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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Scheußlich.«
    »Flittchen!«, kreischte Frauke, als sie endlich ihre Stimme wiederfand. Sie griff nach Irmtrauds Schulter, verfehlte sie jedoch und erwischte stattdessen ihr Mieder. Der Stoff riss, enthüllte ein Korsett, Spitze und eine Menge von Irmtrauds Vorzügen.
    »Ehebrecher!«, brüllte Irmtrauds Ehemann und schlug mit der Faust nach einem Mann, der ebenso dünn und vertrocknet war wie Frauke. Der duckte sich, und die Faust traf stattdessen einen stämmigen Zuschauer. Der brüllte auf und schlug zurück, aber er verfehlte sein Ziel ebenfalls, traf dafür jedoch einen vollkommen unschuldigen Gast.
    »Mutter!«, schrie ein dürres Mädchen, während es zu Frauke stürzte. Emlyn trat ihr jedoch feixend in den Weg.
    »Du Bohnenstange von einem Mädchen …!«
    Ohne stehen zu bleiben versetzte das dürre Mädchen Emlyn einen Schwinger, und die dicke Matrone taumelte rücklings zu Boden, wobei sie etliche andere Leute umriss.
    »Meine Frau!«, schrie ein Mann, der noch dicker war als Emlyn. Er schnappte sich das dürre Mädchen, doch bevor er ihr etwas antun konnte, sprang ihm ein ebenfalls dürrer Bursche auf den Rücken.
    »Lassen Sie meine Schwester in Ruhe!«
    Der Fette wirbelte herum, sodass die Beine des jungen Burschen auf seinem Rücken durch die Luft schwangen und etliche Umstehende trafen, die schreiend zu Boden stürzten.
    »Mama! Papa!«, rief eine hübsche, etwas dickliche Jungfer, die sich ins Getümmel stürzte und dabei jeden, den sie erreichen konnte, mit geballten Fäusten und spitzenbesetzten Schuhen malträtierte. Der dürre Bursche sprang von dem fetten Mann herunter und stieß dabei den stämmigen Burschen zur Seite, der gerade Irmtrauds Ehemann verprügeln wollte. Der verfolgte seinerseits den Dürren, der sich hinter einem Trio Kapitäne in Sicherheit brachte.
    »Was zur Hölle ist hier los?«, fragte Lord Idwal. Wir standen wie angewurzelt da, gebannt von dieser raschen Eskalation der Gewalt. Dann schüttelte sich unser Gastgeber, marschierte mitten in den Tumult und zerrte die Streithähne auseinander. »Edle Herrn und Damen!«, rief er, während er sich bemühte, Fraukes Finger aus Irmtrauds Haar zu lösen. »Bitte haltet ein! Seine Majestät weilt unter uns!«
    Als die Bediensteten der Burg sahen, wie Ihr Herr sich ins Gewühl stürzte, reagierten sie ebenfalls und riskierten, wenn auch nicht Leib und Leben, so doch zumindest ein blaues Auge, als sie versuchten, die Gäste zur Räson zu bringen. Die Schlägerei breitete sich jedoch rasch aus, weil einige Städter offenbar die günstige Gelegenheit nutzten, um alte Rechnungen zu begleichen. Javes, Thadro und ich blieben bei Jusson, Lady Margriet und Berenice, nur für den Fall, dass der Kampf sich in unsere Richtung verlagern würde. Suiden, Jussons Adelige und seine Leibwächter eilten ebenfalls rasch zu uns. Ich hatte den Eindruck, dass sich die Prügelei auf die Einheimischen beschränkte, also verfolgten wir gelassen den Tumult. Jussons Augen funkelten, während er hoheitsvoll die leise gemurmelten Wetten ignorierte, die die Leute um ihn herum abschlossen. Im Moment lag das dürre Mädchen vorne; sie hatte wirklich einen üblen rechten Haken. Plötzlich jedoch, noch während die Wetten in vollem Gange waren, versetzte Frauke, die kräftiger zu sein schien als sie aussah, Idwal mit einer Hand einen Stoß, der ihn zurücktaumeln ließ. Bevor er sein Gleichgewicht wiedererlangte, stolperte er über Emlyn, die gerade dabei war aufzustehen. Beide stürzten zu Boden und verschwanden im Gewühl der Leiber, während der Kampf allmählich zu uns herüberschwappte.
    »Papa!«, schrie Berenice.
    »Schützt den König!«, brüllte Thadro gleichzeitig.
    Wir bildeten einen undurchdringlichen Kreis um Jusson, Berenice und Lady Margriet, gerade als die Kämpfenden uns erreichten. Ich dachte, wir könnten sie abwehren, doch dann hörte ich einen Schrei, und als ich mich umdrehte, sah ich, dass einige der Königstreuen niedergeschlagen worden waren und dadurch der Kreis der Verteidiger auf einer Seite durchbrochen worden war. Jusson war den Kämpfenden geschickt ausgewichen und hielt Lady Margriet fest. Berenice jedoch war verschwunden. Ich versuchte sie im Tumult zu entdecken und sah ein braunes Kleid zwischen den zu Boden gestürzten königlichen Leibwachen, als die Kämpfer über sie hinwegstürmten.
    »Meine Tochter!«, rief Lady Margriet und versuchte, sich aus Jussons Griff zu befreien.
    »Berenice!«, rief ich, aber mein Schrei wurde von

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