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Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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heim.

Kapitel 8
    Endlich im Saustall angekommen, entledige ich mich erst mal meiner Kleidung und nehme eine ausgiebige heiße Dusche. Das Wasser rinnt mir über Nacken und Buckel und die Beine runter und bringt neue Lebensgeister in die müden Knochen. Ich weiß gar nicht, wie lang ich da so stehe, aber es ist göttlich. Wie ich kurz darauf aus meiner Dusche steig, hockt der Papa auf dem Klodeckel und erschreckt mich zu Tode.
    »Ja, sag einmal, spinnst du? Warum hockst du hier auf meinem Klodeckel rum?«, frag ich, weil ich’s wirklich nicht weiß.
    »Ich muss unbedingt mit dir reden, Franz. So geht das wirklich nimmer weiter«, sagt der Papa und steht auf.
    »Ja, von mir aus. Aber warte gefälligst draußen!«, sag ich, und schubs ihn zur Tür raus. Dann trockne ich mich ab, schmeiß mir den Bademantel über und geh zu ihm rüber. Er hockt wie ein Häufchen Elend auf meinem Kanapee und streichelt dem Ludwig seinen Kopf.
    Ich rubbel mir die Haare und schau ihn auffordernd an.
    »Also!«
    »Der Paul«, wimmert er leise.
    Aha. Daher weht der Wind. Aber für so was hab ich jetzt überhaupt keine Zeit. Und auch keinen Nerv. Ich sag ihm klipp und klar, dass die Oma genauso Besuch erhalten kannwie er selber. Und dass der Moratschek hier auch nächtelang rumhängt, obwohl außer ihm selber sonst keiner scharf drauf ist. Aber er sagt, hier geht’s doch um was anderes. Um was ganz anderes sogar. Es geht um Anstand! Und darum, was die Leute sagen! Und überhaupt in diesem Alter! Zucht und Ordnung! Sodom und Gomorrha!
    Lächerlich.
    Erst recht aus einem Mund, der praktisch ständig illegale Drogen konsumiert. Und das, obwohl die Polizei im Haus ist.
    »Die Oma hat Besuch von einem alten Freund, und das bringt halt Freude in ihr Leben. Vergönnst ihr das nicht?«
    »Sie hat aber die letzten sechzig Jahre auch ganz wunderbar gelebt ohne diesen Freund. Ganz wunderbar, wirklich. Und jetzt … jetzt dreht sich alles nur noch um diesen alten Sack!«
    »Sag einmal, Papa, bist du eifersüchtig, oder was?«
    »Ach Schmarrn! Ich sag bloß so, wie’s ist.«
    »Die Oma hat halt jetzt einmal Besuch und fertig«, sag ich. »Und das genießt sie. Und das ist im Gegensatz zu deinen eigenen Eskapaden durchaus nicht strafbar, gell. Und jetzt muss ich zur Arbeit. Bin eh schon spät dran.«
    Gott sei Dank ist im Büro alles ruhig, und so kann ich ein bisschen entspannen. Schließlich ist man dann schon ziemlich k. o., wenn man so die halbe Nacht lang rumermittelt hat.
    Kurz vor Feierabend steckt die Susi ihren Kopf zur Tür rein.
    »Na, wie war es denn gestern so bei deiner Hauptverdächtigen? Hat sie dir auch was Schönes gekocht?«, will sie wissen.
    »Ging so.«
    »Bist du vorangekommen?«
    »Wie man es nimmt.«
    »Du, was anderes, Franz«, sagt sie ganz lieb. Sie will was von mir, jede Wette. »Ich hab mir da so eine neue Lampe gekauft. Eine fürs Schlafzimmer.«
    Aha.
    »Aha«, sag ich und schau von der Zeitung auf.
    »Ja, so eine chinesische, du weißt schon.«
    Ich weiß es nicht, nicke aber trotzdem.
    »Und jetzt wollt ich dich halt fragen, ob du mir die vielleicht aufhängen kannst. Am besten gleich heut Abend, was meinst?«
    Weil mich freilich irgendwie das schlechte Gewissen plagt, versprech ich ihr zu kommen. Gleich nach dem Abendessen. Und der Runde mit dem Ludwig. Und vielleicht einem klitzekleinen Bierchen beim Wolfi. Aber dann bin ich quasi schon da und häng die Lampe auf, sag ich zu ihr. Und das, wo ich doch elektronisch gesehen eher ein Depp bin. Aber gut.
    Ganz gegen meine Erwartung lässt sich die chinesische Lampe komplikationslos anschließen. Obwohl die Montageanleitung ebenfalls chinesisch ist. Sie ist rot, diese Lampe. Eigentlich ist es ja mehr eine Laterne. Und sie wirft lüsternes Licht in der Susi ihr Schlafgemach. Was wahrscheinlich irgendwie antörnt. Zumindest die Susi. Sie schmiegt und schmust sich zu mir her und gibt einfach nicht nach, bis ich ihr schließlich und endlich und völlig uneigennützig zu Willen bin. Hinterher ist sie gleich doppelt so schmusig und ich bin platt wie ein Rochen. Meine ansonsten eher überschaubare Sexualtätigkeit ist in den letzten vierundzwanzig Stunden über alle Maßen hinaus strapaziert worden. Ich kann kaum noch aufstehen. Aber ich tu’s trotzdem. Weil mir jetzt der Durst hochkommt.
    »Du, Susi«, sag ich, während ich in die Jeans reinrutsch.
    »Kannst du mir vielleicht sagen, wo du jetzt hin willst?«, unterbricht sie mich.
    »Ich muss dringend heim. Weil: der Papa und

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