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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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er es vernommen hatte, als er vor uns stehen blieb. Mir fielen meine Manieren wieder ein, und ich verbeugte mich tief. Laurel verneigte sich ebenfalls.
    »Ehrenwerter Lord«, sagte der Faena.
    »Mylord«, sagte ich gleichzeitig.
    »Cousin?«, fragte Jusson. Der Efeu, den Laurel beschworen hatte, hatte den König bis zur Taille umschlungen, und er musste sich schier verrenken, um zu uns blicken zu können. Sein Schwertarm war mitten in einer Parade fixiert worden.
    »Ich bin der Herr dieses Ortes«, kam der Lord des Forsts meiner Erwiderung zuvor. Seine Stimme klang wie das Flüstern des Windes in Baumwipfeln.
    »Ihr seid was ?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, warf Idwal ein.
    Jusson wollte etwas sagen, doch bevor er dazu kam, fiel sein Blick auf seinen verschwundenen Haushofmeister und seinen Kammerdiener, und er runzelte die Stirn. »Cais?«, fragte er zögernd.
    Cais verbeugte sich ebenfalls. »Euer Majestät.«
    Jussons Miene hellte sich schlagartig auf. »Cais!« Er wollte sich bewegen und zerrte an dem Efeu. Ich empfand es nicht als besonders klug, den König wie einen Festtagstruthahn verschnürt zu lassen, und versetzte Laurel einen Stoß mit dem Ellbogen. Augenblicklich verschwand der Efeu. Zu meiner Erleichterung kümmerte sich Jusson nicht um die ebenfalls gefesselten Munir, Idwal oder irgendjemand anderen. Er drehte sich um, ging rasch an Thadro und Suiden vorbei, die beide ebenfalls noch gefesselt waren, und schlängelte sich geschickt durch die wie angewurzelt dastehende Menge auf der Treppe. Mit seinen langen Schritten überwand er die Entfernung zwischen uns sehr zügig. »Verdammt, Mann! Wo hast du gesteckt? «
    »Ich war zusammen mit Finn und Meister Laurel verzaubert und gefangen«, erwiderte Cais.
    »Gefangen!«, wiederholte Jusson, als er uns erreichte. Er legte die Hand auf Cais Schulter und drückte sie. »Wer würde es wagen …?« Der König unterbrach sich, als sein Blick auf die Halskette fiel, die Laurel immer noch in seiner glühenden Tatze hielt. »Die habe ich doch schon einmal gesehen.« Er wollte sie an sich nehmen, aber der Grüne Lord schob sanft die Hand des Königs beiseite.
    »Berührt das nicht, Elfenkönig.« Dann streckte der Lord des Forsts seine Hand aus. »Gebt sie her, Katze.«
    Laurel blinzelte einmal langsam, zuckte zusammen und händigte dann rasch das Halsband aus.
    »Was ist das?«, erkundigte sich Jusson.
    »Das Böse«, antwortete der Lord des Forsts. Grünes Licht schimmerte über die Kette, bevor im nächsten Moment Blätter hervorsprossen und sie vollkommen bedeckten. Plötzlich fuhr ein seufzender, raschelnder Laut durch die Große Halle, als die Leute um uns herum blinzelten und die Gesichter verzogen, als wären sie aus dem Dunkel in die Sonne getreten.
    »Das Böse?«, wiederholte Jusson, während er die Szenerie um sich herum betrachtete. Schließlich landete sein Blick auf dem Greif, der immer noch mit einer Tatze Kveta festhielt und mit der anderen Jeff und Arlis. Der Greif zirpte erneut und nickte mit seinem Adlerkopf, während er gleichzeitig die Versuche meiner ehemaligen Leibwächter, sich zu befreien, ignorierte. Ich trat zu ihm und stieß ihn an, weil ich mir vorstellen konnte, dass es Jeff nicht sonderlich gut bekommen würde, wenn Jusson darüber nachdachte, warum Jeff in der krallenbewehrten Tatze des Greifs zappelte. Sofort ließ er die beiden Soldaten los, die sich ebenso rasch erhoben, ihre Uniformjacken glatt zogen und ihre Schwerter in die Scheiden schoben, wobei sie tunlichst vermieden, sich zu benehmen, als hätten sie gerade noch versucht, sich gegenseitig den Bauch aufzuschlitzen.
    Überall um uns herum ließen die Leute ihre Waffen sinken, manche mit verwirrten Mienen, als würden sie nicht ganz verstehen, wie diese Schwerter, Dolche und Keulen überhaupt in ihre Hände gelangt waren. Die meisten allerdings hatten noch denselben mürrischen Gesichtsausdruck, den ich in der Nacht unserer Ankunft auf den Gesichtern der Raufbolde gesehen hatte. Diese Leute wussten genau, was sie taten und warum.
    »Wir waren darin eingeschlossen, Euer Majestät«, erklärte Cais.
    »In einem der Spiegel«, setzte Finn hinzu.
    »Spiegel?«, erkundigte sich Wyln. Es raschelte, und der Zauberer hatte sich von den Kletterpflanzen befreit. Statt die Treppe hinabzugehen, schwebte er zu uns herab. »Dieser Hexer besitzt sowohl den Luft- als auch den Wasseraspekt?«
    »Dieser Hexer ist Kveta«, erklärte Laurel.
    »Was?«, fragten Wyln, Jusson und Thadro

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