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Grim

Grim

Titel: Grim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schwartz
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sich die Spinnen vom Leib, doch die verfluchten Untiere ließen nicht von ihnen ab. Gerade hatte Samhur mit einem Eiswind mehrere Reihen ausgedünnt, als der Schatten einer gewaltigen Welle aus Leibern auf den Schutzzauber fiel. Grim stieß die Fäuste vor und schickte Feuerwirbel in den Wall, doch im nächsten Moment traf sie die Welle mit solcher Wucht, dass er durch die Luft flog und hart auf dem Boden landete. Er spürte Samhurs Griff wie durch Watte. Der Jäger riss ihn auf die Beine, doch als Grim seinem Blick folgte, stockte ihm der Atem.
    Die Welle der Insekten war zerbrochen und verband sich nun unter lautem Schnarren zu einem Gesicht, einem Schwert, einem Superorganismus in Form einer gewaltigen Spinne, um deren Glieder sich die Leiber entstellter Menschen wanden. Schmatzend öffneten sich die Greifzangen vor ihrem Schlund, ihre Beine hieben donnernd auf den Boden, sodass Steine splitterten. Grim sah noch, wie Samhur sein Schwert in die Luft riss, doch kaum, dass der Jäger eines der riesigen Spinnenbeine abgeschlagen hatte, schwirrten die Untiere durch die Luft und verbanden sich an anderer Stelle mit dem schwarzen Leib. Im nächsten Moment traf etwas Grims Brust. Er ging zu Boden, so heftig war der Schlag gewesen, und sah mit Entsetzen, dass es eines der Insekten war, das seine Zähne tief in sein Fleisch grub. Schnarrend sprang das Tier auf sein Gesicht, er spürte den Dämon, der in dem schwarzen Leib steckte, und die scharfen Greifwerkzeuge, die mit Gewalt seinen Mund öffneten. Wutentbrannt schlug er seine Klauen in den Leib seines Angreifers und riss ihn von sich herunter. Blut lief ihm übers rechte Auge, und schemenhaft erkannte er Samhur, der mit wehendem Mantel vor der mächtigen Spinne stand. Immer wieder sprang der Jäger vor, doch dem Untier war nicht beizukommen. Grim keuchte vor Anstrengung. Es waren zu viele, verflucht, und sie waren überall.
    Schon griff etwas nach seinem Fuß, aber noch ehe er das Spinnentier abwehren konnte, sprang ihm ein weiteres auf den Rücken. Vergebens versuchte er auf die Beine zu kommen, lähmendes Gift fesselte seine Magie, und während er hilflos auf seinen Knien lag, ballten sich seine Angreifer zu tödlichen Schwärmen. Er fühlte bereits die Klauen an seinem Hals, als plötzlich etwas durch die Dunkelheit ihrer Leiber brach. Licht. Grim riss den Kopf zurück. Es war das Licht des Gnyos, kühl wie eine Erlösung glitt es über seine Haut. Zischend fielen die Spinnen von ihm ab, und als er auf die Beine kam, glaubte er für einen Moment, seinen Augen nicht zu trauen.
    Samhur lag am Boden, mehrere Bisse überzogen seine Haut, doch über ihm, winzig klein vor der gewaltigen Spinne, schwebte ein grüner Kobold. Seine Haare standen in allen Richtungen ab, er zitterte, als er die Faust mit dem Licht des Gnyos hob, doch in seinem Blick stand wilde Entschlossenheit. »Untier der Schatten!«, rief er und warf den Kopf in den Nacken, dass seine Haare flatterten. »Ich bin ein Kind der Moore und der Wälder, ein Krieger der Grünen Faust – und ich werde dich das Fürchten lehren!«
    Damit packte er das Licht des Gnyos mit beiden Händen, stob hoch in die Luft – und raste geradewegs auf die Spinne zu. Grim hielt den Atem an, als er sah, wie Remis den Leib des Ungeheuers durchbohrte, als wäre er eine Lanze aus Flammen. Heiser erklang der Schrei des Kobolds, und als er das Licht vollends entfachte, brach der Spinnenleib in einer gewaltigen Explosion auseinander. Die Druckwelle traf Grim wie ein Faustschlag. Er flog gegen eine Mauer, doch er fiel nicht zu Boden. Er sah den gelben Schleim kaum, der durch die Luft flog, und hustete wie in Trance, als die dichten Aschewolken in seine Lunge drangen.
    »Verfluchter Kobold!«, rief er, und seine Stimme brachte die Bäume zum Erzittern. Haltloser Schrecken raste durch seine Glieder, als er über den Platz lief, außer sich schlug er nach der Asche, die alles war, was in der verfluchten Ruine zurückgeblieben war. Noch einmal sah er Remis vor sich, die Furchtlosigkeit in seinem Blick, den Zorn und den Heldenmut, der ihn mitten hineingetrieben hatte in die Dunkelheit. »Was hast du dir dabei gedacht?«, brüllte er und blieb mitten auf dem Platz stehen. »Du bist kein Krieger, wie Rosalie dir gesagt hat, du bist ein Moorkobold mit struppigem Haar und Spürnase, du bist … « Er hielt inne, denn ein Schmerz ging durch seine Kehle, der seine Stimme verschluckte. »Remis!«, rief er dennoch und starrte in die Asche, die ihn

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