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Grim

Grim

Titel: Grim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schwartz
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Trollhöhlen, in denen er sich herumtrieb, und doch musste Grim sich zusammenreißen, um Samhur nicht um dessen Pieper zu bitten. Aber was sollte der Jäger dann von ihm denken? Er ließ den Drachen einen Handstand auf seinem Zeigefinger vollführen – und merkte erst dann, dass Samhur ihn über den Tisch hinweg entgeistert ansah. Für einen winzigen Augenblick erstarrte Grim ebenso wie der Drache. Remis brachte einen Laut zustande, der verteufelt wie ein unterdrücktes Kichern klang, und Samhurs Blick sprach Bände, obgleich sein Gesicht keine Regung zeigte. Schnell ließ Grim den Drachen in seine Tasche gleiten. Er wehrte sich vergebens gegen das Gefühl der Scham, das auf einmal in ihm aufstieg, und er wollte sich gerade abwenden, als plötzlich die Lampe über dem Tisch anfing zu flackern. Gleich darauf ging eine Erschütterung durch den Zug. Er sah noch, wie jeder Spott aus Samhurs Augen wich. Dann erlosch das Licht. Sofort schickte Grim einen Flammenzauber in seine Faust – und stellte fest, dass der Jäger verschwunden war.
    »Zur Hölle, was … «, begann er, doch da bebte der Zug erneut, heftiger dieses Mal, und blieb mit leisem Quietschen stehen. Überdeutlich hörte Grim in der plötzlichen Stille das Splittern von Glas und die Schreie der Vampire, dicht gefolgt von einem Heulen, das ihn aus dem Abteil trieb. Remis sauste auf seine Schulter, während mächtige Sprünge den Zug zum Beben brachten. Grim blendete die Stimmen der Blutsauger ebenso aus wie den atemlosen Kobold und konzentrierte sich auf das Grollen, das näher kam wie ein Unwetter und im nächsten Moment in Form zweier Höllentiere durch die Flügeltür am Ende des Ganges brach.
    Früher mochten sie einmal Hunde gewesen sein. Doch nun hing ihnen das Fell in Fetzen vom Körper, rohes Fleisch zog sich über ihre Glieder, und schwarze, messerscharfe Zähne ragten aus den halb geöffneten Mäulern. Ihre Augen standen in grünem Feuer, Grim fühlte die Dämonen, die in diesen Leibern steckten, und als sie die Köpfe neigten und witterten, kroch ihr fauliger Atem über den Gang wie eine Schwade aus Gift. Sie ignorierten die Vampire, die in den hinteren Abteilen die Flucht ergriffen. Unbewegt starrten sie zu Grim herüber, und er meinte, etwas wie Hohn auf ihren Zügen zu erkennen. Verus hatte sie auf seine Fährte geschickt, das war ihm klar. Glaubte dieser verfluchte Dämon allen Ernstes, dass er sich von zwei lächerlichen Kötern aufhalten ließ?
    Sein Zauber setzte seine Fäuste in Flammen, sie zerrissen die Finsternis und tauchten die Fenster in blutrotes Licht. Die Dämonen stießen ein Knurren aus, rau und kehlig, und noch ehe sie die Köpfe in den Nacken rissen und heulten, entzündeten sie den Boden zu ihren Füßen in schwarzer Glut. Prasselnd zog sie sich ihre Körper hinauf. Grim hörte das Knacken ihrer Knochen, als sie sich aufrichteten, als ihr Schädel sich verformte und eine mächtige Schnauze sich aus dem Kiefer schob. Remis keuchte auf seiner Schulter, als ein Vampir unvorsichtigerweise aus seinem Abteil stolperte und von der Klaue eines der Untiere mitten entzweigerissen wurde. Schwarzes Blut schlug gegen die samtbezogenen Wände. Mit heiserem Brüllen riss der Dämon die Arme zurück und spie einen Glutstrahl über den Gang, der die Fenster zerspringen ließ. Im letzten Moment riss Grim einen Schutzwall in die Höhe, die Glut brandete von ihm ab, doch die Magie verfärbte seinen Zauber, der kurz darauf zerbrach. Er ballte die Klauen. In diesen Kötern waren keine niederen Dämonen, so viel stand fest.
    Die Angreifer ließen sich auf alle Viere fallen und sprangen auf ihn zu, doch er entfachte eine Flammenpeitsche in seiner Faust, zertrümmerte die Lampen und riss einem der Höllenhunde die Beine unter dem Körper weg. Funkensprühend traf ihn Grims Bannzauber, weiße Glut hüllte ihn ein, doch sein Gefährte setzte über ihn hinweg, und noch ehe Grim vor ihm zurückweichen konnte, traf ihn ein mächtiger Hieb. Er flog den Gang hinab und zerschlug krachend die hölzerne Tür zum nächsten Waggon. Er hörte die Schreie der Vampire kaum, die vor ihm zurückwichen, sah nur den Dämon, der durch Feuer und splitterndes Holz auf ihn zuraste, sprang auf die Beine und schlug dem Untier seine Faust ins Gesicht. Doch noch während sich sein Eiszauber auf dem kreischenden Dämon ergoss, hatte der andere Köter den Flammenbann abgeworfen und sprang ihm in den Rücken. Glühende Krallen gruben sich in sein Fleisch, Grim brüllte vor Schmerz

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