren Tatzenglied glühte genauso hell wie die auf meiner Handfläche. Er sah die Kämpfe, hob rasch seinen Stab und hämmerte ihn auf den Boden. Im selben Moment spross Efeu aus den Steinen der großen Halle und aus den Balken der Galerie, wickelte sich mit rasender Geschwindigkeit um die Kämpfer und hielt sie an ihren Plätzen fest. Die Wutschreie der Leute erfüllten die Halle, aber Laurel ignorierte sie, während er zu Kveta trat. Er fuhr mit einer Tatze über die Halskette, und im nächsten Moment tauchten Cais und Finn auf. Sie standen blinzelnd in der Morgensonne.
    Aber weder Hauptmann Javes noch Königin Mabs Schmetterlinge waren zu sehen.
    Laurel bückte sich, sodass er der Wölfin in die Augen sehen konnte. »Ein paar letzte Worte, bevor ich Euch die Kehle herausreiße? «
    Kveta erwiderte starr seinen Blick.
    »Fein«, grollte Laurel. Er richtete sich auf, schob den Stab in seine Armbeuge und hob seine Tatze, die Krallen ausgestreckt. Doch bevor er zuschlagen konnte, fuhr eine sanfte Brise durch die Große Halle und verbreitete den Duft von Herbstwäldern, fruchtbeladenen Obstgärten und reifen Feldern. Dann hörten wir leise, rasche Schritte im Eingang, und im nächsten Moment betrat eine große Gestalt die Halle.
    »Die abtrünnige Wölfin gehört mir, Katze«, erklärte der Lord des Forsts.

25
     
    Die Schreie, die Forderungen nach Freilassung und das wortlose Wutgeheul verstummten. In der plötzlichen Stille hörte ich das Zwitschern eines Vogels selbst durch die dicken Burgmauern hindurch. Mir schoss der Gedanke durch den Kopf, ob es wohl derselbe verdammte Vogel war, den ich vor so vielen Wochen in Freston gehört hatte, während ich die große, breite … Gestalt beobachtete, die auf mich zukam. Man hätte sie wohl für einen Mann halten können, wäre da nicht das Geweih gewesen, das auf seinem Kopf saß, sowie sein Haar und der Bart, beide aus Moos; außerdem bestand seine Kleidung aus Blättern und Baumrinde. Als er sich mir näherte, verstärkte sich der herbstliche Geruch, und ich sah, wie Blätter sich unter seine nackten Füße legten und einen Teppich aus schillernden Herbstfarben vor ihm ausbreiteten.
    Offenbar hatten sowohl ich als auch Laurel und Wyln uns geirrt, was diesen Hirsch im Wandteppich anging.
    Ich trat dichter zu Laurel. »Er ist also doch nicht der Gefährte von Lady Gaia«, sagte ich leise und deutete auf den Hirsch auf dem Gobelin.
    »Nein«, brummte Laurel ebenso leise. »Es sieht nicht so aus.«
    Der Faena und ich waren nicht die Einzigen, die beobachteten, wie der Lord des Forsts auf uns zuschritt. Zwar waren die meisten immer noch damit beschäftigt, sich mit wutverzerrten Gesichtern gegen den Efeu zu wehren und gegen ihre Widersacher zu kämpfen, aber einige in der Großen Halle starrten die Gestalt staunend an, ohne auf die Kletterpflanzen zu achten, die sie festhielten, als sie sich drehten, um ihm mit ihren Blicken zu folgen. Dazu gehörten auch Berenice und Lord Idwal. Doch statt Staunen verriet die Miene des Hausherrn Resignation, während Berenice den Kopf schüttelte. Ihr leises »Nein« war jedoch trotz der Stille in der Halle kaum zu hören. Der Lord des Forsts gab nicht zu erkennen, ob

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