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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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tun?«
    »Ich habe ihn losgeschickt, um nach dem Grund für unser Problem zu suchen, aber er ist bei Ihnen gelandet.«
    »Von welchem Problem reden Sie denn?«
    »Nun ja, es gibt ein Problem mit der Magie.«

Fünfzehn
     
     
    »Ein Problem mit der Magie?«, wiederholte ich. »Da gibt es einen ganzen Haufen Probleme, so wie ich die Sache sehen. Aber ich nehme nicht an, dass Sie das meinen.«
    Mara schnitt eine Grimasse. »Wohl kaum. Ich weiß, dass Sie immer noch Ihre Zweifel und Schwierigkeiten mit dem Ganzen haben, aber das hier ist ein ernstes Problem. Dieses Haus verfügt über einen eigenen Konnex, aber draußen läuft alles ein bisschen langsam, als ob die Kraftzufuhr verstopft wäre. Ich habe Albert losgeschickt, um nach der Ursache zu suchen, aber irgendwie ist er dabei auf Sie gestoßen. Er meint, Sie seien ein Knoten im Netzwerk.«
    »Was soll das heißen?«
    »Dass Sie etwas mit dem Problem zu tun haben. Allerdings sind Sie selbst nicht das Problem, und das ist schon mal eine große Erleichterung. Als Albert Sie fand, war er wohl verwirrt und versuchte, Sie direkt zu mir zu bringen. Wenn er dabei durch das Grau musste, bedeutete das für ihn eine Selbstverständlichkeit. Ich kann nicht behaupten, dass mir sein. Verhalten gefällt, aber nun gut. Unser Problem ist die fehlende Kraftzufuhr der Magie, und ich brauche Sie, um es wieder hinzubiegen. Ihnen ist klar, dass Sie die Einzige sind, die mir dabei helfen kann?«
    Ich seufzte und schüttelte den Kopf. »Ehrlich gesagt, verstehe ich es nicht ganz, aber ich kann es ja mal versuchen.«
    »Sie werden es wesentlich einfacher haben, wenn Sie einfach akzeptieren, wer und was Sie sind.«
    Meine Wut hatte sich inzwischen ein wenig gelegt, aber dieser Satz sorgte dafür, dass sie wieder aufflammte. »Das Einzige, was ich akzeptieren kann, ist die Tatsache, dass die meisten Leute in meiner Situation wahrscheinlich jeden Morgen in einer Gummizelle aufwachen.«
    Nun war es an Mara, zu seufzen. Sie setzte sich auf eine Holzbank, die im Flur stand – frustriert, dass ich mich so sträubte. »Wenn Sie weiterhin dagegen ankämpfen, verlieren Sie tatsächlich noch den Verstand. Deshalb rutschen Sie in das Grau und können nicht darin Fuß fassen, und deshalb konnte Albert auch nicht bei Ihnen bleiben. Sie verbrauchen unnötige Energie, indem Sie sich dagegen wehren. Es wäre so viel einfacher für Sie, wenn Sie das Grau akzeptieren und sich ihm hingeben würden.«
    Ich verschränkte die Arme und lehnte mich gegen den Türrahmen. »Vor ein paar Tagen haben Sie noch versucht mir beizubringen, wie ich das Grau von mir schieben kann, und heute soll ich mich ihm plötzlich hingeben? Was wollen Sie eigentlich von mir?«
    »Beides. Ich möchte, dass Sie es kontrollieren können. Die normale Welt und das Grau sind zwei verschiedene Energiestufen, und Sie dürfen das nicht länger leugnen. Sobald Sie sich im Grau befinden, müssen Sie es akzeptieren, sonst verschwenden Sie ihre ganze Kraft darauf, dagegen anzukämpfen und können sich weder konzentrieren, noch verteidigen oder irgendwie vorwärts kommen. Sie müssen mit dem Grau in Verbindung treten, um es zu beherrschen.«
    »Und wie stellen Sie sich das vor, ohne dass ich wie Ihr junger Freund ende?«
    Mara warf mir einen Blick zu, der bestimmt ganze Vorlesungssäle voll rebellischer Studenten im Handumdrehen zum Schweigen brachte, ohne dass sie auch nur ihre Stimme erheben musste. »Setzen Sie sich, Harper.«
    Ich dachte einen Moment lang nach. Was hatte ich schon zu verlieren, wenn ich nachgab?
    Ich setzte mich also neben sie auf die Bank.
    »Werden Sie mir helfen?«
    »Ja.«
    »Gut. Dann müssen Sie lernen, sich dem Grau hinzugeben und sich darin zu entspannen. Es ist wirklich nur halb so schlimm, wie Sie sich das jetzt vorstellen. Im Gegenteil, es ist sogar relativ einfach. Aber Sie können unser Problem nur im Grau verstehen und es verfolgen – ganz so, als ob es sich um eine vermisste Person oder ein gestohlenes Objekt handeln würde.«
    Ich sah sie fragend an. »Möchten Sie, dass ich es gleich versuche?«
    »Ja, es ist ganz simpel. Machen Sie es einfach so, wie wir das geübt haben. Aber wenn Sie sich im Grau befinden, dann versuchen Sie sich zu entspannen. Kämpfen Sie nicht dagegen an.«
    Ich hatte zwar meine Bedenken, aber ich versuchte es.
    Zuerst war es gar nicht so schlimm. Meine unfreiwilligen Übungen mit dem Grau am Abend zuvor hatten mir ein gewisses Gefühl für die Grenze des Nebels vermittelt, obwohl sie

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