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Grim

Grim

Titel: Grim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schwartz
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unseres eigenen Gesichts nicht mehr, und wir liefen voreinander davon. Wir begruben uns, und wir verloren noch mehr. Doch eines ist uns geblieben, etwas, dessen Verlust wir am meisten fürchteten und das uns vielleicht gerade deswegen auseinandertrieb, weil wir den Gedanken nicht ertragen konnten, bei seinem Untergang zuzusehen. Wir haben es nicht verloren, in all der Kälte und Finsternis nicht.
    Grim sah in ihren Augen, wie sie den Thron des Lords erreichte. Bhragan Nha’sul saß regungslos, doch er wandte sich nicht von ihr ab, und als sie zu ihm trat und die Hand an seine Wange legte, ging ein Glanz durch seine Augen, der Grim frösteln ließ. Es ist mehr in uns als Asche und Rauch , sagte Skarnaara, und Grim schien es, als würde sie nicht nur zu ihrem Geliebten sprechen, sondern als wären ihre Worte auch für ihn bestimmt, nicht in diesem Moment vielleicht, aber in einer fernen Zukunft, die er noch nicht kannte und vor der er sich dennoch fürchtete. Dunkel sanken ihre Worte in ihn hinein.
    Erinnerst du dich?

Kapitel 50
    Der Kampf der Vampire war ein Tanz aus Schatten und Feuer. Mühelos und so schnell, dass Mia mitunter nur noch die Umrisse ihrer Körper erkennen konnte, glitten sie zwischen den Ghrogoniern hindurch, stellten sich dem Nebel entgegen und schlugen den Kreaturen Braskatons tiefe Wunden. Schwarz war das Blut der Totenwelt, schwarz wie das der Vampire, und als Mia die kalten Flammen der Fackeln auf ihrer Haut spürte, da wusste sie, dass nur totes Feuer die Glut des Nebels ersticken konnte.
    Sie zögerte keinen Augenblick länger. Eilig legte sie einen Schutzzauber über sich und rannte los. Der Innere Wall flackerte in grünem Schein durch den zerreißenden Nebel, schon griffen die ersten Schattenflügler ihn an, und als sie die Funken seiner splitternden Magie sah, erschuf sie einen flammenden Bogen in ihrer Hand. Im Lauf legte sie einen Pfeil auf die Sehne, der die Brust eines Warans durchschlug und den Wall in grellem Licht erzittern ließ. Mia fühlte das Blut in ihren Adern, doch kaum, dass ein weiterer Pfeil die Sehne verließ, brach eine Gestalt aus dem Nebel, ein Dämon war es mit drei Köpfen, und er packte das Geschoss im Flug und zerbrach es mit einem wilden Schrei. Er raste direkt auf Mia zu, im letzten Moment warf sie ihn mit einem Sturmzauber zu Boden, und ehe er auf die Beine kam, presste sie ihm einen Diamanten auf die Stirn und zog ihn in das Gefängnis.
    Ohrenbetäubendes Gebrüll ließ sie herumfahren. Eine mächtige Welle an Dämonen brach durch den Inneren Wall, ohne ihn zu zerstören, und sie hörte die Schreie der Ghrogonier, entfesselt und rau wie die Zauber, die gleich darauf mit voller Wucht aufeinanderprallten. Der Boden bebte unter Mias Füßen, die Luft flackerte wie ein Segeltuch im Sturm, und als sie zum Sprung ansetzte, um in die vorderen Kampfreihen zu gelangen, schlug ihr die Hitze der Magie entgegen, die sich in dunklem Farbenrausch über dem Schlachtfeld ergoss. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern inmitten der Klänge aus steinernen Kehlen, aber als ihr Eiszauber den Wall traf und dunkle Krater in die zitternde Schicht schlug, da war es, als würde sie in dem Brüllen der Schlacht aufgehen, als wäre sie ein Teil der Urgewalt, die von den Ghrogoniern entfesselt wurde, und ihr Herz machte einen Satz, als sie ein bekanntes Grollen in dem Chaos widerklingen hörte.
    Rasend schnell schoss Grim über die Köpfe hinweg und landete direkt vor dem Wall. Seine dunkle Gestalt mit den mächtigen Schwingen wirkte majestätisch vor dem flackernden Schild, und als er die Arme hob und brüllte, da fegte ein Sturm über die Kämpfenden hinweg, der Mia das Haar aus der Stirn strich. Donnernd schlugen die goldenen Flammen aus seiner Faust und zogen sich als funkensprühendes Netz über den Wall. Einzelne Dämonen verbrannten in Grims Feuer, andere wichen kreischend davor zurück, und sie fühlte den Widerschein auf ihrem Gesicht, als würden Schleier aus Seide über ihre Wangen streichen. In wildem Triumph schrie sie auf, als der Wall laut ächzte. Erste Risse zogen sich darüber hin, und als sie die Erschütterung des Bodens wahrnahm, glaubte sie zuerst, es würde von dem brechenden Schild verursacht werden. Doch dann begriff sie, dass es Schritte waren, die sich von der Burg her näherten. Sie kniff die Augen zusammen, um im Licht des brennenden Walls etwas erkennen zu können, und sah eine Gestalt, die sich auf der anderen Seite aufbaute.
    Ein Dämon war es,

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