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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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war?
    Weil sie sich in ihn verliebt hatte. Joanna seufzte. Es hatte lange gedauert, bis sie es sich hatte eingestehen können. Aber die letzte Nacht hatte ihr den endgültigen Beweis geliefert, denn diese hätte nie stattgefunden, hätte sie nicht tiefe Gefühle für ihn. Bei der Erinnerung an seine Berührungen überlief sie ein wohliger Schauder. Es war für sie beide das erste Mal gewesen und wunderschön. Keinesfalls unangenehm oder entwürdigend, wie sie es von einigen verheirateten Frauen geschildert bekommen hatte. Aber das überraschte sie nicht. Bei Ian hatte sie sich von Anfang an sicher und behütet gefühlt. Er berührte ihr Herz genauso wie ihre Seele. Und sie erkannte, dass ihre Suche nach einem Gemahl für sie beendet war. Sie wollte keinen anderen Mann in ihrem Leben haben, geschweige denn in ihrem Bett – sie wollte Ian!
    Joanna verzog das Gesicht. Jake würde nicht begeistert sein. Ein enterbter, zweitgeborener Sohn eines Barons entsprach nicht seiner Vorstellung eines standesgemäßen Bräutigams für sie. Am besten wäre es, sie würde ihren Bruder fesseln, bevor sie es ihm erzählte. Sie lächelte. Es würde nicht einfach werden, mit Ian zusammen zu sein. Allerdings war nichts, das mit Ian im Zusammenhang stand, je einfach gewesen. Doch gemeinsam hatten sie bis jetzt jedes Problem gelöst. Aber bevor sie nun aufstanden, um sich diesen neuen Herausforderungen zu stellen, wollte sie ihm zuallererst sagen, dass sie ihn liebte – wenn er es nicht ohnehin schon wusste! Voller Vorfreude drehte sie sich um und runzelte dann die Stirn. Das Bett neben ihr war leer. Sie schaute sich im Raum um, und ihr Blick blieb am Fenster hängen: Ein Flügel stand weit offen und der Vorhang flatterte leicht im Wind.
    Ian war fort. Übelkeit stieg in Joanna auf und es brauchte einige Zeit, bis sie in der Lage war, aus dem Bett zu steigen. Die Gedanken in ihrem Kopf rasten. Warum war er gegangen? Wo wollte er hin? Und wieso hatte er sie nicht geweckt? Wie betäubt zog sie sich an. Sie nahm noch seinen Geruch auf ihrer Haut wahr, und wenn sie die Augen schloss, spürte sie seine Hände auf ihrem Körper. Es war alles so gut gewesen gestern Nacht, warum hatte er sie verlassen, ohne ein Wort zu sagen? Sie wischte die Tränen aus ihren Augenwinkeln. Vielleicht musste er nur etwas erledigen und kam bald zurück, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Aber das ungute Gefühl blieb. Am liebsten hätte sie sich wieder ins Bett gelegt, doch sie durfte nicht hier bleiben. Sie musste zu Jake gehen, bevor er sie suchen ließ, und bei ihm auf Ians Rückkehr warten. Nach einem Blick in den kleinen Spiegel über der Waschschüssel stellte sie fest, dass sie vorher schnell in ihr Zimmer musste.
     
    Kurze Zeit später stand Joanna vor der Bibliothek und bemühte sich Haltung zu bewahren. Es hatte sie gestern schon wahnsinnig gemacht, nicht zu wissen, wo Ian war. Jetzt, da sie sich ihrer Gefühle für ihn bewusst war, war es tausendmal schlimmer. Sie hob die Hand, um anzuklopfen, als die Tür von innen geöffnet wurde.
    „Joanna, dich wollte ich gerade holen lassen“, begrüßte Jake sie. „Sieh, wer eben angekommen ist!“
    Er trat beiseite und gab Joanna die Sicht in den Raum frei. Am Kamin stand ein großer, dunkelhaariger Mann. Ian! Natürlich, er war vorausgegangen, damit niemand Verdacht schöpfte, was letzte Nacht zwischen ihnen passiert war. Schon wollte sie erleichtert aufatmen, da bemerkte sie, dass im Sessel neben ihm eine zierliche, schwarzhaarige Frau saß, Charlotte. Damit war der Mann am Feuer nicht Ian, sondern Ronen. Es kostete sie ihre ganze Kraft, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen und freundlich auf die Geschwister zuzugehen. „Charlotte, Ronen! Schön, dass ihr da seid.“ Sie umarmte ihre Freunde zur Begrüßung. „Leider einen Tag zu spät. Was ist dazwischengekommen?“
    „Genau das ist zu klären“, antwortete Ronen mit ernster Stimme. „Ian hat uns nämlich in seinem Brief für heute eingeladen.“
    „Wir konnten es nicht glauben, als Jake uns eben gesagt hat, dass die Prüfungswoche gestern geendet hat“, sagte Charlotte. „Ich bin gespannt, welche Erklärung Ian dafür hat. Wo steckt er?“
    Joanna schaute ihren Bruder an. „Sie wissen es noch nicht?“
    „Wie gesagt, sie sind erst vor ein paar Minuten angekommen. Ich wollte, dass du da bist, bevor wir über alles sprechen“, antwortete er.
    „Wäre es möglich, dass ihr uns sagt, was hier vorgeht?“, verlangte Ronen.
    Mit

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