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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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gleichgültig und überlegte, ob wohl zwischen denen, die noch stehen konnten, erneut Feindseligkeiten ausbrechen würden. Aber auch jene, deren Mienen immer noch mürrisch waren, begnügten sich damit, ihren Widersachern finstere Blicke zuzuwerfen. Das heißt, alle bis auf Suiden. Der Hauptmanndrache stürmte die restlichen Stufen hinauf und riss Prinzessin Rajya von Munirs Seite. Mit seiner anderen Klaue hob er dann den Hexer hoch. Er ignorierte das Kreischen des Mannes, ging die Treppe hinab und kam auf uns zu, die Schwingen ausgebreitet, um besser Balance halten zu können, so wie es der Greif kurz vorher ebenfalls gemacht hatte. Die Leute, die ihm im Weg standen, sprangen hastig zur Seite. Groskin und der Rest der Bergpatrouille folgten ihrem Hauptmann, ebenso die turalischen Soldaten. Einen Augenblick sah es so aus, als wollte Groskin sie daran hindern. Als er jedoch sah, wie behutsam Suiden die Prinzessin trug, blieb er stumm.
    Idwal hatte seine Tochter ebenfalls von Munir weggezogen. Aber Berenice und er stiegen weit langsamer von der Galerie herunter. Es sah fast so aus, als würde die Tochter des Hauses von ihrem Vater hinter diesem hergezogen, weil sie wie ein aufsässiges Kind die Füße nachschleppte, als sie um die Verletzten herumgingen. Sie wirkte mürrisch, fast schmollend. Lord Idwals Miene dagegen war finster.
    Zu meiner Überraschung ging Thadro nicht sofort zum König. Er schnitt Idwal den Weg ab, hastete hinter Suiden her und befahl Groskin und einigen unversehrt wirkenden Soldaten, ihm zu folgen. Nach einem kurzen Gespräch führte Groskin eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus Soldaten, Königstreuen und Bewaffneten der Adligen im Laufschritt aus der Halle. Das Geräusch ihrer dumpfen Schritte, mit denen sie über die Zugbrücke polterten, als sie die Burg verließen, drang durch die offenen Türen.
    »Sie werden Kvetas Schiff nach Hauptmann Javes und dem vergifteten Rum durchsuchen, Euer Majestät«, erklärte Thadro, als er zu uns trat. Er seufzte und rieb sich den Hals. »Das war der einzige Platz, an dem wir nicht selbst nachgesehen haben.«
    »Dafür gab es auch keinen Grund, denn wir alle haben Kvetas Wort geglaubt«, erwiderte Jusson zerstreut, während er auf den Boden blickte. Dann bückte er sich, hob das geschwärzte Messer auf und starrte auf mein Blut an der Klinge.
    »Sie ist heimtückisch«, stimmte der Grüne Lord ihm zu. »Und aufgrund ihrer Heimtücke hat sie ihr Leben verwirkt …«
    Jusson hob ruckartig den Kopf. »Wie bitte?«
    »Er ist der Lord des Forsts, Euer Majestät«, sagte ich und legte meine Stirn auf die Knie.
    »Das sagtest du bereits«, antwortete Jusson.
    Ich hob den Kopf. »Dies alles hier gehört ihm.«
    »Was soll das heißen?«, wollte Jusson wissen.
    »Der Wald, die Ländereien, das alles.«
    »Mearden gehört ihm?« Seine Stimme klang vor Schreck und Überraschung eine Spur höher.
    »Ich bin sein Herr«, bestätigte der Grüne Lord.
    »Ich kann es erklären, Euer Majestät«, sagte Idwal gleichzeitig, da er mit Berenice endlich beim König angekommen war.
    »Dann erklären Sie, Mearden«, sagte der König. »Wer ist dieser Lord des Forsts und warum spricht er Recht in Ihren Ländereien? «
    »Er ist der Verlobte meiner Tochter«, mischte sich Lady Margriet ein.

26
     
    Wäre Jusson ein anderer gewesen, hätte er vermutlich die Herrin des Hauses nur angeglotzt. Was auch nicht so schlimm gewesen wäre, weil ich selbst sicher nicht gerade intelligent wirkte, ebenso wenig wie die anderen. Lady Margriet stand auf dem oberen Absatz der Treppe zur Galerie, umringt von einer Schar weiblicher Bediensteter. Die Mägde warfen ängstliche Blicke in die Große Halle, als sie die Auswirkungen des Kampfes sahen. Der Blick der Hausherrin jedoch war fest auf uns gerichtet, als sie die Treppe hinabstieg. Die Bediensteten folgten ihr hastig. Unter ihnen sah ich die Heilerin der Burg, die dann zusammen mit den anderen zu den Verletzten eilte. Die Lady jedoch rauschte auf uns zu, und zum ersten Mal fiel mir nicht auf, was sie trug. Meine ganze Aufmerksamkeit wurde von ihrem Gesicht in Anspruch genommen, das keinerlei Anzeichen ihrer üblichen, funkelnden Lebhaftigkeit aufwies. Stattdessen erinnerte mich ihre Miene an die der Ehrenwerten Moraina, wenn die Dragoness wütend war und die ihr lästigen Widersacher mit ihrer krallenbewehrten Klaue zermalmen wollte.
    Schlimmer noch, bei ihrem Anblick dachte ich an den Gesichtsausdruck meiner Mutter, wenn ihr der Geduldsfaden

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