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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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aber du sahst schon relativ eindeutig ziemlich tot aus.«
    Grim winkte ab. Mit eingezogenem Kopf ging er durch die Höhle, die viel zu klein für ihn war. »Später«, murmelte er. »Jetzt haben wir Wichtigeres zu tun. Das erste ist: Wo ist Mia? Lebt ...«
    Er musste sich räuspern, auf einmal versagte seine Stimme. »Lebt sie noch?«
    Remis sah ihn verständnislos an, dann überzog sich sein Gesicht mit einem schelmischen Grinsen. »Ja, sie lebt — zumindest war das so, als Seraphin sie mitgenommen hat. Er hat sie nicht getötet. Das bedeutet wohl, dass sie sich zu dieser Stunde im Schwarzen Dorn befindet. Gar nicht weit von hier also.«
    Grim trat zum Eingang der Höhle und schaute auf Ghrogonia hinab. Die Stadt lag tief unter ihm — und war umgeben von einem Meer aus steinernen Körpern. Grim schwankte, als er die Massen an Gargoyles sah, die willenlos auf der Ebene standen. Remis nickte düster.
    »Ja«, sagte er leise. »Seraphin steht kurz davor, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Wir müssen ...«
    Grim wartete nicht, bis Remis seinen Satz beendet hatte. Ihm war auch so klar, was sie mussten: etwas tun, und zwar sofort. Er ließ den Kobold stehen, breitete die Schwingen aus und schoss auf die Straßen hinab, die vollständig verwaist waren. Entschlossen schlug er mit den Fäusten gegen Karphyrs Tür. Als niemand öffnete, riss er sie aus den Angeln und stürmte die Treppe hinunter. Schnell öffnete er den Geheimgang zum Hauptquartier der OGP, das sie nach ihrem Ausflug in den Turm eingerichtet hatten — und erstarrte.
    Der Raum war vollständig verwüstet. Der breite Tisch war in der Mitte durchgebrochen, die Stühle lagen kreuz und quer verstreut, und sämtliche Unterlagen waren entweder verbrannt oder lagen zerfleddert am Boden. Grim fuhr sich über die Augen. Die Hybriden hatten die OGP aufgespürt. Vermutlich waren sie alle ... Er beendete seinen Gedanken nicht. Stattdessen griff er sich einen Stuhl und schleuderte ihn mit einem Schrei an die Wand, der den Berg zum Erzittern brachte. Dann ließ er sich zu Boden sinken und verbarg den Kopf in seinen Klauen. Verflucht! Was sollte er jetzt tun? Er konnte unmöglich allein gegen Seraphin und seine Magier antreten. Sollte das etwa alles gewesen sein? War er dafür durch die Hölle gegangen?
    Da hörte er ein leises Scharren. Mit angehaltenem Atem starrte er auf die gegenüberliegende Wand und sah, wie sich eine geheime Tür öffnete — und auf der anderen Seite stand Mourier. Der Löwe starrte ihn mindestens ebenso verwirrt an wie er ihn. Dann sprang er in einem plötzlichen Satz quer über den Tisch und landete in Grims Armen. Gleich darauf wich er zurück, rot bis zum Mähnenansatz, und schaute unbeteiligt an die Decke.
    »Du bist zurück«, sagte er nach einem Moment verlegenen Schweigens, und Grim nickte grinsend.
    »Und du lebst auch noch«, gab er zurück.
    Mourier sah ihn an, ein leichtes Lächeln flog über sein Gesicht. Dann wurde er wieder ernst. »Während deiner Abwesenheit ist viel passiert. Ich habe mit den jämmerlichen Resten der OGP versucht, den Dorn einzunehmen — was rettungslos gescheitert ist. Ich weiß, es war eine törichte Idee. Aber was hätte ich sonst tun sollen, das frage ich dich! Inzwischen ist unsere Lage beinahe aussichtslos. Kronk und Walli sind dem Ruf des Rattenfängerzaubers erlegen, ebenso die meisten anderen Elitekämpfer. Nur noch wenige Gargoyles sind übrig, und niemand kommt mehr von unten ins Innere des Turms, dafür haben diese Bastarde gesorgt. Und den Schutz — nun, um den zu brechen, bräuchte man ungeheure Kräfte.«
    Grim nickte vor sich hin. »Man muss Seraphin mit seinen eigenen Waffen schlagen«, sagte er. »Ich habe in den vergangenen Tagen Dinge erlebt ...« Er hielt inne. »Es gäbe eine Möglichkeit, ihn zu besiegen.«
    In knappen Worten berichtete er dem Löwen vom Zepter der Yartholdo. Mourier wurde schneeweiß und sagte eine ganze Weile kein Wort mehr. Dann holte er tief Atem. »Es existiert«, flüsterte er. »Aber selbst mit ihm ... Seraphin verfügt über Kräfte ...«
    »... die nicht länger größer sind als meine.« Kaum hatte Grim den Satz beendet, entfachte er goldenes Feuer in seiner Faust und ließ es in einem Funkenregen durch seine Finger prasseln. Die Luft um ihn herum flackerte wie ein Segel im Sturm.
    Mourier starrte ihn ehrfürchtig an. »Du wirkst ... höhere ...«, stammelte er. Dann fing er sich. »Ich werde nicht fragen, wie das möglich ist«, stellte er fest, auch wenn

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