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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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Seraphin von der Schwarzen Flamme trennen und sein Zepter neutralisieren wollte, wie Theryon es ihnen gesagt hatte. Angespannt sah er, wie Pedro taumelte. Seraphin nutzte die Gelegenheit, sprang hoch in die Luft und schlug seine Faust krachend auf Pedros Rücken. Grim hörte das Splittern von Knochen. Im nächsten Moment brach Pedro zusammen und blieb reglos liegen. Schon stand Seraphin über ihm und hob sein Schwert in die Luft. »Ich werde dich töten«, rief er mit sich überschlagender Stimme. »Wie ich es schon damals hätte tun sollen!«
    Da riss Mias Schrei die Luft in Fetzen. Seraphin fuhr zusammen und starrte verwirrt in ihre Richtung, und Grim spürte, wie etwas in ihm anfing zu zittern. Wie betäubt schaute er auf Mias Arm — sie hatte das Zepter mit sich verschmolzen. Jetzt hob sie es in die Luft und schrie den Bannzauber. Mit einem Rauschen erhob sich eine flammende blaue Kuppel und schloss Grim, Mia und Pedro mit Seraphin ein. Kaum hatte sie die Worte gesprochen, richtete sie das Zepter auf Seraphins Arm, an dem das Zepter der Gargoyles prangte. Wieder rief sie einen Zauber, und ehe Seraphin etwas hätte tun können, schoss ein blauer Flammenstrahl aus dem Menschenzepter und traf das Zepter der Gargoyles. Die Lichter der Zepter flammten kurz auf — dann erloschen sie beide.
    Fast hätte Grim gejubelt, als er Seraphins fassungsloses Gesicht sah. Jetzt hatte er keine Schwarze Flamme mehr, auch kein Zepter, das seine Kräfte steigerte — jetzt war er nichts weiter als ein Narr von einem Hybriden, der es gewagt hatte, sich mit Grim anzulegen.
    Grim spürte eine eiskalte Hand an seinem Arm. Mia war schneeweiß. Sie bewegte die Lippen und brach gleich darauf ohnmächtig zusammen. Grim schickte einen Stärkungszauber durch ihren Körper. Dann stürzte er sich auf Seraphin, packte dessen Arm mit dem Schwert und drängte ihn von Pedro weg. Sie rangen miteinander, Grim schaute in Seraphins Augen, die in schwarzen Flammen standen. Seine Narbe brannte wie Feuer. Unnachgiebig umfasste er Seraphins Arm, riss ihn nach unten und schlug das Handgelenk auf sein angezogenes Knie. Seraphin schrie auf, das Schwert flog gegen den Bannwall und erlosch. Grim murmelte einen Feuerzauber. Glühend schossen die Flammen aus seinen Händen in Seraphins Körper, dicht gefolgt von zwei Blitzen. Seraphins Augen flackerten auf, als würde er ein Feuerwerk betrachten — doch er wurde nicht schwächer.
    Grim presste die Zähne aufeinander. Verflucht, was war hier los? Seine Schergen waren von ihm getrennt, das Zepter war wertlos und eine Schwarze Flamme für ihn unerreichbar. Ein boshaftes Lächeln stahl sich auf Seraphins Lippen, als er seine Nägel in Grims Fleisch bohrte. In einer schnellen Bewegung ließ er Grim los und presste seine Hände an dessen Schläfen. Grim sah, wie sich die Zauber, die er soeben in Seraphin hineingeschossen hatte, im Schwarz von dessen Pupillen vereinten. Er riss an Seraphins Händen, doch der rührte sich nicht. Es schien Grim, als wäre er ein Mensch, der mit bloßen Händen gegen eine Figur aus Stein kämpfte. Schon loderten Flammen aus Seraphins Blick. Grim sah noch, wie er die Formel sprach. Im nächsten Moment schoss flackerndes Feuer aus Seraphins Augen in ihn hinein. Grim brüllte vor Schmerzen. Flammen füllten ihn aus, sie fraßen sich seinen Hals entlang, hinab in die Lunge, zerfetzten die Eingeweide und sprühten Funken aus seiner Haut. Er fühlte, wie er durch die Luft flog, doch schon der Aufprall war seltsam dumpf. Er konnte nicht mehr atmen, alles in ihm war zerrissen. Seine Sinne schwanden, er ertrug den Schmerz nicht länger. Er wollte Mia sehen, ein letztes Mal, aber er konnte sich nicht mehr rühren. Schon schlich die Kälte des Todes über seinen Körper, er fühlte, wie der ewige Stein über seine Brust kroch. Er hörte nichts mehr als das Versagen seines eigenen Herzens. Mit letzter Kraft öffnete er die Augen und sah, wie Seraphin über Pedro stand und das Schwert in die Luft riss. Ein letztes Mal schaute er in Seraphins dunkle Augen, die ihn mit unnennbarer Verzweiflung ansahen. Dann wurde es schwarz.

Kapitel 50

    ia erwachte unter rasenden Kopfschmerzen. Noch ehe sie die Augen aufschlug, prasselten die Erinnerungen wie Hagelkörner auf sie nieder. Der Riss der Vrataten. Das Zepter der Menschen. Der Überfall durch die Schwarzmagier. Der Kampf zwischen Seraphin und Pedro. Sie hörte sich die Formel des Bannzaubers sprechen, fühlte wieder, wie das Zepter mit ihr verschmolz, und

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