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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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verdammt schwierig, mich an diese Zeit zu erinnern.«
    »Kein Problem. Das kann ich herausfinden. Wie sieht Edward denn aus?«
    »Wie James Bond.«
    »Was? Etwa wie Sean Connery?«
    »Nein, nicht wie Sean Connery, sondern wie einer der neueren Bonds – Pierce Brosnan. So ähnlich zumindest. Ich glaube, sein Haar ist kräftiger und das Gesicht irgendwie schmaler. Auf jeden Fall ist er furchteinflößend. Sie wissen schon – gut aussehend wie ein Filmstar, aber mit einem brutalen Touch.«
    Ich schrieb mir alles auf, auch wenn ich kaum fassen konnte, dass ich nach jemandem suchen sollte, der wie Pierce Brosnan aussah. Ziemlich schräg das Ganze. »Wissen Sie, womit er sein Geld verdient? Wie lebt er? Hatte er einen aufwändigen Lebensstil oder war Geld eher ein Problem? Hat er sich je über seine Familie geäußert oder Ihnen erzählt, woher er kam? Hat er mit einem Akzent oder einem Dialekt gesprochen? Irgendetwas?«
    »Nein. Er klang reich. Reich und amerikanisch. Sie wissen schon, eine superreine Aussprache. Er klang meistens kalt und desinteressiert …« Sarah schüttelte sich angewidert und riss sich dann wieder zusammen.
    Ihre Stimme war klar und ruhig, als sie fortfuhr. »Ich glaube nicht, dass er eine Familie hat. Aber er hatte viele Freunde, die alle so unheimlich waren wie er. Er schien jede Menge Geld zu haben und war immer von Leuten umgeben. Ich hatte oft das Gefühl, dass sie Angst vor ihm hatten, oder vielleicht waren sie auch seine Angestellten. Auf jeden Fall benahmen sie sich furchtbar unterwürfig. Wie ein Rudel Hunde mit Edward als Alphatier. Ich glaube, er stammt ursprünglich aus Seattle, denn manchmal redeten seine Freunde über irgendetwas, was hier passiert ist, als ich noch ein Kind oder noch gar nicht auf der Welt war.«
    »Wenn er tatsächlich von hier kommt und Verbindungen zu einer örtlichen Firma hat, durch die er an die Wohnung gekommen ist, kann ich ihn finden. Was musste Cameron wohl tun, damit Edward von Ihnen ablässt – was denken Sie?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Es muss auch eine Weile gedauert haben. Sie trafen sich anscheinend mehrmals, bevor er mich gehen ließ.«
    »Sie meinen Edward?«
    Sie nickte. »Ja … Ich glaube, dass Cameron anfangs versuchte, Edward Angst einzujagen oder ihn irgendwie unter Druck zu setzen. Vielleicht hat er ihn erpresst oder dergleichen. So nach dem Motto: ›Lass meine Schwester zufrieden oder ich hetze dir die Polizei auf den Hals.‹ Oder er hat gedroht, Edward die Beine brechen zu lassen – das ist eine von Camerons bevorzugten Drohungen, weil er so schmächtig und dünn ist. Es könnte aber auch sein, dass er ihn einfach bezahlt hat. Cameron lebt für jemanden, der so viel Geld hat, ziemlich bescheiden, deshalb hat er sicher viel flüssig.«
    »Aber warum sollte ein reicher Mann von Ihrem Bruder Geld annehmen?«
    Sarah zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Das sind alles nur Spekulationen. Manche Leute sind gierig, ganz gleich, wie viel sie schon besitzen. Oder Cam hat ihm etwas anderes angeboten. Er ist nicht dumm. Er hat sicher herausgefunden, was Edward wollte.«
    »Glauben Sie, dass Edward etwas mit Camerons Verschwinden zu tun haben könnte?«
    Ihre Miene wurde starr. »Das kann ich mir durchaus vorstellen.« Sie beugte sich nach vorn. »Denken Sie, dass mein Bruder tot ist?«
    »Nein, das nehme ich nicht an. Ich glaube, dass er noch lebt und sich vielleicht irgendwo versteckt oder festgehalten wird, sodass ihn niemand finden kann. Wäre Edward in der Lage, Cameron so etwas anzutun?«
    Sarah runzelte die Stirn. »Ich bin mir sicher, dass er jemanden töten könnte. Und ich weiß, dass ich nicht sein erstes Spielzeug war. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Cam in so etwas hineingezogen wird. Er hat einen starken Willen und wie ich schon sagte, er ist clever. Es gibt nicht viele Leute, die es mit Cameron aufnehmen können. Wenn er nicht gerade krank oder eingesperrt ist, schafft er es bestimmt, sich in Sicherheit zu bringen. Nichtsdestotrotz ist es gut, dass Sie ihn suchen. Sie werden doch eine Möglichkeit finden, ihm zu helfen, oder?«
    »Ich werde mein Bestes tun, und ich glaube, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis wir ihn haben.«
    Nun wurde sie kämpferisch. »Gut. Ich habe Ihnen doch erzählt, dass Cameron immer alles bekommen hat. Dafür hasse ich ihn aber nicht, wissen Sie. Ich glaube nicht, dass er das so wollte, sondern nur meine Eltern. Das nervt mich natürlich und manchmal könnte ich sie sogar hassen, wenn

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