Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grim

Grim

Titel: Grim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schwartz
Vom Netzwerk:
und eiskalt wie in all den Schlachten, die er in früheren Tagen mit diesen beiden Kriegern bestritten hatte. Er sah den Dämon am Ende des Ganges und den Ausdruck auf dessen Zügen, etwas wie Erstaunen vielleicht oder Faszination. Er lächelte düster. Hatte der Kerl geglaubt, dass er es mit Schwächlingen zu tun hatte, mit Menschen oder Kobolden oder Gargoyles, die die liebe lange Nacht nichts anderes taten, als die Tauben von ihren steinernen Köpfen zu verjagen? Grim entfachte weißes Feuer in seinen Fäusten und schlug sie den Schatten entgegen, die wie berstende Spiegel auseinandersprangen.
    Verfluchter Dämon , dachte er und wusste, dass der Minotaurus ihn hören konnte. Pyros kämpfte gegen die Wiedergänger Moskaus, als du noch nicht einmal wusstest, was die Schatten bedeuten, aus denen du in die Welt gekrochen bist, und Kronk schlug in den Katakomben Prags die Aufstände deines Volkes nieder, ebenso wie ich! Wir sind die Schattenflügler Ghrogonias, wir tragen das Blut der Ewigkeit in unseren Adern, und wir kämpfen gegen deinesgleichen, seit wir zum ersten Mal die Glut des Fluchfeuers auf unserer Haut fühlten! Du hast dich mit den Falschen angelegt! Er hatte gerade die Faust gehoben, um einen Flammenwirbel quer durch die Kirche zu schicken, als er das Flackern in dessen Augen sah. Noch immer spiegelte sich Erstaunen darin, doch es wurde von einem verstörenderen Ausdruck abgelöst. Hohn stand im Blick des Dämons. Im nächsten Moment schossen Schatten aus seinen Fäusten, so viele, dass sie als gewaltige Welle auf Grim und die anderen zurasten.
    Kronk riss seinen Flammenschild in die Höhe, krachend schlugen die ersten Leiber dagegen und verkohlten, doch sofort drängten weitere nach und zerbrachen den Schutz. Übermächtig schwängerte die Macht des Petroleums die Luft, Grim konnte nicht mehr verhindern, dass sich die Schatten vor seinen Augen verformten. Schreckgestalten stürmten auf sie zu, er sah Menschen mit zerrissenen Gliedern, Kinder ohne Augen und immer wieder Gesichter, die mit weit aufgerissenen Mäulern auf ihn zukamen, als wollten sie ihn verschlingen. Stimmen drangen aus ihren Kehlen, legten sich um seine Brust und drückten ihm die Luft ab, und als Kronk vor Schmerzen brüllte, da schien es Grim, als wäre es sein eigener Schrei, der die Luft zerriss. Er sah gerade noch, wie sich ein Netz aus schwarzen Schlingen über Kronks Körper legte, doch ehe er seinem Gefährten helfen konnte, stürzte sich eine weitere Welle aus Schatten auf ihn und riss ihn zu Boden. Aus weiter Ferne hörte er Pyros einen Zauber rufen, er spürte die Hiebe unzähliger Klauen, die ihm die Luft aus der Lunge pressten, und der Kirchenboden brannte wie glühendes Eisen. Wieder hörte er den Minotaurus lachen, doch dieses Mal legte seine Stimme sich um Grims Kehle und drückte zu. Er fühlte, wie der Dämon sich zurückzog, es war, als glitte ein Schwert langsam aus seiner Brust. Keuchend presste er die Klauen gegen den Stein, er zwang Pyros’ Stimme durch das Lachen, hörte wieder Kronks Schrei und spürte, wie sein Zorn aufflammte und ihn auf die Beine trieb. Die Schatten gruben sich tief in sein Fleisch, doch sie konnten ihn nicht länger halten. Verdammt, er war mehr als ein halber Mensch, den man an den Boden einer Kirche nageln konnte!
    Mit einem Schrei riss er die Faust in die Luft. Als mächtiger Feuerball entlud sich seine Magie in die Schatten und explodierte im Schiff der Kirche. Für einen Moment wurde die Kathedrale in gleißendes Licht gehüllt. Kronk und Pyros wurden von der Macht des Zaubers zu Boden geworfen, doch Grim erhob sich in die Luft und raste auf den Dämon zu, der die Arme emporriss und die letzte Welle ausschickte. Doch Grim war schneller. Seine Faust brannte in goldenem Feuer. Er zerfetzte die Schatten und schlug den Dämon zurück. Krachend landete dieser vor dem Altar, und ehe er auf die Beine kommen konnte, drückte Grim ihn zu Boden und riss einen Diamanten aus der Tasche.
    »Verfluchter Bastard von einem Dämon!«, rief er und starrte in die lodernde Glut der roten Augen, ohne vor der Finsternis darin zurückzuweichen. »Was denkst du, wen du vor dir hast? Mein Name ist Grim, ich bin ein Gargoyle, ein Mensch und ein Hybrid, und ich werde dich lehren, was es heißt, sich mit einem Kind des Feuers anzulegen!«
    Entschlossen riss er ihn zu sich heran und presste ihm den Diamanten auf die Stirn. Er erwartete den Schrei des Dämons, diesen Laut des Entsetzens und der Höllenqualen, die es

Weitere Kostenlose Bücher