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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Weihnachtseinkäufe, was Gemma sehr gefiel. Bei der Gelegenheit hatte sie für Benny auch David Copperfield erstanden. Miss Penforwarden war genauso nett, wie Benny erzählt hatte. Sie lud Rachael und Gemma ein, sich zu ihr zu setzen und bot ihnen Tee und kleine Kuchen an. Dann unterhielt sie sich mit Rachael, während Gemma im Laden umherging und die vielen Bücher bestaunte. Mr. Tynedale hatte zwar auch eine Bibliothek, aber nicht mit so vielen Regalen, die von vorne bis hinten mit Büchern bestückt waren.
    Weihnachten! Inzwischen war es bestimmt schon nach Mitternacht, also Weihnachtstag! Sparky schnüffelte bei einem der Schläfer herum, und als der sich aufsetzte, stellte Gemma erstaunt fest, dass es Benny war. Fast hätte sie Richard fallen lassen. Nahm es mit den erstaunlichen Dingen in dieser Nacht denn gar kein Ende? Sollte weiter eins nach dem anderen kommen, abwechselnd schrecklich und wunderbar?
    »Benny!«
    Seine Stimme klang verschlafen.
    »Gemma?«
    Er schüttelte den Kopf, sein Blick wanderte von Sparky zu Gemma und wieder zurück.
    Und dann, beim Anblick eines Menschen, der ihr endlich wirklich helfen konnte, fühlte Gemma, wie sich eine Schleuse öffnete und ein Tränenstrom aus ihr hervorbrach. »Jemand wollte mich umbringen*.«
    Dass Gemmas Auftauchen mitten in der Nacht unter der Waterloo Bridge höchst seltsam war, vergaß Benny und meinte bloß: »Nicht schon wieder!«, bevor er gleich wieder auf seine Schlafmatte zurücksank.
53
    Das Klopfen an der Tür holte Jury unsanft aus einem Schlaf, der so tief und weich war wie das Plumeau, das ihn bedeckte, und die italienischen Laken, zwischen denen er ruhte. Gefolgt wurde das Klopfen von Ruthven, der in Morgenmantel und Hausschuhen erschien, um den Superintendenten wissen zu lassen, er habe einen Anruf für ihn, und ihm das Telefon neben das Bett stellte.
    Gestern Abend hatte ihm Ruthven auf einem Silbertablett einen Schlummertrunk gebracht und gefragt, ob er sonst noch etwas wünsche. Jury hatte sich im Zimmer umgeblickt und erwidert:
    »Nur meinen Lebensabend in diesem Zimmer beschließen zu dürfen.«
    Ruthven hatte etwas gekünstelt gelacht und sich die Bemerkung erlaubt, der Superintendent zeige doch aber noch gar keine sichtbaren Spuren eines herannahenden Lebensabends.
    Das Zimmer, dachte Jury, während er sich so umblickte, war das absolute Gegengift zu einem Leben mit durchgelegenen Matratzen, fadenscheinigen Teppichen und ausgeleierten Sofas. Eine Wand nahmen Bücherregale ein, zwischen denen in regelmäßigen Abständen kleine Messinglampen angebracht waren. Vor dem Bücherregal standen ein Ledersessel in einem so tiefen Rot, dass es in den Ecken fast schwarz wirkte, und ein Tischchen, auf dem man seine Teetasse oder sein Whiskyglas abstellen konnte. Das Arrangement forderte den Bewohner des Raumes geradezu auf, ein Buch hervorzuholen und sich hinzusetzen. An der gegenüberliegenden Wand befanden sich zahlreiche Fenster mit Samtvorhängen. Jury hatte auf eine weiße, etwas brüchige Statue hinuntergesehen, die neben einem von Trauerweiden gesäumten kleinen Teich im rückwärtigen Teil des Gartens stand. Es war alles in allem das romantischste Zimmer, das Jury je gesehen hatte, so vollkommen und still, so friedlich und besänftigend. Ein ganzes Jahr lang könnte er schlafen, hatte er sich gedacht, als er nachts zuvor in das wohlig weiche Bett gestiegen war.
    Stattdessen kam um halb vier Uhr morgens nun dieser Telefonapparat mit einem Anruf von der City Police. Es war Mickey, der Jury darüber informierte, was geschehen war -soweit er es jedenfalls wusste - und wem.
    »Sie will es aber keinem genau erzählen, außer Ihnen oder Ambrose. Wer ist denn dieser Ambrose?«, fragte Mickey.
    »Ein Freund. Dass sie das überhaupt geschafft hat! Liebe Güte, sie ist schließlich erst neun.«
    »Vergessen Sie nicht den Hund, der ist sicher erst zwei oder drei.«
    Inzwischen stand Jury aufrecht da. »Ich bin sofort bei Ihnen«, sagte er.
    »Die Kinder sind hier bei Croft. Offenbar kennen Sie die Kinder, jedenfalls kennen die Sie. Ich bekäme gern mehr aus dem Mädchen heraus als einsilbige Antworten.«
    »Fragen Sie den Hund.«
    »Sehr witzig. Miss Tynedale, alias Riordin, hat man ins Krankenhaus gebracht. Ein paar Beulen am Kopf, nichts Ernstes. Sie ist wach, macht aber den Mund nicht auf. Ich will mir unbedingt noch die Mutter vorknöpfen. Was soll ich mit den Kindern machen?«
    »Fürs Erste meine ich, sie sollten nach Hause gehen, einen Malzkaffee

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