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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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breitete sich aus. Jusson rührte einige Löffel Honig in den Tee, bevor er einen Schluck trank.
    »Sind die Soldaten einquartiert?«, fragte er.
    »Jawohl, Sire«, erwiderte Thadro. Er schnallte ebenfalls sein Schwert ab und reckte sich unauffällig. »Leutnant Groskin organisiert das ausgezeichnet. Bis auf einige Prellungen, Beulen und ein paar unbedeutende Verbrennungen haben wir keine Verletzten zu beklagen.«
    »Gut«, wiederholte Jusson. »Cais kann jedem eine Salbe geben, der sie benötigt, oder die Leute können so lange warten, bis die Faena-Katze von den Pferden zurückkommt.«
    »Die meisten haben, was sie brauchen, Euer Majestät«, sagte Suiden. »Es hat einige Sachschäden gegeben, aber alles kann leicht ersetzt werden.« Er schaute sich in dem Saal um. »Darf ich fragen, wo Javes ist?«
    Ich blinzelte verwirrt und sah mich dann selbst um.
    »Er hat sich mit Kapitän Kveta getroffen, um mit ihr unser Treffen morgen früh zu besprechen«, erwiderte Jusson. »Vermutlich wurde er von dem Durcheinander wegen des Feuers aufgehalten und dürfte in Bälde zurückkommen.«
    »›Er hat sich mit Kapitän Kveta getroffen‹?«, wiederholte Suiden. »Ich habe Hase und Kveta getroffen, bevor der Feueralarm geschlagen wurde, Euer Majestät. Javes war nicht bei ihnen.«
    »Nein, das war er nicht, Sire«, bestätigte ich. »Wir sind auf unserem Rückweg hierher auf Kveta gestoßen. Sie war allein.«
    »Tatsächlich?« Eine Falte erschien zwischen Jussons Brauen. Thadro runzelte ebenfalls die Stirn und ging zur Tür. Dort unterhielt er sich kurz mit den Wachen und schloss die Tür dann wieder, aber vorher hörte ich noch, wie ein Mann die Wendeltreppe hinabstieg. Jusson ging mit seiner Teetasse zu seinem gekrönten Stuhl am Kamin.
    »Vielleicht wurde er ja doch von dem durch das Feuer verursachten Chaos aufgehalten, Euer Majestät«, meinte Suiden.
    »Vielleicht«, räumte Jusson ein. »Aber wenn er im Hof gewesen ist, hätte er mit Uns zurückkehren sollen, und wenn auch nur, um dafür zu sorgen, dass seine Leute ordnungsgemäß einquartiert wurden.«
    Das stimmte allerdings. Suiden blieb stumm, und Jusson lächelte trotz der Falte auf seiner Stirn.
    »Erst verschwindet der eine, dann der andere von Unseren Hauptleuten«, sagte er. »Und keiner hinterlässt eine Nachricht, wohin er geht oder wann er zurückkehren wird.«
    »Euer Majestät … «, setzte Suiden an.
    »Wo sind Sie gewesen?«, kam Jusson zum Punkt.
    »Ich bin ausgeritten.«
    Von allen möglichen Antworten, die mein früherer Hauptmann hätte geben können, war dies die unerwartetste. Jussons Miene verfinsterte sich.
    »Ein Austritt?« Der König warf einen Blick aus dem Fenster, als wollte er sich davon überzeugen, dass immer noch Nacht war. »Gab es dafür einen besonderen Grund?«
    Suiden schien sich plötzlich unbehaglich zu fühlen, was nur sehr selten vorkam. »Ich bin zu meinem Schiff geritten, m’Aurflagrare. «
    »Ach wirklich?«, erwiderte Jusson. »Warum?«
    »Ich wollte in Erfahrung bringen, ob noch jemand von meiner alten Mannschaft an Bord ist.« In Suidens Unbehagen mischte sich Verlegenheit. »Es schien mir eine gute Idee zu sein.«
    »Verstehe.« Jussons Stimme war sanft. »Und, waren noch welche an Bord?«
    »Das weiß ich nicht, Euer Majestät«, gab Suiden zu und rieb sich den Nacken. »Auf halbem Weg wurde mir klar, wie albern mein Vorhaben war. Vor allem, weil ich nicht daran gedacht hatte, Hut, Mantel und Handschuhe mitzunehmen.«
    »Ihnen war kalt?«, erkundigte sich Jusson.
    »Verdammt kalt«, räumte Suiden ein. »Ich kehrte um und bin so schnell hierher zurückgeritten, wie ich konnte.« Er ließ die Hand sinken und sah mich finster an. »Und bin auf Hase, Groskin und Ryson gestoßen sowie Kapitän Kveta, die sich in dem Gang in der Nähe der Küche verirrt hatten.«
    »Ja, das haben Sie erzählt.« Jusson trank einen Schluck Tee, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, streckte die Füße aus und faltete die Hände über seinem Bauch. »Bitte, setzen Sie sich und nehmen Sie sich Tee, während du, Hase, Uns schilderst, wie du dich in den unteren Gefilden der Burg verirren konntest. «
    Ich hatte mich gerade setzen wollen, bei Jussons Worten jedoch erstarrte ich und vermied es gerade noch, Suiden einen Seitenblick zuzuwerfen. Gleichzeitig wurde mir jedoch klar, dass ich mit meinem Erschrecken zugegeben hatte, eine schwierige Nacht erlebt zu haben, und setzte mich hastig. Aber das Malheur war bereits passiert.
    »Ah«, meinte

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