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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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denn?«
    »Das After Dark, von dem ich noch nie gehört habe, und das Dominic’s, dessen Türsteher mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass du dort warst.«
    »Verdammt! Ich dachte immer, das Dominic’s würde Edward gehören. Aber wenn er natürlich mit TPM in Verbindung steht …«
    »Dominic’s kann nicht Edward gehören. Steve, der Türsteher, hat mir versichert, dass er noch nie etwas von Edward gehört hat.«

»Vielleicht lügt er. Oder er kennt seinen Vornamen nicht, das könnte doch sein. Aber ich bin mir sicher, dass er ihn vom Sehen her kennen muss … Hm, TPM also. Das würde erklären, warum so viele Leute vor Edward kuschen. Außerdem scheint er unter den Vampiren eine wichtige Position inne zu haben. Wie gesagt, alles Jasager um ihn herum. Er hat mich verbannt, und schon in der nächsten Nacht hat niemand mehr mit mir gesprochen.«
    »Aber du weißt nicht, wie seine Verbindung zu TPM genau aussieht? Oder welche Stellung er bei den Vampiren inne hat?«
    »Nein. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass er ein sehr hohes Tier ist, wenn nicht sogar das höchste.«
    »Na, großartig. Ich habe mich gerade dazu überreden lassen, es mit Seattles oberstem Blutsauger aufzunehmen. Vielen Dank, Cameron. Ich habe schon immer gerne gefährlich gelebt.«
    »Tja, ich habe nie behauptet, dass es ein normaler Fall werden würde.«

Neunzehn
     
     
    Am Mittwoch quälte ich mich um sieben Uhr früh aus dem Bett, um joggen zu gehen. So schlimm hatte ich mich die ganze Woche über nicht gefühlt, aber wenigstens konnte ich inzwischen das Grau besser beherrschen – jedenfalls wenn sich keine Geister oder Hexen oder Vampire in meiner Nähe aufhielten. Mittlerweile handelte es sich um einen ständig vorhandenen dünnen Nebel, der am Rand meines Gesichtsfelds waberte. Nur manchmal tauchten geisterähnliche Schatten vor mir auf. Das konstante Flimmern in meinen Augen hatte allerdings zur Folge, dass mir immer ein wenig schwindlig war.
    Wieder zu Hause rief ich Colleen Shadley an, um ihr mitzuteilen, dass ich ihren Sohn gefunden hatte.
    Es folgte eine längere Stille, ehe sie fragte: »Unter welchen Umständen?«
    »Er wohnte in seinem Auto am Pioneer Square.«
    »Wieso? Das hört sich aber gar nicht nach ihm an.«
    »Er hatte ein Problem und brach anscheinend in Panik aus.«
    »Lächerlich. Warum hat er mich nicht angerufen? Ich hätte ihm sicherlich helfen können.«
    »Er hatte Angst und wollte wohl das Problem selbst aus der Welt schaffen. Leider erwies es sich als ein wenig zu viel für ihn und ich habe mich bereit erklärt, ihm dabei zu helfen«, erklärte ich. »Sie sollten bald von ihm hören. Bitte rufen Sie mich wieder an, falls er sich doch nicht bei Ihnen meldet.«
    »Es muss sich um Drogen handeln«, verkündete sie. »Nur das würde ein solches Verhalten erklären.«
    Diese Reaktion kannte ich schon von anderen Fällen. »Es hat nichts mit Drogen zu tun. Er ist einfach nur jung, und die Situation, in der er sich befindet, hat sich als komplizierter herausgestellt, als er ursprünglich annahm.«
    »Worum handelt es sich denn überhaupt?«, wollte sie wissen.
    »Cameron möchte Ihnen das lieber selbst sagen.« Ich biss mich auf die Zunge, um meiner Wut nicht laut Luft zu machen. Auf einmal verstand ich Sarahs Einstellung zu ihrer Mutter wesentlich besser.
    »Ich habe für diese Nachforschung bezahlt. Sie sind vertraglich verpflichtet, mir alles zu berichten«, erklärte sie drohend.
    Meine Stimme näherte sich nun doch dem Gefrierpunkt. »Nein, das bin ich nicht, Colleen. Der Vertrag räumt mir die Möglichkeit zur Diskretion ein, wenn es sich nicht direkt um den Auftrag handelt. Die Informationen, die Sie von mir verlangen, haben wenig mit dem eigentlichen Auftrag zu tun. Sie haben mich bezahlt, damit ich Ihren Sohn ausfindig mache, und nicht, um ihn auszuspionieren. Sollte er Sie nicht innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden angerufen haben, können wir gerne weiter diskutieren. Aber Ihr Sohn hat mich explizit gebeten, ihm etwas Zeit zu lassen, damit er einige Angelegenheiten regeln kann. Und in diesem Fall komme ich ihm gern entgegen.«
    »Werde ich eine Rechnung für Ihr so genanntes Entgegenkommen bekommen?«
    »Nein.«
    »Ich werde Sie anrufen, sobald ich von Cameron gehört habe. Oder auch nicht.« Sie knallte den Hörer auf.
    Ich zog meinen Jogginganzug und die Laufschuhe aus und legte mich wieder ins Bett. Ich kam mir vor wie ein Chihuahua in einem Windtunnel. So lag ich ausgestreckt auf dem

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