Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
Vom Netzwerk:
gerade der Gedanke, dass sie vielleicht gar keinen Ehemann braucht. Schließlich ist sie Jahr für Jahr von neuen jungen Männern umgeben. Da bietet es sich für sie geradewegs an, auch noch etwas anderes zu unterrichten als Kräuterkunde.“ Er lächelte anzüglich.
    Ian spürte Galads Hand an seinem Oberarm, noch bevor er zu seinem Messer greifen konnte. Es war für ihn unerträglich, jemanden so abfällig über Joanna sprechen zu hören. Am Schlimmsten war, dass Travis Worte genau ins Schwarze trafen. Schließlich war er selbst in ihrem Bett gewesen, ohne ihr Ehemann zu sein.
    Galads Gesicht war zu einer Maske geworden. „Travis, das ist üble Nachrede. Ich habe es dir bereits gesagt: halte dich zurück!“
    „Und wenn ich es nicht tue, was willst du dann machen?“ Geringschätzig blickte er auf Galads Degen. „Mich mit Waffengewalt dazu zwingen?“
    „Genau das.“ Galad ließ Ians Arm los und legte die Hand an seinen Degen.
    „Mach dich nicht lächerlich, Galad! Du hast noch nie einen Zweikampf gewonnen. Vielleicht sollte ich lieber gegen deinen Freund kämpfen. Ihm scheint genauso viel an der Ehre von Lady Joanna zu liegen wir dir. Aber“, er musterte Ian mitleidig, „er besitzt nicht einmal ein Schwert. Haben sie es dir in der Zwischenprüfung abgenommen, damit du dich nicht selbst verletzt?“
    Travis spöttisches Lachen erstarb, als Ian plötzlich neben ihm stand und ihm sein Messer an die Kehle hielt. „Nein, ich habe mein Schwert in Greystone liegengelassen“, erklärte er ihm ruhig. „Aber zum Glück habe ich noch mein Messer.“ Lauter fügte er hinzu: „Galad wird mit dir kämpfen – außer du hast Angst, dann darfst du sofort gehen.“ Er ließ Travis los, der wütend sein Schwert zog. Ian ging wie alle anderen ein paar Schritte zurück, um Platz für den Kampf zu machen.
    „Muss ich mir Sorgen um meinen Bruder machen?“, hörte er Bennetts leise Stimme an seinem Ohr.
    „Nein, es ist alles in Ordnung, wenn er sich nur die Hälfte von dem gemerkt hat, was ich ihm beigebracht habe.“
    „Davon könnt ihr ausgehen.“ Unbemerkt war Lucas, der älteste der vier Lionsbridge-Söhne, neben sie getreten. „Seit Galad in Lionsbridge angekommen ist, ist kaum ein Tag vergangen, an dem er nicht darauf bestanden hat, mit mir zu fechten. Eigentlich unglaublich, wenn man bedenkt, dass man ihn früher nur unter Androhung massivster Strafen zum Kämpfen bekommen hat.“ Lucas lächelte. „Ian, falls doch etwas schiefgeht – nimm mein Schwert.“ Er reichte ihm seine prunkvoll verzierte Waffe.
    Der Kampf begann und schnell zeigte sich, dass Travis sich nicht auf die veränderte Situation mit dem Degen einstellen konnte. Er schaffte es nicht, Galad ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Und Galad, von Ians Gegenwart bestärkt, wurde mutiger. Travis hingegen schlug immer wilder und unkontrollierter um sich, ohne dass es ihm einen Vorteil verschaffte. Schließlich brachte Galad Travis durch einen Ausfallschritt zum Stolpern, setzte nach und platzierte seinen Degen auf dessen Brust. „Ich denke, du gehst jetzt besser.“
    Travis bedachte Galad mit einem letzten verächtlichen Blick und verschwand aus dem Herrenzimmer. Die Zuschauer, von denen viele Galads bescheidene kämpferische Fähigkeiten kannten, waren hellauf begeistert.
    Tom brachte es auf den Punkt. „Verdammt, Galad, du bist richtig gut geworden. Wer hat dir das beigebracht?“
    Auf diese Frage schien Galad nur gewartet zu haben. „Das war Ian. Er ist als der zukünftige Fechtmeister von Greystone im Gespräch.“
    Verwirrt sah Tom Galad an. „Aber er ist doch durch die Schwertprüfung gefallen?“
    Galad schüttelte den Kopf. „Das habt ihr falsch verstanden. Ian muss lediglich in die Nachprüfung, weil er die Zwischenprüfung aufgrund dringender familiärer Angelegenheiten abbrechen musste.“
    Ian staunte einmal mehr über Galads Fähigkeit, durch geschickte Wortwahl die Dinge in einem gänzlich anderen Licht erscheinen zu lassen. Dringende familiäre Angelegenheiten . Er lächelte. So konnte man es auch nennen. Trotzdem musste er Galad noch zwei Sachen fragen. Er schaute sich um und sah, wie sein Freund von seinen beiden Brüdern beglückwünscht wurde. Danach trat er rasch zu ihm. „Herzlichen Glückwunsch zum Sieg.“ Ian umarmte ihn und nutzte die Gelegenheit, Galad ins Ohr zu flüstern: „Was sollte das mit dem zukünftigen Fechtmeister? Du hast selbst gesagt, Jake will mich keinesfalls.“
    „Die Gelegenheit war einfach zu

Weitere Kostenlose Bücher