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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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atemlos ansprach: „Hast du für mich auch einen freien Platz?“
    „Du brauchst keinen. Vater bringt dich sowieso um, wenn er dich sieht. Er hat üble Laune, weil du zu spät bist.“
    „Ich freue mich auch, dich zu sehen, Brüderchen.“ Der Unbekannte lachte und umarmte Galad.
    Galad seufzte. „Ian, das ist mein Bruder Bennett. Bennett, das ist Ian aus Greystone, und du kannst dich neben ihn setzen. Ich muss nach vorne.“ Er ging und ließ sie alleine.
    Bennett, wie alle Lionsbrigde-Söhne blond gelockt, sah Ian interessiert an. „Ian? Der Ian, der Besen nicht nur zum Kehren benutzt?“
    „Genau dieser“, antwortete Ian lächelnd. Bennett gefiel ihm sofort, im Gegensatz zu den beiden anderen Brüdern.
    „Galad hat mir einiges von dir erzählt. Allerdings hat er verschwiegen, dass du zum Fest kommst.“
    „Mein Besuch ist eher überraschend“, räumte Ian ein.
    „Verstehe.“ Bennett nickte wissend. „Alles andere wäre auch sicher nicht möglich gewesen.“
    Der Beginn des Konzertes unterbrach ihre Unterhaltung. Hatte Ian Galads Solospiel schon immer sehr gefallen, war das Klangerlebnis hier überwältigend. Auch seine beiden Brüder und die Eltern beherrschten ihre Instrumente perfekt. Nach Beendigung des ersten Teils des Konzertes setzte lang anhaltender Beifall ein. „Warum spielst du nicht mit, Bennett?“, erkundigte sich Ian.
    „Glaub mir, das willst du nicht. Der Saal wäre binnen Sekunden leer. In musikalischer Hinsicht bin ich das schwarze Schaf der Familie.“ Bennetts graue Augen wurden ernst. „Bist du gekommen, um ihn wieder mitzunehmen?“
    Es dauerte einen Moment, bis Ian verstand, was Bennett damit meinte. Er schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht. Ich wünschte, es wäre so.“
    „Schade. Wenn Galad noch länger bei Vater bleibt, fürchte ich ernsthaft um seine geistige Gesundheit.“
    Die erneut einsetzende Musik beendete ihr Gespräch. Ian schloss die Augen und genoss die Melodien. Als der Applaus aufbrandete, lehnte er sich zu Bennett hinüber. „Hat Galad gesagt, warum er Greystone verlassen hat?“
    „Die Aufgaben, die Jake ihm zugeteilt hätte, würden ihn nicht mehr fordern.“ Bennett beobachtete seine Reaktion. „Dachte ich es mir doch! Dein Gesicht verrät mir, dass das nicht der wahre Grund ist. Ich hatte auch das Gefühl, Galad lügt uns an. Weißt du Genaueres?“
    Bevor Ian antworten konnte, erhob sich der Viscount, legte seine Laute beiseite und trat vor seine Gäste. „Mylords und Myladies, liebe Freunde. Ich danke Ihnen für Ihr Kommen und hoffe, unsere Musikauswahl fand Ihre Zustimmung. Ein neues Jahr liegt vor uns. Was es bringen wird, ist in vielerlei Hinsicht ungewiss. Doch eines steht fest: Mein jüngster Sohn Galad, der vor kurzem wieder in mein Haus zurückgefunden hat, wird sein Leben nun endlich in die richtigen Bahnen lenken. Er versprach mir, bei unserem nächsten Neujahresbankett als verheirateter Mann neben mir zu stehen.“
    „Er wollte doch nie heiraten!“, flüsterte Bennett, der genauso entsetzt nach vorne starrte wie Ian.
    Während Galads Lachen dort sehr gezwungen wirkte, sprach der Viscount voll väterlichem Stolz weiter: „Meine Damen, fühlen Sie sich hiermit aufgefordert, meinen jüngsten Sohn genauer unter die Lupe zu nehmen. Und wenn Sie schon dabei sind“, der Kopf des Viscount drehte sich zur hintersten Reihe, „mein zweitjüngster Sohn, Bennett, ist ebenfalls noch unverheiratet.“
    Lachen und Klatschen beendete die Rede des Viscounts.
    „Oh verdammt, das ist seine Art der Rache für meine Verspätung. Jetzt habe ich den ganzen Abend die heiratswütigen Ladies am Hals. Ian, falls du einen Ehering besitzt, wäre es jetzt an der Zeit, ihn auf deinen Finger zu stecken.“
    Irritiert sah Ian ihn an. „Wieso das?“
    „Das wirst du gleich merken“, grollte Bennett.
    Kurze Zeit später wusste Ian, was Bennett gemeint hatte. Sie waren von einem Dutzend junger Frauen umringt, die alle gleichzeitig auf sie einredeten. Und die Damen waren nicht nur an Bennett interessiert! Ian hätte es nicht für möglich gehalten, aber innerhalb von fünf Minuten hatte er jeden Tanz des Abends einer anderen Dame zugesagt. „Ich werde aus dieser Situation lernen“, sagte er, als er sich auf seinen Stuhl zum Abendessen fallen ließ, „und immer einen Ring in meiner Tasche tragen.“
    Bennett sah ebenfalls erschöpft aus, als er neben ihm Platz nahm. „Es gefällt mir nicht, dass Galad sich so aufs Heiraten festlegt. Hat das mit seiner

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