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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Sir Oswald Maples. Der wird nicht schwer zu finden sein, denke ich.«
    Jury lächelte. »Sie waren ja ein hochdekorierter Klub.« Er stand auf, und als Oberst Neame sich auch erheben wollte, bedeutete ihm Jury sitzen zu bleiben.
    »Bitte, bleiben Sie sitzen. Sie waren mir wirklich eine große Hilfe, Oberst.«
    »Und habe Ihnen anscheinend mehr Fragen als Antworten aufgegeben.«
    Jury lächelte. »Vielleicht ist es ja gerade das, was mir nützt.«
    »Was ist aus Polly geworden?«, erkundigte sich Jury, als er zu Melrose' Sessel zurückkehrte. »Bleibt sie denn nicht zum Abendessen?«
    »Die ist weg. Wir treffen uns morgen zum Frühstück. Sie übernachtet in Bloomsbury. Wohl in der Hoffnung, die literarische Hautevolee würde auf sie abfärben.« Melrose kippte seinen Whisky in einem Schluck hinunter. »Was ist mit Ihnen? Sind Sie wieder bereit für die Ochsenblutsuppe?«
    »Jederzeit.«
    Nachdem er den Wein gebracht hatte, schwebte der junge Higgins wie Wiesenschaumkraut davon. Bei dem Wein handelte es sich um einen Bätard-Montrachet, »den feinsten Weißwein«, hatte Melrose behauptet, »der ganzen Welt«. Sie erhoben das Glas und tranken.
    »Was um alles in der Welt haben Sie mit Oberst Neame beredet?«
    »Bletchley Park. Den Enigma-Code. Die Codes.« Jury lächelte. »Neame sitzt bei Boring's nämlich nicht bloß herum und hält Maulaffen feil.«
    »Habe ich das behauptet? Er ist ein netter alter Kauz.«
    »Das ist es ja genau - wir neigen dazu, alte Kerls wie ihn herablassend zu behandeln.«
    »Was ist jetzt mit Bletchley Park?«
    Jury zog Crofts Buch aus der Tasche.
    »Das Buch über den Krieg, an dem Croft geschrieben hat. Ich konnte kein Manuskript, keinen Laptop, keine Notizen finden, also schaute ich mir ein paar von seinen Büchern an, vermutlich die, mit denen er sein Thema recherchierte. Er hatte sich Notizen gemacht -«
    Jury suchte die Liste auf der letzten Seite und hielt das Buch hoch, damit Melrose es sehen konnte.
    Der runzelte die Stirn.
    »Darüber habe ich mit Oberst Neame gesprochen.« Er teilte Melrose mit, was Neame ihm gesagt hatte.
    Melrose blickte ihn gespannt an. »Was halten Sie davon?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Jury griff nach seinem Weinglas und schwenkte den Inhalt hin und her. »Es könnte vielleicht tatsächlich der beste Weißwein der Welt sein.«
    »Ist es auch.«
    »Was ist mit Kitty Riordin?«
    Melrose erzählte ihm, was er im Keeper's Cottage gefunden hatte. »Ich glaube, er hat Recht, Ihr Freund Haggerty.«
    »Was das Armband betrifft, stimme ich mit Ihnen überein. Ziemlich unwahrscheinlich, dass sie es in den Trümmern finden würde.«
    »Sie hätte ja auch danach ein neues gravieren lassen können. Der einzige Unterschied ist der Buchstabe in dem Herzchen. Die Dinger gibt es bei Links zu kaufen. Ich habe nachgesehen.«
    »1940 existierte Links noch gar nicht.«
    »Nein. Damit meine ich bloß, dass derartiger Silberschmuck für Babys nicht schwer zu finden ist. Sie hätte das M leicht auf das Armband eingravieren lassen können, das Sie gesehen haben, damit es so aussieht, als ob die kleine Maisie es getragen hätte. Ich meine, sie hätte ganz einfach ein neues Armband kaufen können. Sie brauchte es nicht aus den Trümmern auszugraben.«
    »Sie hätte es eigentlich überhaupt nicht haben müssen.«
    »Na ja, das Fehlen des Bändchens hätte nichts bewiesen, sein Vorhandensein deutet allerdings darauf hin, dass es sich bei dem Baby wirklich um Maisie handelte.«
    Jury nickte. »Ich verstehe, was Haggerty meint. Kitty brauchte bloß Erins Hand zu zerschmettern. Sie ist ja ziemlich clever. Ich würde sagen, sie hat in der Situation blitzschnell reagiert und in dem ganzen Krach, der Angst und dem Durcheinander die kleine Erin irgendwohin gebracht und wumm! -«
    Jury ließ die Faust krachend auf den Tisch niedersausen, so dass das Geschirr hüpfte und die übrigen Essensgäste aufschreckten. Das Lächeln auf Kitty Riordins Gesicht kam ihm wieder in den Sinn.
    »Kaltblütig genug ist sie.«
    »Nichts von alledem lässt sich beweisen, außer wir machen den Juwelier ausfindig, der das Armband graviert hat, in der Hoffnung, dass er noch lebt und das Gedächtnis eines Elefanten besitzt. Ziemlich unwahrscheinlich.«
    Schweigend beendeten sie ihr Abendessen und schlossen eine Wette über das Dessert ab. Melrose setzte auf Trifle, Jury auf Pudding. Der junge Higgins brachte ihnen schließlich Queen of Puddings, und Jury holte sich von Melrose seinen Fünfer.
    »Immer gewinnen

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