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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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in der Bibliothek. Zwar sollte er hier auch etwas lernen, wie es Joanna vorgeschlagen hatte, doch war dies sehr angenehm und von viel Gelächter begleitet. Seine anfänglichen Bedenken, sich in Joannas Beisein durch seine Unwissenheit zu blamieren, waren vollkommen unbegründet gewesen.
    An einem Abend wollte ihm Galad ein bekanntes Theaterstück nahebringen. Dazu sollte es mit verteilten Rollen gelesen werden. Der Ernst der Sache war allerdings dahin, als Jake die weibliche Hauptrolle übernahm. Am Ende kullerten nicht nur bei Joanna die Tränen vor Lachen. Galad war enttäuscht, doch Ian versicherte ihm, er würde dieses Theaterstück nie mehr im Leben vergessen. Insgeheim hoffte er allerdings, es niemals auf einer Bühne sehen zu müssen, denn dann würde er sicherlich in Erinnerung an Jakes Darstellung der Hauptdarstellerin an den unpassendsten Stellen laut loslachen.
     
    Doch nicht nur Ian, auch Joanna genoss das abendliche Beisammensein sehr. Es war, als hätte Ian ihre Runde erst komplett gemacht. Zwar hatten sie zuvor ihre Abende auch immer in der Bibliothek verbracht, doch meist hatte sie in einem Buch gelesen, während ihr Bruder und Galad sich unterhielten. Merkwürdig, wie schnell sie sich an Ian gewöhnt hatte. Es kam ihr vor, als wäre es ewig her, dass er schweigsam und in sich gekehrt auf der Burg angekommen war. Dabei waren seit seiner Ankunft in Greystone erst drei Wochen vergangen. Mittlerweile konnte sie sich das Leben hier ohne ihn kaum noch vorstellen. Auch seine Anwesenheit in der Apotheke war zu einer schönen Gewohnheit geworden. Vor einigen Tagen hatte Ian Jake auf einer Fahrt zu verschiedenen Dörfern begleitet und sie hatte überrascht festgestellt, dass sie ihn vermisste. Er war inzwischen weit mehr für sie als ihr Schutzbefohlener, er war ihr Freund geworden.
    Auf den heutigen Abend war Joanna sehr gespannt. Sie hatten sich alle in der Waffenhalle versammelt, weil Ian zeigen sollte, was er im Fechtunterricht bereits gelernt hatte. In dem steinernen Gebäude war es trotz der Hitze des vergangenen Tages angenehmen kühl. Die Fackeln an den Wänden leuchteten den Raum hell aus, sodass er auch in den Abendstunden zum Trainieren genutzt werden konnte. Während sie, Jake und Galad auf der Tribüne Platz nahmen, schritten Adamo und Ian in die Mitte der Kampffläche. Als die beiden Männer ihre Schwerter zogen, bemerkte Joanna erstaunt, dass sie nervös war. Der Kampf begann und ihre Aufregung legte sich, denn ihres Erachtens machte Ian seine Sache gut. Ihr Bruder jedoch schien ihre Meinung nicht zu teilen. Fragend sah sie ihn an.
    „Ian kämpft, als hätte er das Buch der Schwertkunst auswendig gelernt.“ Jake trommelte ungeduldig mit den Fingern auf seine Oberschenkel. „Das ist bildhübsch, aber jeder Schlag und jede Parade ist absolut vorhersehbar. Ich hätte mehr Tempo und Raffinesse von ihm erwartet.“
    „Aber er lernt es doch erst seit zwei Wochen.“
    „Ian hat über ein Jahr im Tagelöhnerhaus gelebt. Ich bin mir sicher, er kann wesentlich besser fechten als das, was er uns gerade zeigt. Denk doch nur an seinen ersten Abend hier – so hätte niemand reagiert, der keine Kampferfahrung besitzt.“
    Galad hatte ihre Unterhaltung verfolgt und stellte nun mit dem ihm eigenen Scharfsinn fest: „Ich vermute, Ian ist es peinlich, seine eigene bäuerliche Kampfweise anzuwenden.“
    „Aber lieber wie ein Bauer siegen, als wie ein Adliger sterben“, erwiderte Jake. „Ich werde mit ihm reden.“
    Sein Freund schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass du ihn mit Worten aus der Reserve locken kannst. Er schämt sich, sonst wäre er nicht so bemüht, alles übertrieben korrekt auszuführen. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass im Tagelöhnerhaus mit Schwertern gekämpft wurde und im Dorf sicherlich auch nicht.“
    „Du hast recht“, antwortete Jake. „Gespräche werden Ian nicht überzeugen. Wir müssen ihn dazu bringen, ohne nachzudenken zu kämpfen. Aber das wird er, wie du bereits sagtest, mit einem Schwert nicht tun.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich habe einen Plan. Wir veranstalten ein Fechttraining. Zuerst werden Galad und ich einen Kampf vorführen und Joanna und Ian sehen zu. Dann fordere ich Ian auf, mit mir zu üben. Dabei werde ich ihn in eine Ecke drängen und ihm dort sein Schwert aus der Hand schlagen.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Zufällig steht in dieser Ecke ein Besen.“
    Verständnislos sah Joanna ihren Bruder an.
    Galad hingegen

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