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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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langsam drei verschiedene Knöpfe. Gleich darauf sah Mia, wie unten in den Straßen der Stadt die Leinwände aufflackerten.
    Sie sah Morl an, er lächelte zaghaft. Dann wandte sie sich ab. Trotz der schrecklichen Bilder war der Anblick wunderschön — es war, als würden die Sterne aufgehen.
    »Wir müssen verschwinden«, sagte Morl neben ihr.
    Mia wusste, dass er recht hatte. Jeden Augenblick konnten Seraphins Schergen sie entdecken und gefangen nehmen. Eilig verließen sie den Raum und liefen den verlassenen Gang hinab. Für wenige Augenblicke umdrängte sie die Stille mit unwirklicher Kälte und gab Mia das Gefühl, als würde ihr Herzschlag laut von den Wänden widerhallen. Dann hörte sie die ersten Schritte. Rasch kamen sie näher, umgeben von zunehmendem Stimmengewirr. Mia warf einen Blick zurück. Eine Gestalt erschien am Ende des Ganges — eine helle, engelsgleiche Gestalt.
    Seraphin.
    Er ging ihnen nach, langsam, den Kopf tief geneigt und die linke Hand erhoben, als wollte er Mia an der Kehle packen. Atemlos fuhr sie herum und sah noch, wie Morl vor ihr um die Ecke bog. Dann spürte sie einen magischen Hieb im Rücken. Sie stolperte, der Länge nach schlug sie auf dem Boden auf. Ein stechender Schmerz durchzog ihren Kopf, Blut lief über ihre Stirn, als sie sich auf den Rücken drehte. Verschwommen sah sie Seraphin auf sich zukommen, sie fühlte die Magie, die in seiner Hand darauf wartete, sich auf sie zu stürzen. Taumelnd kam sie auf die Beine und wollte Morl nacheilen, doch schon legte sich ein Zauber auf ihren Körper, der eine Flucht unmöglich machte. Gleich darauf spürte sie Seraphins Atem an ihrer Wange.
    »Du hast also beschlossen, dich gegen mich zu wenden«, sagte er mit einer Stimme, die die Luft zum Erstarren brachte. Er packte sie mit eisiger Hand im Nacken. »Das sollst du bereuen — für den Rest deines Lebens!«

Kapitel 57

    twas lag schwer in Grims Brust und machte einen Höllenlärm. Er brauchte eine Weile, bis er merkte, dass es sein Herz war, das da schlug. Als Nächstes roch er bestialischen Gestank und spürte, wie ihm etwas in die Nase stach und schluchzte. Grim öffnete die Augen und schaute auf ein grünes Büschel Haare.
    »Hmpf«, machte er, denn Remis lehnte an seinem Hals und verteilte seine Haare auf seinem Mund und teilweise in seiner Nase. Es war widerwärtig. Der Kobold hob den Kopf — aber wie hatte er sich verändert! Ein winziges Fieberthermometer steckte in seinem Mund, die Augen waren dick und geschwollen, und er sah so jämmerlich aus, dass Grim erschrocken Luft holte. Japsend sah Remis ihn an.
    »Fmie! Fmie!«, machte er, denn das Thermometer zog seinen Mund in die Breite, und schoss wie eine Rakete senkrecht in die Luft. Ungefähr in diesem Moment war es, dass Grim den gewaltigen Tintenfisch bemerkte, der faulenderweise auf seiner Brust lag. Mit einem Brüllen sprang er auf und schlug sich den Kopf an der niedrigen Höhlendecke an, während der glibberige Fisch quer durch den Raum flog, mit feuchtem Platschen an der Wand landete und langsam abwärtsschleimte. Mit angeekeltem Gesicht versuchte Grim, die Schleimfäden auf seiner Brust zu entfernen, was ihm nicht im Mindesten gelang. Da schoss Remis auf ihn nieder, kümmerte sich weder um den Schleim noch um Grims angewidertes Gesicht und fiel ihm kreischend in den Arm.
    »Du lebst!«, rief der Kobold mit sich überschlagender Stimme. Er flog kurz von Grim weg, schaute ihn mit beinahe herzförmigen Augen an und landete wieder an seiner Brust. Seufzend tätschelte Grim ihm den Rücken.
    »Merkwürdig eigentlich«, murmelte er. »Bei dem Gestank dürfte eigentlich gar keiner mehr leben. Anwesende Kobolde eingeschlossen.«
    Empört sah Remis ihn an. »Ist das etwa der Dank?«, ereiferte er sich. »Ich habe dich aus dem Riss der Vrataten geholt, dass das gleich klar ist! Und ich habe dich hier aufgebahrt, wie es unter Kobolden üblich ist, inklusive unseres Bestattungsrituals! Wir sind nun einmal keine Gargoyles, die ihre Toten irgendwo in der Einöde verstauben lassen — wir kümmern uns um sie! Und dazu gehört auch die Krake!«
    Remis flog zu der Wand, an welcher der Tintenfisch inzwischen seine Talfahrt beendet hatte und am Boden eine stinkende Lache mit Tentakeln bildete, und schaute bedauernd auf das arme Tier hinab. Dann stemmte er die Hände in die Hüfte. »Aber jetzt erzählst du erst mal, wieso du wieder da bist! Sicher, bei einem Gargoyle wissen Außenstehende nie so genau, ob er lebt oder nicht —

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