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Grim

Grim

Titel: Grim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schwartz
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und warf sich rücklings gegen die Wand. Mit kräftigem Schwingenschlag schleuderte er den Dämon zu Boden. Schwarze Glut wirbelte durch die Luft, doch Grim packte ihn an der Kehle und schickte dreifache Bannzauber in seine Glieder, so dass dieser erstickt aufschrie und zusammenbrach. Sein Gefährte heulte markerschütternd, das Gesicht halb zerrissen von der Macht des Eiszaubers, aber gerade, als Grim ihn am Kragen packte, riss er den Kopf zurück und grub seine Zähne tief in dessen Schulter. Außer sich vor Zorn warf Grim ihn den Gang hinab, wo er reglos liegen blieb, doch das Gift des Dämons zwang ihn in die Knie. Es drückte sich wie tausend Nadeln durch sein Fleisch, nur schwach drängte sein Heilungszauber den Schmerz zurück. Er atmete schnell, als er versuchte, auf die Beine zu kommen, und spürte den Schwindel unbarmherzig hinter seiner Stirn. Wo, zur Hölle noch eins, war Samhur, wenn man ihn brauchte? Remis schwirrte vor sein Gesicht, Sorge stand in den Augen des Kobolds, doch noch ehe dieser etwas sagen konnte, erklang ein Geräusch. Remis wandte den Blick zur Decke und Grim hörte es auch. Schwingen. Steinerne Schwingen, die die Luft zerschnitten.
    Im nächsten Moment landete etwas Schweres einige Waggons weiter auf dem Dach. Das Knirschen von Metall ertönte, dicht gefolgt vom Ächzen der holzverkleideten Wände. Dann war es für einen Wimpernschlag vollkommen still. Grim hörte nichts als das hektische Keuchen von Remis, er sah sich selbst, wie er dem Kobold den Befehl gab, sich in Sicherheit zu bringen. Gleich darauf erklang ein Zischen, Klauen gruben sich direkt über ihm in das Dach, ein mächtiger Hieb folgte – und das Metall riss auseinander. Schwingenrauschend brachen die Schattenflügler in den Waggon, zwei Rekruten waren es, mächtige Gargoyles am Ende ihrer Ausbildung, und vor ihnen, die Augen rabenschwarz und mit diesem fremden, grausamen Lächeln auf den Lippen, stand Kronk.
    Grim drängte den Schrecken zurück, der von ihm Besitz ergreifen wollte. Er hatte schon den Arm gehoben, um den Eiszauber in seiner Faust zu entlassen, aber etwas in ihm hielt ihn davon ab, seinen einstigen Gefährten anzugreifen. Er stieß einen Fluch aus, um die Magie mit Gewalt aus seinen Fingern zu treiben, doch es war zu spät. Kronk sprang vor, packte ihn an der Kehle und schickte einen Blitzzauber durch seinen Körper, der ihm die Sinne raubte. Er spürte den Schmerz als mächtige Welle auf sich zurasen, während er in Kronks Gesicht sah und in seine Augen, die so viel Leid und Grausamkeit gesehen hatten und die doch nie stumpf geworden waren. Grim nahm den Schmerz wahr, der nun weit hinten in seinem Blick lag, halb verdeckt vom Spott des Dämons, der diesen mächtigen Schattenflügler knechtete. Zorn brandete in Grim auf, er ignorierte den Schmerz, stieß den Kopf vor und schlug Kronk zurück.
    Die beiden Rekruten sprangen vor, doch Grim rammte ihnen die Faust ins Gesicht, dass sie auf die Knie fielen, und noch ehe Kronk vollständig wieder bei Besinnung war, presste er ihm die Klaue gegen die Brust und packte den Dämon, der sich in ihm eingenistet hatte. Er drückte ihm einen Diamanten auf die Stirn, eisige Güsse rasten über seine Finger, als er ihn lähmte. Als schreckliche Fratze glitt das Antlitz des Dämons aus dem steinernen Leib, und für einen Moment verlor er die Macht über seinen Wirt. Es war Kronk, der Grim ansah – die Augen schwarzglühend, den Mund zu einem kaum merklichen Lächeln verzogen. Doch gleich darauf verzerrte sein Gesicht sich vor Schmerz, der Dämon grub seine Klauen tief in sein Fleisch, und Grim fühlte seinen Freund fallen, zurück in die Finsternis, die ihn gefangen hielt. Der Dämon kehrte auf dessen Antlitz zurück und verwandelte es in eine boshafte Fratze. Ein Khan war es, uralt und mächtig, das konnte Grim spüren, und er hörte Kronk vor Schmerzen schreien. Der Ruf seines Freundes klang in ihm wider, er war schlimmer als jedes Gift, das die Dämonen in seinen Leib geschickt hatten. Er konnte ihn nicht befreien, nicht einfach so. Verzweiflung und Hilflosigkeit überkamen ihn angesichts dieser Erkenntnis. Er fühlte die Dunkelheit, die Kronk umschloss, die Qualen, die er erleiden musste, und Grims Schrei ließ die Fenster bersten, als er den Dämon aus seiner Klaue gleiten ließ.
    Im nächsten Moment traf ihn ein heftiger Schlag im Nacken. Er spürte noch das Blut, das über seinen Rücken rann, und die Glut der Klauen, die sich in sein Fleisch gruben. Dann fiel er zu

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